Carl Georg Friedrich Spitteler

* 24.04.1845 – † 29.12.1924
Beruf: Theologe, Erzieher, Lehrer, Schriftsteller, Redaktor
Voller Name: Carl Georg Spitteler
Konfession: reformiert


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Carl Georg Spitteler


SPITTELER Carl Georg Friedrich, geb. 24.4.1845 Liestal, gest. 29.12.1924 Luzern, ref., von Bennwil und Liestal. Sohn des Karl, Landschreiber, und der Anna Dorothea Brodbeck. Heirat 1883 Marie op den Hooff von Amsterdam. Schulen in Bern und Basel; Beginn eines Studiums der Rechte in Basel, dann Theologiestudium in Zürich und Heidelberg. Vom Liestaler Pfarrerkollegium «wegen Unglaubens» nicht zum Examen zugelassen; Examen in Basel 1871. Seelsorger in Langwies GR 1871, danach Erzieher in Generalsfamilie in Petersburg. Lehrer an der höheren Töchterschule in Bern 1879-80 und am Progymnasium von La Neuveville BE 1881-85. Redaktor an verschiedenen Zeitungen 1885-92, zuletzt beim Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung. Lebt als freier Schriftsteller ab 1893 in Luzern. Erlangt als Dichter internationalen Ruhm, besonders mit seinem Hauptwerk Der Olympische Frühling (1900-1906, 40'000 Verse) als Erneuerer des homerischen Versepos. Beeinflusst mit dem Roman Imago (1906) die Psychologie seiner Zeit. Bedeutend sind auch seine Erzählungen und seine autobiographische und essayistische Prosa. Tritt mit der Rede Unser Standpunkt 1914 für unbedingte Neutralität der Schweiz im Ersten Weltkrieg und gegen Spaltung zwischen Deutsch- und Welschschweiz ein. Wird als erster Schweizer 1919 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. W.: Prometheus und Epimetheus. Ein Gleichnis, 2 Teile, Aarau 1881/82. - Schmetterlinge. Gedichte, Hamburg 1889. - Olympischer Frühling. Epos, 4 Bände, Leipzig 1900-05 - Lachende Wahrheiten. Gesammelte Essays, Jena 1905. - Glockenlieder. Gedichte, Jena 1906. - Gerold und Hansli, die Mädchenfeinde. Eine Kindergeschichte, Jena 1908. - Meine frühesten Erlebnisse, Jena 1914. - Prometheus der Dulder, Jena 1924. - Gesammelte Werke. Herausgegeben im Auftrag der Schweiz. Eidgenossenschaft von Gottfried Bohnenblust, Wilhelm Altwegg und Robert Faesi, 10 Bände, Zürich 1945-58. Lit.: Spitteler Carl: Meine frühesten Erlebnisse, Jena 1914. - NZZ 30.12.1944. - HBLS 6, 475f. - Fischli Albert in: BHB 2, 1943, 29-33. - Suter Fränzi in: BHbl 2, 1945, 389-392. - Streicher Siegfried in: BHB 3, 1945, 13-30. - Stauffacher Werner: Carl Spitteler, Biographie, 1973 (mit Werkregister 937ff.). - Stauffacher Werner in: BHB 13, 1977, 245-259.

Dieser Text ist aus: Birkhäuser, Kaspar: Das Personenlexikon des Kantons Basel-Landschaft. Liestal 1997.

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