Franz Carl Endres

* 17.12.1878 in München – † 10.03.1954 in Freidorf in Muttenz
Beruf: Schriftsteller, Journalist
Amt: Generalstabschef
Heimatort: Deutschland, ab 1939 Muttenz
Voller Name: Franz Carl Endres
Konfession: reformiert


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Franz Carl Endres


Sohn des Karl Ritter von Endres (Generalleutnant) und der Sophie, geborene Scheel. 1. Heirat 1900 mit Margaretha von Pieverling, zwei Kinder. 2. Heirat 1918 mit Elisabetha Magdalena Schmidbauer.

Franz Carl Endres wurde 1878 in München geboren. Seine Mutter stammte aus dem baltischen Adel, sein Vater gehörte ab 1897 mit der Verleihung des Ritterkreuzes der Bayerischen Krone zum Personaladel. Er besuchte ein humanistisches Gymnasium und erhielt zu Hause musikalischen Unterricht. 1897 machte er sein Abitur. Er begann ein Medizinstudium und besuchte kurzzeitig das Konservatorium, entschied sich dann aber für eine militärische Laufbahn und trat in die Armee ein. Mit 20 Jahren war er bereits Offizier. Von 1906 bis 1909 studierte und lehrte Endres an der Münchner Kriegsakademie Kriegsgeschichte. Ab 1912 dozierte er als Professor für Strategie an der Generalstabsschule in Konstantinopel und war Auslandskorrespondent für verschiedene deutsche Zeitungen. Während des Balkankriegs und bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs fungierte Endres als Generalstabschef in der türkischen Armee. 1915 erkrankte er an Malaria und musste seine militärische Karriere beenden. Endres kehrte nach Deutschland zurück und arbeitete als Journalist für diverse Zeitungen, darunter die «Frankfurter Zeitung», das «Berliner Tageblatt» und seine selbstgegründete «Süddeutsche Presse». 1920 wurden erstmals Beiträge von ihm in der Basler «National-Zeitung» veröffentlicht. Ab 1924 arbeitete er für das «Berliner Tageblatt» als Auslandskorrespondent in Konstantinopel und Athen. 1926 musste er diese Stelle wegen einer weiteren Erkrankung aufgeben und zog mit seiner Frau nach Küssnacht am Rigi. Auch in der Schweiz betätigte sich Endres als Journalist und Schriftsteller. Er schrieb unter anderem für die beiden in der Region Basel beheimateten Blätter, die «National-Zeitung» und den «Landschäftler»; ab 1928 arbeitete er zudem beim Radio. Er hielt Volkshochschulkurse in Zürich und Basel, 1936 erstmals auch am Genossenschaftlichen Seminar des Freidorfs bei Muttenz. Dort wurde er in der Folge zum ständigen Mitarbeiter, unterrichtete Erziehungskunde und zog 1937 ins Freidorf. 1939 wurde ihm das Schweizer Bürgerrecht verliehen. Bis zu seinem Tod veröffentlichte er rund 65 Bücher zu historischen, literarischen und kulturpolitischen Themen. Daneben war er Mitglied der Freimaurer und der Deutschen Liga für Menschenrechte. Am 10. März 1954 starb Endres im Freidorf.

Autor: Roman Seifert

Werke (Auswahl)

Einige Gedanken über das kriegsgeschichtliche Studium des Truppenoffiziers. Berlin 1911.

Moderne französische Taktik in ihren charakteristischen Merkmalen. Oldenburg 1913.

Giftgaskrieg, die grosse Gefahr. Zürich 1928.

Sittliche Grundlagen menschlicher Beziehungen. Zürich 1936.

Kultur im Alltag. Basel 1946.

Der Augenblick ist Ewigkeit. Zürich 1953.

Literatur

Abschied von Franz Carl Endres. In: National-Zeitung, 15.03.1954.

Auch ein Emigrant. In: Vorwärts, 12.03.1954.

Deinert, Manuel: Biographie. In: Website Franz Carl Endres. URL: www.franzcarlendres.de/doku.php/biographie, Zugriff: 29.06.2014.

F. C. Endres 70jährig. In: National-Zeitung, 16.12.1948.

Franz Carl Endres. In: Landschäftler, 11.03.1954.

Franz Carl Endres. In: Nationalzeitung, 10.03.1954.

Franz Carl Endres. In: Schweizerischer Konsum-Verein, 20.03.1954.

Hackl, Othmar: Die Bayerische Kriegsakademie (1867-1914). München 1989.

März 1954. In: Chronik des Kantons Basel-Landschaft. URL: www.baselland.ch/maerz1954-htm.292007.0.html, Zugriff: 26.06.2014.

Endres, Franz Carl. In: Munzinger Online – Internationales Biographisches Archiv. URL: www.munzinger.de/document/00000002074, Zugriff: 29.06.2014.

Archive

Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Dokumentensammlung 1948–1954.

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