Georg Feigenwinter

* 07.01.1904 in Arlesheim – † 23.02.1997 in Liestal
Beruf: Jurist, Strafgerichtspräsident
Heimatort: Reinach
Konfession: römisch-katholisch


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Georg Feigenwinter


Sohn des August Feigenwinter (Primarlehrer) und der Maria Catharina, geborene Stöcklin. Heirat 1935 mit Elisabeth Lichtenhahn. Vier Kinder.

Georg Feigenwinter wurde in Arlesheim geboren, besuchte dort die Primarschule und anschliessend die Bezirksschule in Therwil. Die Matura bestand er am Gymnasium des Kollegiums St. Fidelis in Stans. Anschliessend absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg, Bern, Paris und Basel. Seine Dissertation, die er in Freiburg abschloss, behandelte das Verhältnis von Staat und katholischer Kirche im Kanton Basel-Landschaft. Nach einem Volontariat in der Bezirksschreiberei war Feigenwinter ab 1930 Gerichtsschreiber am Bezirksgericht Arlesheim. Oft wurde er auch nach Liestal bestellt, um bei den Sitzungen des Strafgerichts auszuhelfen. Bereits 1933 wurde er vom Landrat zum Ersten Obergerichtsschreiber gewählt und war in diesem Amt bis 1959 tätig. Er arbeitete zusätzlich bis zur Initiierung der neuen Strafprozessordnung von 1942 als Verhörrichter. Dabei hatte er die Aufsicht über die Friedensrichter und erhielt von der Regierung das Aktuariat des Einigungsamts. Nach Inkrafttreten des neuen Steuergesetzes von 1953 präsidierte er auch die neu geschaffene Nachsteuerkommission. Von 1953 bis 1963 war Feigenwinter zusätzlich als Ersatzrichter und Richter am Divisionsgericht 4 tätig. Im Jahr 1959 wählte der Landrat Feigenwinter zum Straf- und Jugendgerichtspräsidenten. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Pensionierung 1969 inne. 1963 wurde er vom Bundesgericht zum Präsidenten der eidgenössischen Schätzungskommission im Kreis IV ernannt. Dieses Amt legte er fünf Jahre nach seiner Pensionierung 1974 nieder. Feigenwinter wirkte als Vertreter des katholischen Volksvereins bei der ersten Kirchenverfassung von 1952 mit, nachdem die Römisch-Katholische Landeskirche 1951 öffentlich-rechtlich anerkannt worden war. Von 1953 bis 1977 war er im Vorstand der Römisch-Katholischen Landeskirche, später im Landeskirchenrat. Zudem engagierte er sich im Expertenkreis für das Erbschafts- und Schenkungsgesetz sowie in der AHV-Kommission. 1974 wurde er auch Mitglied der Kantonsbibliothekskommission und zudem Mitglied in der Primar- und Realschulpflege Liestal. Militärisch erreichte er die Position eines Oberleutnants und Adjutanten im Grenzbataillon 247, später im Regimentsstab 49. Er war auch Mitglied in der Schützengesellschaft Liestal, der er von 1950 bis 1953 vorstand.

Autorin: Manuela Nipp

Werke

Katholische Kirche und Staat im Kanton Baselland mit besonderer Berücksichtigung der staatskirchlichen Verhältnisse im Birseck seit der fürstbischöflichen Herrschaft, Freiburg 1929.

Literatur

Auskunft von Felix Feigenwinter, Basel.

Der zweite Strafgerichtspräsident Dr. Georg Feigenwinter. In: Basler Volksblatt, 31.12.1959.

Dr. Georg Feigenwinter, Liestal, zum 90. Geburtstag. In: Basellandschaftliche Zeitung, 03.01.1994.

Dr. Georg Feigenwinter-Lichtenhahn, 80-jährig. In: Basellandschaftliche Zeitung, 03.01.1984.

Felix Feigenwinter: Blogs. URL: felixfeigenwinter.wordpress.com/about/, Zugriff: 24.07.2014; feigenwintertexte.oyla.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi, Zugriff: 24.07.2014.

Georg Feigenwinter ist achtzig Jahre alt. In: Basler Volksblatt, 04.01.1984.

Georg Feigenwinter zum Gedenken. In: Basler Zeitung, 05.03.1997.

Im Gedenken. Georg Feigenwinter-Lichtenhahn, Liestal/Oberwil. In: Basellandschaftliche Zeitung, 04.03.1997.

Landratsprotokoll, Anlobung von Dr. Georg Feigenwinter als Strafgerichtspräsident ad hoc. URL: www.landratsprotokolle.bl.ch/htm/381/de/Detail.htm?Beschluss=13633, Zugriff: 24.07.2014.

Wachtablösung beim Strafgericht – Dr. Georg Feigenwinter tritt zurück. In: National-Zeitung, 31.01.1969.

Archive

Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Feigenwinter, Georg.

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