Hans Joachim Rapp

* 16.11.1906 in Basel – † 02.07.2000 in Muttenz
Beruf: Ingenieur
Heimatort: Basel
Voller Name: Hans Joachim Rapp
Konfession: reformiert


Sohn des Joachim Rapp (Ingenieur) und der Anna Louise, geborene Bührer. Heirat 1939 mit Ruth Moppert. Vier Kinder.

Hans Joachim Rapp kam in Basel zur Welt, wo er auch seine Kindheit und Schulzeit verlebte. 1925 machte er die Matura am Humanistischen Gymnasium. Danach absolvierte er an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) ein Ingenieurstudium, das er 1929 mit dem Diplom abschloss. Erste Erfahrungen in der Praxis sammelte er bei einem Kraftwerksbau im Wallis. Danach arbeitete Rapp im Eidgenössischen Wasserwirtschaftsamt in Bern.

1933 trat er in das von seinem Grossvater Joachim Rapp zirka 1865 gegründete und von seinem Vater und dessen Bruder 1896 übernommene Bauunternehmen W. & J. Rapp & Cie. ein. Zusammen mit seinem Cousin Wilhelm übernahm er die Leitung des Unternehmens. 1934 eröffneten sie eine Filiale in Muttenz und sukzessive kamen weitere Filialen in der Region dazu. Dem Tiefbauunternehmen wurde damals auch ein projektierendes Ingenieurbüro angegliedert. Unter der Leitung von Rapp entwickelte die Firma ihre Schwerpunkte in den Bereichen Verkehrsplanung, Strassen-, Eisenbahn-, Tunnel- und industrieller Tiefbau, Wasserversorgung und Kanalisation sowie Erdbau. 1946 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Verwaltungsrat Rapp bis 1967 präsidierte. Danach war er bis 1985 einfaches Mitglied im Verwaltungsrat der W. & J. Rapp AG.

1954 promovierte er an der ETHZ mit einer Arbeit über «Die Leistungsfähigkeit von ungesteuerten Verkehrsknotenpunkten». Im selben Jahr wurde er Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Nationalstrassenbau, der er bis 1959 angehörte. Von 1959 bis 1963 war Rapp zudem Mitglied der Studienkommission für den Gotthardtunnel und von 1963 bis 1970 Mitglied der Kommission für einen Eisenbahntunnel durch die Alpen. Von 1967 bis 1976 arbeitete er in der Vereinigung Schweizerischer Strassenfachleute mit, ab 1976 war er für Forschungsfragen zuständig. Rapp war auch Mitinitiant und Mitglied der Basler Fachverbände für einen Gesamtverkehrsplan – ein Zusammenschluss der Basler Sektionen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA), des Bundes Schweizer Architekten (BSA) und des Verbands freiwerbender Schweizer Architekten –, deren Ausschuss er von 1958 bis 1972 angehörte.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Rapp auch politisch aktiv. Er war Mitglied des Verfassungsrats und in seinem Wohnort Muttenz für die FDP Mitglied der Gemeindekommission. Rapp war zudem Prüfungsexperte am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium in Basel und an der Ingenieurschule beider Basel.

In seiner Freizeit spielte er Klavier und komponierte. Zusammen mit seiner Frau Ruth Rapp-Moppert rief er eine Stiftung zur Förderung von talentierten Schülerinnen und Schülern der Musik-Akademie Basel ins Leben.

Autorin: Franziska Schürch

Werke

Bauten von Hans Joachim Rapp sind etwa die N4 Hergiswil-Stansstad mit dem Loppertunnel, der Mositunnel bei Brunnen, die Belchenrampe Süd oder der Heuwaageviadukt in Basel.

Literatur

Dr. Hans J. Rapp zum 60. Geburtstag. In: Basler Nachrichten, 15.11.1966.

Dr. Hans J. Rapp zum 70. Geburtstag. In: Basler Nachrichten, 15. 11.1976.

Hans-Joachim Rapp wird achtzig. In: Basler Zeitung, 15.11.1986.

Hans Joachim Rapp zum 90. Geburtstag. In: Basellandschaftliche Zeitung, 16.11.1996.

Hans Joachim Rapp zum Siebzigsten. In: National-Zeitung Basel, 15.11.1976.

Juli 2000. In: Chronik des Kantons Basel-Landschaft. URL: www.baselland.ch/jul2000-htm.274792.0.html, Zugriff: 29.08.2014.

Suter Dieter: Hans-Joachim Rapp zum Gedenken. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. Nr. 118 (2000), S. 676.

Zum 80. Geburtstag von Hans-Joachim Rapp, Muttenz. In: Basellandschaftliche Zeitung, 15.11.1986.

Archive

Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Rapp, Hans-Joachim.

Staatsarchiv Basel-Stadt.

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