Alfred Veit

* 31.01.1876 in Basel – † 30.07.1959 in Liestal
Beruf: Advokat, Landrat DFP, später FDP
Heimatort: Basel


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Alfred Veit


Sohn des Julius Veit (Zigarrenfabrikant) und der Rosalie, geborene Levintas. Heirat 1906 mit Hedwig Gysin. Ein Sohn, eine Tochter.

Seine Kindheit verbrachte Alfred Veit als zehntes von elf Kindern in Basel. Während seiner Schulzeit war er Mitglied des Gymnasial-Turnvereins sowie des Elitechors. Danach studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Basel und schloss im Jahr 1900 mit einem Doktorat ab. Während der Studienzeit trat er der Studentenorganisation Jurassia bei. Im Jahr 1901 trat er ins Advokaturbüro seines zukünftigen Schwiegervaters Adam Gysin-Schneider in Liestal ein, das er ab 1905 bis 1950 unter seinem Namen weiterführte. Veit gehörte Verwaltungsräten verschiedener bedeutender Industrieunternehmungen an wie Gröniger AG, Verzinkerei Pratteln AG, Chemische Fabrik Rohner AG und Oris Uhrenfabriken AG. Er amtete zudem über Jahrzehnte als Sekretär beim Verband der Industriellen Basel-Landschaft. 1917 wurde Veit Mitglied des Bankrats der Basellandschaftlichen Kantonalbank und von 1917 bis 1941 war er dessen Präsident. Für den Kaufmännischen Verein Baselland war er als Leiter in verschiedenen verhandlungsrechtlichen Kursen sowie als Experte bei Lehrabschlussprüfungen tätig. Veit setzte sich zudem dreissig Jahre lang für die Waldenburgerbahn ein und präsidierte von 1943 bis 1950 deren Verwaltungsrat. Die Basellandschaftliche Überlandbahn präsidierte er ebenfalls und in der Genossenschaft Aviatik beider Basel war er Verwaltungsratsmitglied. Politisch gehörte Veit zuerst der Jungfreisinnigen Partei an. 1910 wurde er als Vertreter der Freisinnigen Volkspartei in den Landrat gewählt und gehörte diesem über zwanzig Jahre lang an, 1915/16 als Landratspräsident. 1921/22 war Veit wiederum Landratspräsident, nun jedoch als Mitglied der Nachfolgepartei der Freisinnigen Volkspartei, der Demokratischen Fortschritts Partei (DFP). Aus der DFP schliesslich ging 1927 die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) hervor. Die wichtigste Zeitung für den Baselbieter Freisinn war der «Landschäftler», dessen Druckerei 1910 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Veit amtete als erster Verwaltungsratspräsident der Landschäftler AG. Zudem stand er während seiner fünfundzwanzigjährigen Landratszugehörigkeit mehreren Kommissionen vor. Veit widmete sich auch gemeinnützigen Organisationen. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte er sich als Landrat für den Bau einer basellandschaftlichen Heilstätte ein. Er engagierte sich für die Bekämpfung der Tuberkulose, nach 1922 als Vorstand der Basellandschaftlichen Liga gegen die Tuberkulose.

Autorin: Manuela Nipp

Literatur

Dr. Alfred Veit-Gysin 80jährig. In: Landschäftler, 30.01.1956.

Dr. Alfred Veit-Gysin, Rechtsanwalt, Liestal. In: Basler Nachrichten, 31.07.1959.

Zum Gedenken an Dr. A. Veit. In: Basellandschaftliche Zeitung, 01.08.1959.

Zum Gedenken an Dr. Alfred Veit-Gysin. In: Landschäftler, 01.08.1959.

Archive

Staatsarchiv Basel-Landschaft, PA 6012, Personenkartei Würgler; SL 5360 Veit-Gysin, Alfred (1881–1959), von Basel, in Liestal Anwalt, Landrat.

Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Veit, Alfred.

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