Hugo Berger

* 10.02.1911 in Basel – † 09.07.2008 in Gelterkinden
Beruf: Drogist, Gründer des Vereins und der Genossenschaft für Familienherbergen der Schweiz
Konfession: methodistisch


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Hugo Berger


Sohn des Gottfried Ernst Berger (Postkommis) und der Anna Martha, geborene Seitz. Heirat 1939 mit Marta Frei (Damenschneiderin). Drei Söhne, sechs Töchter.

Hugo Berger wuchs in Basel auf, wo er die Schulen besuchte und eine Ausbildung zum Drogisten machte. Danach sammelte er erste Praxiserfahrungen und besuchte die Höhere Fachschule in Neuenburg, die er mit der Meisterprüfung abschloss. 1933 zog Berger nach Gelterkinden und eröffnete am Dorfplatz seine eigene Drogerie. Noch im selben Jahr kam eine Filiale in Erlinsbach hinzu. Berger war über viele Jahre aktives Mitglied der Evangelisch-Methodistischen Kirche (EMK) in Gelterkinden. Als Sonntagsschullehrer der EMK setze er sich besonders für die Kinder des Dorfes ein, deren Väter aufgrund des Zweiten Weltkriegs oft abwesend waren. So verbrachte er mit ihnen unter anderem Ferien in Jugendherbergen und Naturfreundehäusern. 1945 kaufte Berger die Casa-Marta in Gerra-Gambarogno (TI). Zunächst organisierte er auch dort als Sonntagsschullehrer Ferienlager für Kinder. Er richtete seine Strategie aber bald auf die Förderung von Familienferien aus und vermietete die Casa-Marta als günstige Ferienunterkunft an bedürftige Familien. 1948 gründete Berger den Schweizerischen Verein für Familienherbergen (FH) sowie 1950 die Genossenschaft für Familienherbergen als Trägerschaft des Vereins. In der Folge wurden zahlreiche weitere Häuser angekauft. Der Verein erfreute sich grosser Beliebtheit. In seinen besten Zeiten – den 1960er- und 1970er-Jahren – waren rund sechshundert Wohnungen im Angebot, und der Verein umfasste zirka 18 500 Mitglieder. Berger gab die Leitung des Vereins Anfang der 1970er-Jahre ab. Seit den 1990er-Jahren war die Genossenschaft immer wieder gezwungen, einzelne Liegenschaften zu verkaufen, um den Renovationsstau der anderen Häuser zu beheben. Seit 2004 wurde die Vermietung der verbliebenen 40 Wohnungen durch die Schweizer Reisekasse (REKA) durchgeführt. Ende 2012 ging die Genossenschaft für Familienherbergen schliesslich in die Verwaltung des methodistischen Hilfswerks Connexio über. Hugo Berger führte seine Drogerie bis ins Jahr 1985 und übergab dann das Hauptgeschäft an seine Tochter Dorothea Kunz-Berger und ihren Mann Thomas Kunz. Die Filiale in Erlinsbach verkaufte er seinem langjährigen Geschäftsführer Erwin Karrer. Berger verstarb 2008 in Gelterkinden.

Autorin: Miriam Baumeister

Werke

Werden und Wachsen der Familienherbergen. Zürich 1972.

Erinnerungen eines alten Landdrogisten. Der Gründer der schweizerischen Familienherbergen erzählt aus seinem Leben. Gelterkinden 1990.

Literatur

Genossenschaft für Familienherbergen stösst ihre Häuser ab. In: Basellandschaftliche Zeitung, 31.12.2012. URL: www.bzbasel.ch/basel/baselbiet/genossenschaft-fuer-familienherbergen-stoesst-ihre-haeuser-ab-125854847, Zugriff: 06.12.2013.

Gründer der Familienherbergen gestorben. In: EMK News, 18.07.2008. URL: www.emk-schweiz.ch/nc/de/news-und-publikationen/news/schweiz/newdetail/artikel/2008/jul/gruender-der-familienherbergen-gestorben.html, Zugriff: 06.12.2013.

Droll, Sabina: Hugo Berger. Hüter seiner Herbergen. In: Jenny, Hans A. (Hg.): Schweizer Originale. Porträts Helvetischer Individuen, Bd. 4. Basel 1998, S. 43–47.

Über uns. In: Website Drogerie Berger, Sissach, Gelterkinden. URL: www.drogerie-berger.ch/uberuns.php, Zugriff: 06.12.2013.

Archive

Universitätsbibliothek Basel.

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