Josef Baumann

* 06.04.1919 in Oberwil – † 08.09.2011 in Liestal
Beruf: Schriftsetzer und Historiker
Amt: Sekundarlehrer und Rektor der Sekundarschule Muttenz, Präsident des Landeskirchenrats der Kirche Basel-Landschaft
Heimatort: Oberwil
Konfession: römisch-katholisch


Josef Baumann.jpg
Josef Baumann


Sohn des Johann Baumann und der Anna, geborene Degen. Heirat mit Hedy Degen. Fünf Kinder.

Josef Baumann verlebte seine Kindheit und Jugendzeit in Oberwil. Nach der Primarschule in Oberwil und der Bezirksschule in Therwil absolvierte Baumann eine Lehre als Schriftsetzer. Danach besuchte er das Gymnasium am Kollegium Schwyz und bestand dort 1942 die Matura. Zwischen 1942 und 1947 studierte Baumann an den Universitäten Basel und Freiburg Geschichte und Philologie. Er schloss 1947 mit dem Mittellehrerdiplom ab. Sein Studium musste Baumann wiederholt für den Besuch der Rekruten- und der Unteroffiziersschule sowie für den Aktivdienst unterbrechen. Nach verschiedenen Vikariaten kam Baumann 1948 als Lehrer an die Realschule und das Progymnasium in Muttenz. 1961 wurde er dort Rektor und blieb dies bis 1976. Neben seiner Arbeit als Sekundarlehrer und Rektor engagierte sich Baumann auch in der römisch-katholischen Landeskirche: Er war während zwölf Jahren Präsident der römisch-katholischen Kirchgemeinde Muttenz. Baumann war ebenfalls Mitglied des Landeskirchenrats, von 1969 bis 1984 präsidierte er diesen. Der Historiker Baumann hatte verschiedene Interessens- und Forschungsschwerpunkte. Er forschte in seiner Heimatgemeinde Oberwil und der elsässischen Nachbargemeinde Neuwiller und war als Hauptredaktor für die « Heimatkunde von Oberwil» verantwortlich. Daneben arbeitete er auch über die Geschichte des Fürstbistums Basel. Als Mitglied der Kantonalen Arbeitsgemeinschaft zur Herausgabe von Baselbieter Heimatkunden begleitete er viele Publikationen über die Geschichte des Kantons Basel-Landschaft. In der Planungskommission für eine neue Baselbieter Geschichte leistete Baumann einen wichtigen Beitrag zu einem wiederbelebten Geschichtsbewusstsein im Kanton. Für seine Arbeit als Historiker erhielt Baumann 1990 den Basellandschaftlichen Anerkennungspreis.

Autorin: Franziska Schürch

Werke (Auswahl)

Aus der Geschichte der alten Kirche St. Peter und Paul zu Oberwil. In: Baselbieter Heimatbuch, Bd. 9 (1962), S. 156–174.

Kleine Kostbarkeiten unserer Heimat. In: Basler Volkskalender 1962, S. 25–34.

Ein Grenzstreit zwischen den Gemeinden Oberwil und Allschwil. In: Basler Volkskalender 1962, S. 77–87.

50 Jahre römisch-katholische Pfarrei und Kirchgemeinde Muttenz (1933–1983). Muttenz 1982.

150 Jahre römisch-katholische Kirchgemeinde Liestal: 1835–1985. Liestal 1985.

Von Schulhäusern, Schulmeistern und der Schule in Oberwil: ein Beitrag zur Geschichte der Heimatkunde. In: Baselbieter Heimatblätter, Jg. 51 (1986), S. 42–61, 65–82, 98–107.

Aus vergilbten Kirchenbüchern. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Bd. 85 (1989), S. 17–32.

Heimatkunde von Oberwil. Hauptredaktion Josef Baumann, Liestal 1989.

Oberwil im Leimental – Neuwiller im Sundgau: von den Beziehungen zweier Gemeinden. In: Baselland zwischen CH 91 und EG 92. Liestal 1991, S. 223–234.

Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde von Oberwil. Oberwil 1993.

100 Jahre Männerchor Sängerbund Oberwil: 1894–1994. Oberwil 1994.

Grenzen und Grenzsteine im Gemeindebann Oberwil. Oberwil 1998.

Grenzen und Grenzsteine des Fürstbistums Basel: Wanderungen entlang der Grenzen des ehemaligen Fürstbistums Basel. Liestal 2001.

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft: römisch-katholische Kirchgemeinde und Pfarrei Johannes Maria Vianney Muttenz. Redaktion Josef Baumann, Muttenz 2006.

Literatur

Im Gedenken an Josef Baumann. In: Birsigtalbote, 13.12.2011.

Von „https://personenlexikon.bl.ch/index.php?title=Josef_Baumann&oldid=9108