* 01.08.1912 in Magden
– † 27.04.2003 in Basel
Beruf: Kunstmaler
Heimatort: Rothenfluh und Basel-Stadt
Sohn des Gustav Glatt (Schreiner) und der Maria, geborene Gisin. Heirat 1942 mit Lucie Notz. Eine Tochter, ein Sohn.
Karl Glatt wurde als zweites von fünf Kindern in Magden geboren. 1919 zog die Familie nach Birsfelden, wo Glatt die Schule besuchte. 1927 begann er eine Grafikerlehre in Basel, 1928 wechselte er an die Gewerbeschule Basel, wo er Mal- und Zeichenunterricht nahm. 1929 reiste Glatt nach Wien, wo er von 1932 bis 1934 Malerei an der Akademie der bildenden Künste studierte. Dort wurde Glatt Meisterschüler bei Karl Sterrer und begann, sich mit dem deutschen Expressionismus auseinanderzusetzen. 1937 kehrte er nach Basel zurück, wo er sich niederliess und Freundschaft mit dem Basler Maler Coghuf (alias Ernst Stocker) schloss, der ihm ein wichtiger Mentor wurde. Im selben Jahr hatte er auch seine erste Ausstellung in Birsfelden. In den 1940er-Jahren gehörte Glatt gemeinsam mit Max Kämpf, Gustav Stettler und Joos Hutter zu den Basler ‹Graumalern›, die sich insbesondere mit Alltagsmotiven in grautoniger Malweise auseinandersetzten. 1943 und 1945 erhielt Glatt das Eidgenössische Kunststipendium. Zusammen mit Frank Weiss und Max Kämpf war er 1948 Mitbegründer der Basler Künstlergruppe Kreis 48. Glatt war auch an der Ausstellung der Gruppe von 1950 in der Kunsthalle Basel beteiligt. Zudem zeigte er seine Werke an den Jahresausstellungen der Kunsthalle Basel sowie an Wettbewerben des Kunstkredits Basel-Stadt. In den 1950er- und 1960er-Jahren nahmen seine Bilder Bezug zum Werk des deutschen Malers Max Beckmann und der dem Expressionismus nahestehenden Basler Künstlergruppe Rot-Blau. Ab 1956 besass Glatt ein Haus im jurassischen Froidevaux, wo viele seiner Landschaftsbilder entstanden. 1958 verliess er den Kreis 48 und trat der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA) bei. 1961 wurde er vom Bundesrat in die eidgenössische Kunstkommission berufen, der er bis 1964 angehörte. Glatt blieb auch in seinem Spätwerk dem expressionistischen Stil treu, wobei er sich in den 1970er-Jahren auch zunehmend von der Pop Art und dem Werk Pablo Picassos beeinflussen liess. 1986 hatte er eine grosse Einzelausstellung im Berliner Innovations- und Gründerzentrum (BIG) und 1988 erhielt er den Kunstpreis der «Basler Zeitung». Anlässlich seines achtzigsten Geburtstags stellte die Kunsthalle Basel 1992/93 seine Werke aus. Im Jahr 1995 erhielt er den Preis für bildende Kunst des Kantons Basel-Landschaft.
Autorin: Manuela Nipp
Folgende Sammlungen besitzen Werke von Karl Glatt:
Öffentliche Kunstsammlung Basel, Kunstmuseum. Kunstsammlung des Kantons Basel-Stadt. Kunstsammlung des Kantons Basel-Landschaft. Museum.BL, Liestal. Kunstmuseum Olten. Kunstmuseum Thun.
Im öffentlichen Raum sind zwei grosse Wandbilder zu sehen: Odysseus an den Klippen der Phäaken. Wandbild, Eingangshalle des Kollegiengebäudes der Universität Basel, 1968. Wandbild, Pausenplatz der Sekundarschule Kleinhüningen, Basel, 1974.
Eine nach Themen geordnete Werkliste findet sich unter URL: karl-glatt.art-people.ch/HTML/kg_start.htm, Zugriff: 13.10.2014.
Auskunft durch Glatts Tochter Aglaya Sander, Lörrach, Betreiberin der Website karl-glatt.art-people.ch.
Ausstellung Berliner Innovations- und Gründerzentrum: Der Schweizer Maler Karl Glatt. Werke von 1950–1985. Berlin 1986.
Biografie von Karl Glatt in: art-people.ch, 2012. URL: karl-glatt.art-people.ch/HTML/Biografie/biografie_them.htm, Zugriff: 26.08.2014.
Hardmeier, Daniela: Glatt, Karl. In: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz. URL: www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4002165, Zugriff: 19.08.2014.
Karl Glatt. URL: www.karlglatt.ch/index.php/vita.html, Zugriff: 19.08.2014.
Kellein, Thomas: Karl Glatt zum 80. Geburtstag. Basel 1992.
Pfeifer, Tadeus: Karl Glatt zum 90. Geburtstag. Die Fülle der Welt. In: Basler Zeitung, 31.07.2002.
Pfeifer, Tadeus: Zum Tode des Malers Karl Glatt. Die Fülle der Welt. In: Basler Zeitung, 29.04.2003.