Michael Alder

* 18.10.1940 in Ziefen – † 12.06.2000 in Roveredo
Beruf: Architekt, Hochschullehrer
Konfession: reformiert


Sohn des Philipp Alder (Pfarrer) und der Johanna Elisabeth Margaretha, geborene Graf (Turn- und Musiklehrerin) aus Maisprach. Erste Heirat mit Beatrice Marianne Helbing (Buchhändlerin und Politikerin) von Basel (Scheidung). Zweite Heirat 1992 mit Ruth Cornelia Brönnimann von Zimmerwald († 1993). Dritte Heirat mit Magdalena Schneeberger von Ochlenberg. Zwei Töchter und ein Sohn aus erster Ehe.

Michael Alder verbrachte seine Kindheit und Jugend in Ziefen. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Hochbauzeichner und studierte anschliessend Architektur an der Technischen Hochschule in Luzern. Er beendete sein Studium 1965 mit dem Diplom. 1966 besuchte Alder die Salzburger Sommerakademie bei Jacob B. Bakema, einem bedeutenden niederländischen Architekten und Stadtplaner. Bakemas Anliegen, Funktion, Form, Material und Konstruktion mit den räumlichen Gegebenheiten in eine optimale Übereinstimmung zu bringen und so eine Beziehung zwischen Bau und Umwelt herzustellen, bestimmt auch das Werk von Alder. Kurz nach dem Studium erhielt er das eidgenössische Kunststipendium für den Entwurf eines Zellenwohnbausystems. Darauf folgten Anstellungen im Büro der Gebrüder Schärli in Luzern und bei Rolf G. Otto in Liestal, für den er die Projektleitung des Kongresszentrums in Lugano übernahm. Ab 1969 führte Alder in Basel zusammen mit Hans Peter Müller und Roland Nägelin unter dem Namen «Atelier-Gemeinschaft» sein eigenes Büro. Dieses realisierte insbesondere in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt einige bemerkenswerte Wohnhäuser. Alders Bauten sind das Ergebnis intensiver Auseinandersetzungen mit den elementaren Nutzungsbedürfnissen sowie dem jeweiligen lokalen Kontext. Alders Lehrtätigkeit begann mit einer Assistenzstelle bei Alberto Camenzind an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 1972 wechselte er nach Muttenz, wo er die Architekturabteilung des Technikums beider Basel (heute: Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik der Fachhochschule Nordwestschweiz) aufbaute. Michael Alder starb im Alter von 59 Jahren an Herzversagen.

Autorin: Franziska Schürch

Werk (Auswahl)

Doppelwohnhaus. Ziefen, 1969/70.

Wohnhaus Hinter den Gärten. Itingen, 1983/84.

Wohnbausiedlung Bündten. Riehen, 1981–1985 (mit Klaus Vogt).

Werkstätten und Ateliers St. Alban-Tal. Basel 1986/87.

Lehrbauhof. Salzburg, 1986–1989.

Wohnsiedlung Luzernerring. Basel, 1990–1993.

Wohnsiedlung Vogelbach. Riehen, 1989–1992.

Fussballstadion Rankhof. Basel, 1993–1995.

Wohnheim für geistig Behinderte, Birmannsgasse. Basel, 1994–1997.

Alterswohnsiedlung. Zwingen, 1992–1995.

Wohnsiedlung Im Lot, Wohnhaus I und Wohnhaus II. Uster, 1995–2001.

Wohnsiedlung Wasserhaus. Münchenstein, 1996–1998.

Literatur (Auswahl)

Achleitner, Friedrich: Michael Alder. In: Werk, Bauen und Wohnen, Jg. 87, Nr. 9 (2000), S. 2f.

Ackermann, Matthias: Michael Alder zum Gedenken. In: Schweizer Ingenieur und Architekt, Jg. 118, Nr. 31/32 (2000), S, 677f.

Buchanan, Peter: Michael Alder. In: ders.: Swiss essentialists & Masters and Mentors. Teil 2: Artists and Baumeisters. In: The Architectural Review, Nr. 1 (1991), S. 55–58.

Windhöfel, Lutz: Der pietistische Sozialist. In: Neue Zürcher Zeitung, 29.06.2006. URL: www.nzz.ch/aktuell/startseite/articleE6NXD-1.49952, Zugriff: 12.12.2013.

Zophoniasson-Baierl, Ulrike (Hg.): Michael Alder. Das Haus als Typ. Basel 2006.

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