* 14.12.1871 in Sissach
– † 16.03.1957 in Biel
Beruf: Ärztin, Sekundarlehrerin
Heimatort: Biel und Lyss
Voller Name: Serena Walpurga Bangerter
Geburtsname: Buser
Tochter des Jakob Buser (Direktor der Volksbank, Oberst, National- und Ständerat) und der Walpurga geborene Reiser von Dürmentingen (Württemberg). Heirat 1905 mit Arnold Bangerter. Zwei Söhne.
Serena Buser wurde in Sissach geboren und wuchs zunächst dort auf. 1881 wanderte sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Amerika aus. Dort musste sie mit Heimarbeit zum Unterhalt der Familie beitragen und konnte die Schule nur am Abend besuchen. 1884 verstarb die Mutter. Buser kehrte nach Sissach zurück und setzte ihre Schulzeit fort. 1889 bestand sie die Matura und erwarb anschliessend das Sekundarlehrerinnen-Patent. Danach studierte sie als eine der ersten Frauen Medizin an der Universität Basel. Ein Professor unterbrach aus Überraschung über die Präsenz einer Frau seine Vorlesung. Sie soll auch eine der ersten Frauen in Basel gewesen sein, die Velo fuhren. Zudem war sie karitativ tätig. Nachdem Buser 1902 mit einem «Beitrag zur Kasuistik der Kinderpsychosen» promoviert hatte, war sie 1902 in der Kantonalen Heil- und Pflegeanstalt Friedmatt (heute Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel) und später an der Frauenklinik Dresden als Assistenzärztin tätig. Ausserdem war sie Assistentin der Berner Professoren Dumont und Duvel und führte für kurze Zeit eine eigene Praxis in Bern. Während ihrer Arbeit im Kantonsspital Liestal lernte sie ihren Mann kennen, den Oberarzt Arnold Bangerter. Das Paar heiratete 1905 und liess sich in Biel (BE) nieder, wo Arnold Bangerter eine Praxis und Privatklinik führte. Nach ihrer Hochzeit war Bangerter-Buser nicht mehr als Ärztin tätig, sondern widmete sich der Erziehung ihrer beiden Söhne, die später ebenfalls Ärzte wurden. Allerdings vertrat sie ihren Mann wiederholt in seiner Praxis, besonders während des Ersten Weltkriegs. Sie war weiterhin karitativ tätig, insbesondere für die Pfarreigemeinde Biel. Zusammen mit ihrem Mann gründete sie für die Universität Bern die Bangerter-Buser-Stiftung zur Förderung der medizinischen Behandlung und der Hilfe für Sehschwache und Blinde. Serena Bangerter-Buser verstarb 1957 in ihrem Heim an der Spitalstrasse in Biel.
Autorin: Miriam Baumeister
Beitrag zur Kasuistik der Kinderpsychosen. Dissertation Universität Basel, Basel 1903.
Bruin, Paul: Grabrede für Frau Dr. Serena Bangerter. St. Gallen 1957.
Nachruf. In: Bieler Tagblatt, 18.03.1957.
Nachruf. In: Der Bund, 19.03.1957.
KB Vadiana St. Gallen.
Staatsarchiv Basel-Stadt.