* 14.05.1872 in Basel
– † 05.10.1942 in Bottmingen
Beruf: Zollsekretär, Schriftsteller, Mundartdichter
Heimatort: Langenbruck
Voller Name: Ludwig Theobald Baerwart
Konfession: reformiert
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Sohn des Theobald Baerwart (Bäckermeister) und der Maria Katharina, geborene Hilzer. Heirat 1903 mit Elsa Philippine Layh, zwei Töchter.
Theobald Baerwart wurde in Basel geboren und wuchs im Kleinbasel auf. 1891 beendete er die Obere Realschule mit der Matura. Anschliessend begann er 1892 das Studium der Philologie an der Universität Zürich, das er nach dem ersten Semester allerdings nicht fortsetzte. Ebenfalls 1892 wurde er Bibliothekar des neugegründeten internationalen Clubs sozialistischer Studenten. 1894 schrieb sich Baerwart als Student der Rechte an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin ein, schloss aber auch dieses Studium nicht ab und kehrte in die Schweiz zurück. Ab 1895 war Baerwart bei der Eidgenössischen Zollverwaltung tätig, zunächst als Gehilfe, später als Zollbeamter. 1903 heiratete er Elsa Leyh und wohnte mit seiner Familie ab 1908 in der Villa Tannhäuser in Bottmingen. Ausser in Basel war er für mehrere Jahre auch in Les Verrières (NE) tätig. Baerwart betätigte sich aktiv am kulturellen Leben der Stadt Basel. Er war sowohl Mitglied der Basler Liedertafel wie auch als Schnitzelbankdichter an der Basler Fasnacht unterwegs. Ausserdem war er Vorgesetzter und Schreiber der Zunft zu Brotbecken. Mit der Veröffentlichung seines ersten Buches «Rosswiler Geschichten» begann 1918 seine schriftstellerische Tätigkeit. War dieses Werk noch in Standardsprache abgefasst, so machte er sich anschliessend mit explizit baseldeutschen Erzählungen, Gedichten und Theaterstücken einen Namen. 1921 veröffentlichte er mit «Uus em Glaibasel» seine Kindheitserinnerungen über das Kleinbasel. Weitere wichtige Werke sind «Sällmol» (1926), «Maisepfiff» (1928) und das Theaterstück «S Gliggsrad», das 1937 im Stadttheater Basel uraufgeführt wurde. Seine Mundart-Texte zeichnen ein liebevoll-ironisches Bild des Basler Kleinbürgertums. Ihnen wird eine hohe spracherzieherische Wirkung zugeschrieben. Gegen Ende seiner Laufbahn bei der Zolldirektion war Baerwart Dienstchef des Ressorts Zollfreier Warenverkehr in Basel. 1935 wurde er pensioniert. 1942 verstarb Baerwart an seinem Wohnort in Bottmingen. Seit 1968 ist das Kleinbasler Theobald-Baerwart-Schulhaus nach ihm benannt.
Autorin: Miriam Baumeister
Rosswiler Geschichten und anderes. Basel 1918.
Uus em Glaibasel: Baseldytschi Jugederinnerige. Basel 1921.
Sällmol. Basler Plaudereien. Basel 1926.
Im Morgerot: glaibasler Erinnerige. Basel 1926.
Entzückendes Geländ! – oder die Sängerreise der Liedertafel Dinkorlitz [Basel nach Wien und Budapest 1925], vorgetragen am Fasnachtsausflug 1926 der Basler Liedertafel in Liestal. Basel 1926.
Maisepfiff. Baseldytschi Värs. Basel 1928.
Uff der Luziestaig: historisch-militärisches Dialektspiel zum 75 jährige Jubiläum 1934 vo der Basler Jeegermusig. Basel 1934.
Im diefschte Glaibasel. Plaudereie us der Juged. Basel 1935.
Missi, der Held im Duubeschlag. Basel, 1936.
My glaini Wält. Basler Plaudereie. Basel 1938.
Dreivierlig ohni Bai: Basler Plaudereie. Basel, 1941.
Gesammelte Werke: Teil 1 Im diefschte Glaibasel. Teil 2 My glaini Wält. Basel 1967–1969.
Baerwart, Theobald, Basler Literarisches Archiv. URL: www.ub.unibas.ch/cmsdata/spezialkataloge/bla/baerwart_theobald.html, Zugriff 01.11.2013.
Kleiber, Otto: Theobald Baerwart, 14. Mai 1872 – 5. Oktober 1942. In: Basler Jahrbuch 1944, S. 94–101.
Marti-Weissbach, Karin: Bärwart [Baerwart], Theobald. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D11543.php, Zugriff: 01.11.2013.
Raith, Michael: Theobald Baerwart – ein Kleinbasler Dichter und seine Riehener Familie. In: Jahrbuch z’Rieche 2001, S. 111–121.
Universitätsbibliothek Basel. Universitätsbibliothek Basel, Handschriften, Archive, Nachlässe. Staatsarchiv Basel-Landschaft. Staatsarchiv Basel-Stadt.