Yule Kilcher

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Sohn des August, Landwirt, und der Elisabetha Hauser, Heirat 1927 mit Maria Leutwyler von Wallisellen ZH.
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Abegg machte eine Schriftsetzer- und Maschinensetzerlehre. Danach arbeitete er als Setzer in der Basler Volksdruckerei. Seit dem Generalstreik 1918 aktiv bei der Gewerkschaft Typographia und in der SP, zeitweise als deren Kantonalpräsident. Gemeinderat in Allschwil 1937, Landrat 1937-1946, Regierungsrat 1946-1963 (Bau bis 1959, dann Inneres). 1940-1945 setzte er sich für die Elsässer ein, die vor den Deutschen in die Schweiz flohen. 1947 kämpfte er für die Einführung der AHV. Als Regierungsrat musste er Lösungen für den grossen baulichen Nachholbedarf des Kantons finden; er leitete den Ausbau der Spitäler ein.
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Sohn des Edwin Otto Kilcher und der Lina. Heirat 1941 mit [[Ruth Mariott-Weber|Ruth Helen Weber]] (Sängerin, Autorin), Scheidung 1969. Sechs Töchter, zwei Söhne.
Lit.: Klaus Werner: Zum Gedenken an alt Regierungsrat Heinrich Abegg, in: BHB 16, 1987, 243-245
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Kilcher wuchs in Zuchwil im Kanton Solothurn mit vier Geschwistern auf. Sein Taufname war Julius Jacob Kilcher. In Alaska änderte er seinen Namen in Yule Forenorth Kilcher um.
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Kilcher interessierte sich schon seit der Gymnasialzeit für fremde Kulturen, Geschichte und Anthropologie. Als Jugendlicher reiste er im Alter von etwa 16 Jahren per Anhalter durch Europa und Nordafrika. Dabei erlebte er, wie Menschen unter einfachsten Bedingungen leben. Von schwedischen Zimmerleuten und in den Karpaten erlernte er den Blockhausbau und schmiedete Pläne für seine Auswanderung.
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1936 kam er erstmals nach Alaska, um geeignetes Ackerland zu suchen. In Homer auf der Kenai Halbinsel wurde er fündig. Die Regierung gewährte ihm 267 Hektaren Land zur Bewirtschaftung. Mit dem Ziel, gleichgesinnte Freunde nach Alaska zu locken, kehrte er 1939 für kurze Zeit in die Schweiz zurück. 1940 ging Kilcher vorerst allein nach Alaska, 1941 folgte ihm Ruth Weber aus Pratteln und die beiden heirateten kurz nach ihrer Ankunft in Anchorage. Zu dieser Zeit arbeitete Kilcher in Anchorage beim Aufbau von US-Stützpunkten. Drei Jahre später, 1944, bezog das Ehepaar die ehemalige Fuchsfarm in Homer. Die Grossfamilie Kilcher – insgesamt acht Kinder zog das Ehepaar in der Abgeschiedenheit gross – versorgte sich selbst mit den Erzeugnissen aus ihrem Land und den Wäldern. Sie lebten ohne Strom und ohne fliessendes Wasser. Das Leben seiner Familie dokumentierte Kilcher von Anfang an auf 16-Millimeter-Film sowie auf Dias. Die Filme, die daraus entstanden, heissen «The Last Frontier» und «A Pioneer Family in Alaska».
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1955 wurde Kilcher in den Verfassungsrat von Alaska gewählt und beteiligte sich an der Ausarbeitung der Alaska Constitutional Convention. Von 1962 bis 1966 hatte Kilcher für die Demokraten einen Sitz im Senat inne, wo er die Halbinsel Kenai vertrat und sich vor allem für den Naturschutz einsetzte.
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Im Jahr 1968 war Kilcher Mitglied der Pionierexpedition, die erstmals das Harding Eisfeld von Homer nach Seward überquerte.
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Kilcher starb 1998 an den Folgen einer Lungenentzündung in seinem Haus. Er ist auf seinem Grundstück in Homer begraben. Am Tag seiner Beerdigung waren die Fahnen in ganz Alaska auf Halbmast gesetzt und es wurde eine Kondolenznachricht von Präsident Clinton verlesen.
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Autorin: Manuela Nipp
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==Literatur==
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Alaska The Last Frontier. URL: www.discovery.com/tv-shows/alaska-the-last-frontier/bios/yule-kilcher.htm, Zugriff: 01.07.2014.
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Constitutional Convention. URL: www.alaska.edu/creatingalaska/constitutional-convention/delegates/kilcher/, Zugriff: 01.07.2014.
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Ein Siedler, Politiker und Visionär. Yule Kilcher – ein Solothurner Auswanderer prägt Alaska. In: Solothurner Zeitung, 24.11.1993.
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Find A Grave. URL: www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=84188866, Zugriff: 01.07.2014.
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Genealogie Familie Kilcher. URL: www.geni.com/people/Yule-Kilcher/6000000019870736038?through=6000000019870746355; www.geni.com/documents/view?doc_id=6000000022858484470, Zugriffe: 01.07.2014.
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Hoeman, J. Vin: Crossing the Harding Icefield. Alaska Magazine 37, No. 5 (1971), S. 45–47, S. 63.
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Project Jukebox. Oral History. Interview mit Yule Kilcher. URL: jukebox.uaf.edu/site7/interviews/595, Zugriff: 01.07.2014.
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Schärer, Monika: Rousseaus Kinder – Ein Reality-Check in Alaskas Wildnis. Dokumentarfilm. Topicfilm, Zürich 2012. URL: www.srf.ch/player/video?id=C846FE51-A7E0-4F39-9B62-79348E2072AC&referrer=http%253A%252F%252Ftvprogramm.srf.ch%252Fdetails%252F6f5734ee-faa5-4fb9-a3e0-1d8f48f5ce2b, Zugriff: 26.06.2014.
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Schneider, Jürg: Blockhütten und Politik. Yule Kilcher (1913–1998). In: Abegg, Bruno et al.: Small Number – Big Impact. Schweizer Einwanderung in die USA. Zürich 2006, S. 112–118.
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Schuhmacher, Eugen: «Alaska, letzte Wildnis am Rande der Welt». Dokumentarfilm. Jura Film, Deutschland 1992.
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Sinniger, Alfie: «Die schwierige Schule des einfachen Lebens». Dokumentarfilm. Topicfilm, Zürich 1984.
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Yule Kilcher: Von Laufen nach Homer, Alaska. In: Basler Zeitung, 15.03.1999.
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==Archive==
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Staatsarchiv Basel-Landschaft, BioGen Zeitungsausschnitte.
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Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Kilcher, Yule.
  
 
[[Kategorie:Politik]]
 
[[Kategorie:Politik]]

Aktuelle Version vom 10. November 2014, 10:43 Uhr

* 09.03.1913 in Laufen – † 09.12.1998 in Homer, Kenai Penninsula Borough, Alaska, USA
Beruf: Landwirt, Journalist, Politiker
Amt: Senator
Heimatort: Nunningen
Voller Name: Julius Jacob Kilcher
Alias: Yule Forenorth
Konfession: römisch-katholisch


KilcherY1913.jpeg
Julius Jacob Kilcher


Sohn des Edwin Otto Kilcher und der Lina. Heirat 1941 mit Ruth Helen Weber (Sängerin, Autorin), Scheidung 1969. Sechs Töchter, zwei Söhne.

Kilcher wuchs in Zuchwil im Kanton Solothurn mit vier Geschwistern auf. Sein Taufname war Julius Jacob Kilcher. In Alaska änderte er seinen Namen in Yule Forenorth Kilcher um. Kilcher interessierte sich schon seit der Gymnasialzeit für fremde Kulturen, Geschichte und Anthropologie. Als Jugendlicher reiste er im Alter von etwa 16 Jahren per Anhalter durch Europa und Nordafrika. Dabei erlebte er, wie Menschen unter einfachsten Bedingungen leben. Von schwedischen Zimmerleuten und in den Karpaten erlernte er den Blockhausbau und schmiedete Pläne für seine Auswanderung. 1936 kam er erstmals nach Alaska, um geeignetes Ackerland zu suchen. In Homer auf der Kenai Halbinsel wurde er fündig. Die Regierung gewährte ihm 267 Hektaren Land zur Bewirtschaftung. Mit dem Ziel, gleichgesinnte Freunde nach Alaska zu locken, kehrte er 1939 für kurze Zeit in die Schweiz zurück. 1940 ging Kilcher vorerst allein nach Alaska, 1941 folgte ihm Ruth Weber aus Pratteln und die beiden heirateten kurz nach ihrer Ankunft in Anchorage. Zu dieser Zeit arbeitete Kilcher in Anchorage beim Aufbau von US-Stützpunkten. Drei Jahre später, 1944, bezog das Ehepaar die ehemalige Fuchsfarm in Homer. Die Grossfamilie Kilcher – insgesamt acht Kinder zog das Ehepaar in der Abgeschiedenheit gross – versorgte sich selbst mit den Erzeugnissen aus ihrem Land und den Wäldern. Sie lebten ohne Strom und ohne fliessendes Wasser. Das Leben seiner Familie dokumentierte Kilcher von Anfang an auf 16-Millimeter-Film sowie auf Dias. Die Filme, die daraus entstanden, heissen «The Last Frontier» und «A Pioneer Family in Alaska». 1955 wurde Kilcher in den Verfassungsrat von Alaska gewählt und beteiligte sich an der Ausarbeitung der Alaska Constitutional Convention. Von 1962 bis 1966 hatte Kilcher für die Demokraten einen Sitz im Senat inne, wo er die Halbinsel Kenai vertrat und sich vor allem für den Naturschutz einsetzte. Im Jahr 1968 war Kilcher Mitglied der Pionierexpedition, die erstmals das Harding Eisfeld von Homer nach Seward überquerte. Kilcher starb 1998 an den Folgen einer Lungenentzündung in seinem Haus. Er ist auf seinem Grundstück in Homer begraben. Am Tag seiner Beerdigung waren die Fahnen in ganz Alaska auf Halbmast gesetzt und es wurde eine Kondolenznachricht von Präsident Clinton verlesen.

Autorin: Manuela Nipp

Literatur

Alaska The Last Frontier. URL: www.discovery.com/tv-shows/alaska-the-last-frontier/bios/yule-kilcher.htm, Zugriff: 01.07.2014.

Constitutional Convention. URL: www.alaska.edu/creatingalaska/constitutional-convention/delegates/kilcher/, Zugriff: 01.07.2014.

Ein Siedler, Politiker und Visionär. Yule Kilcher – ein Solothurner Auswanderer prägt Alaska. In: Solothurner Zeitung, 24.11.1993.

Find A Grave. URL: www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=84188866, Zugriff: 01.07.2014.

Genealogie Familie Kilcher. URL: www.geni.com/people/Yule-Kilcher/6000000019870736038?through=6000000019870746355; www.geni.com/documents/view?doc_id=6000000022858484470, Zugriffe: 01.07.2014.

Hoeman, J. Vin: Crossing the Harding Icefield. Alaska Magazine 37, No. 5 (1971), S. 45–47, S. 63.

Project Jukebox. Oral History. Interview mit Yule Kilcher. URL: jukebox.uaf.edu/site7/interviews/595, Zugriff: 01.07.2014.

Schärer, Monika: Rousseaus Kinder – Ein Reality-Check in Alaskas Wildnis. Dokumentarfilm. Topicfilm, Zürich 2012. URL: www.srf.ch/player/video?id=C846FE51-A7E0-4F39-9B62-79348E2072AC&referrer=http%253A%252F%252Ftvprogramm.srf.ch%252Fdetails%252F6f5734ee-faa5-4fb9-a3e0-1d8f48f5ce2b, Zugriff: 26.06.2014.

Schneider, Jürg: Blockhütten und Politik. Yule Kilcher (1913–1998). In: Abegg, Bruno et al.: Small Number – Big Impact. Schweizer Einwanderung in die USA. Zürich 2006, S. 112–118.

Schuhmacher, Eugen: «Alaska, letzte Wildnis am Rande der Welt». Dokumentarfilm. Jura Film, Deutschland 1992.

Sinniger, Alfie: «Die schwierige Schule des einfachen Lebens». Dokumentarfilm. Topicfilm, Zürich 1984.

Yule Kilcher: Von Laufen nach Homer, Alaska. In: Basler Zeitung, 15.03.1999.

Archive

Staatsarchiv Basel-Landschaft, BioGen Zeitungsausschnitte.

Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Kilcher, Yule.

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