(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Faktenkasten |NACHNAME=Hofmann |VORNAME1=Albert |VORNAME2= |GEBURTSNAME= |SPITZNAMEN= |ALIAS1= |ALIAS2= |GEBURTSJAHR=1906 |GEBURTSMONAT=01 |GEBURTSTAG=11 |GE…“) |
|||
(2 dazwischenliegende Versionen des gleichen Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 20: | Zeile 20: | ||
|GESCHLECHT=Mann | |GESCHLECHT=Mann | ||
|HEIMATORT= | |HEIMATORT= | ||
− | |BILD= | + | |BILD=HoffmannA1906.jpg |
}} | }} | ||
Zeile 39: | Zeile 39: | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | Becker, Herbert: Albert Hofmann entdeckt das LSD. In: BR online Kalenderblatt zum 18.04.2007. URL: web.archive.org/web/20071106110537 | + | Becker, Herbert: Albert Hofmann entdeckt das LSD. In: BR online Kalenderblatt zum 18.04.2007. URL: web.archive.org/web/20071106110537//www.br-online.de/wissen-bildung/kalenderblatt/2007/04/kb20070418.html, Zugriff: 01.09.2014. |
Engel, Günter und Paul Herling (Hg.): Grenzgänge – Albert Hofmann zum 100. Geburtstag. Basel/Zürich 2006. | Engel, Günter und Paul Herling (Hg.): Grenzgänge – Albert Hofmann zum 100. Geburtstag. Basel/Zürich 2006. |
* 11.01.1906 in Baden (AG)
– † 29.04.2008 in Burg im Leimental
Beruf: Chemiker
Konfession: reformiert
Sohn des Adolf Hofmann (Schlosser) und der Elisabeth, geborene Schenk. Heirat 1935 mit Anita Guanella. Zwei Söhne, zwei Töchter.
Albert Hofmann wurde als ältestes von vier Kindern in Baden geboren. Da sein Vater an Tuberkulose erkrankte und die Familie in der Folge in finanzielle Schwierigkeiten geriet, wechselte Hofmann nach dem Besuch der Bezirksschule nicht aufs Gymnasium, sondern absolvierte eine kaufmännische Lehre bei Brown Boveri. Nach dem Lehrabschluss 1922 finanzierte ihm sein Pate den Besuch der Privatschule Minerva in Zürich, sodass er 1925 die Matura machen konnte. Im selben Jahr begann Hofmann ein Studium der organischen Chemie an der Universität Zürich und promovierte 1929 bei Paul Karrer. Nach Abschluss des Studiums trat Hofmann 1929 eine Anstellung bei Sandoz in Basel an, wo er bis zur Pensionierung 1971 arbeitete. Ab 1935 führte er dort ein eigenes Labor, 1946 folgte die Beförderung zum Prokuristen, 1952 die Ernennung zum Vizedirektor und 1959 zum stellvertretenden Direktor der Firma. Sein Aufgabenfeld umfasste in der Hauptsache die Erforschung und Isolierung pflanzlicher Wirkstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln. Ab 1939 leistete er Aktivdienst im Tessin. Noch während des Zweiten Weltkriegs zog Hofmann mit seiner Familie 1941 nach Bottmingen. Bekanntheit erlangte Hofmann als Entdecker des LSD. Er suchte nach einem Stoff, der gefässverengend wirkt, und erforschte dafür Ergotamine, die insbesondere in Mutterkornalkaloiden vorkommen. 1938 gewann er aus denselben erstmals Lysergsäurediäthylamid, kurz LSD. Bei Versuchen mit diesem Stoff wurden zunächst keine bemerkenswerten Wirkungen festgestellt und dessen Erforschung deshalb nicht fortgesetzt. Dennoch untersuchte Hofmann den Stoff im April 1943 noch einmal und stellte bei der Arbeit damit halluzinogene Effekte an sich selbst fest. Um sicherzugehen, dass diese Effekte auf das LSD zurückzuführen waren, unterzog er sich wenige Tage später einem Selbstversuch mit einer Dosis, die sich im Nachhinein als zu hoch herausstellte. Hofmanns darauf folgende Fahrradfahrt nach Hause, die er im Buch «Mein Sorgenkind» ausführlich schildert, wird von Anhängern des LSD seit 1984 als Bicycle Day gefeiert. Die Firma Sandoz vertrieb LSD als Psychopharmaka unter dem Namen Delysid von 1949 bis 1966. Hofmann erforschte auch in den folgenden Jahrzehnten Halluzinogene, etwa aus Pilzen, und seine Arbeiten führten zu zahlreichen Medikamenten. Wenige Jahre vor seiner Pensionierung zog Hofmann 1968 mit seiner Familie in die Gemeinde Burg im Leimental. Nach seiner Pensionierung befasste er sich vermehrt mit Naturphilosophie und Mystik. Hofmann pflegte bis ins hohe Alter zahlreiche Kontakte mit Wissenschaftlern, Künstlern und Schriftstellern. 1963 wurde er zum Mitglied der World Academy of Art and Science ernannt. 1966 verlieh ihm die Universität Stockholm den Ehrendoktortitel, 1967 die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich und 1988 die Freie Universität Berlin. 1971 erhielt er die schwedische Scheele-Medaille. Darüber hinaus war er Ehrenmitglied zahlreicher Vereinigungen, beispielsweise der American Society of Pharmacognosy. 2008 starb Hofmann im Alter von 102 Jahren an einem Herzinfarkt.
Autor: Roman Seifert
LSD – Mein Sorgenkind. Stuttgart 1979.
Hofmann, Albert und Ernst Jünger: LSD. Albert Hofmann und Ernst Jünger. Der Briefwechsel 1947 bis 1997. Marbach am Neckar 2013.
Becker, Herbert: Albert Hofmann entdeckt das LSD. In: BR online Kalenderblatt zum 18.04.2007. URL: web.archive.org/web/20071106110537//www.br-online.de/wissen-bildung/kalenderblatt/2007/04/kb20070418.html, Zugriff: 01.09.2014.
Engel, Günter und Paul Herling (Hg.): Grenzgänge – Albert Hofmann zum 100. Geburtstag. Basel/Zürich 2006.
Finney, Nathaniel S. und Jay S. Siegel: In Memoriam: Albert Hofmann (1906–2008). In: Chimia 62 (2006), S. 444–447.
Gugger, Beat und Barbara Welter: Albert Hofmann, LSD und der Badener Wald. In: Badener Neujahrsblätter 85 (2010), S. 198–203.
Hagenbach, Dieter und Lucius Werthmüller: Albert Hofmann und sein LSD. Ein bewegtes Leben und eine bedeutende Entdeckung. Aarau 2011.
Huber, Werner: Albert Hofmann zu Hause auf der Rittimatte. In: Engel, Günter und Paul Herrling (Hg.): Grenzgänge – Albert Hofmann zum 100. Geburtstag. Basel/Zürich 2006, S. 74–93.
Porträt von Dr. Albert Hofmann: In: Website zum Internationalen Symposium zum 100. Geburtstag von Albert Hofmann. URL: www.lsd.info/de/alberthofmann.html, Zugriff: 01.09.2914.
Tamm, Christoph: Hofmann, Albert. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D28855.php, Zugriff: 01.09.2014.
Verres, Rolf: Von der Naturwissenschaft zur Philosophie. Ein Mensch, der erkennen und staunen kann. In: Engel, Günter und Paul Herrling (Hg.): Grenzgänge – Albert Hofmann zum 100. Geburtstag. Basel/Zürich 2006, S. 94–121.
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Dokumentensammlung 1976–2013.