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− | + | Sohn des Samuel Marti (Lehrer) und der Anna Barbara, geborene Kläy. Heirat 1879 mit Karoline Rieder. Drei Söhne, acht Töchter. | |
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+ | Karl Marti wuchs als ältestes von zwölf Kindern in Bubendorf auf und besuchte bereits als Fünfjähriger die Schule. Nach Abschluss der Bezirksschule Liestal ging er in Basel an das Pädagogium, wo er unter anderem Unterricht von Jacob Burckhardt und Friedrich Nietzsche erhielt. Danach studierte er Theologie und Orientalistik bei Emil Kautzsch und Albert Socin an der Universität Basel. Ein Studiensemester in Göttingen festigte Martis Entscheidung, seinen Schwerpunkt auf Theologie zu legen. 1877 schloss er sein Staatsexamen ab und ging nach Leipzig, um dort zwei Semester Altorientalistik zu studieren. Seinen Studienabschluss machte er 1879 in Basel, die Habilitation folgte 1881. Bereits seit 1878 arbeitete Marti als Pfarrer in Buus. Ab 1881 war er als Privatdozent an der Universität Basel engagiert. 1884 wechselte er in seiner Funktion als Pfarrer in die Gemeinde Muttenz. | ||
+ | 1894 wurde er ausserordentlicher Professor in Basel und 1895 ordentlicher Professor für Altes Testament an der Universität Bern, wo er ab 1901 zusätzlich die Professur für semitische Sprachen innehatte. 1907 gründete Marti das Semitische Seminar an der philosophisch-historischen Fakultät. Von 1911 bis 1912 bekleidete er das Amt des Rektors und war vier Mal Dekan der theologischen und einmal Dekan der philosophisch-historischen Fakultät. Marti erhielt von der Universität Basel 1895 die Ehrendoktorwürde der theologischen Fakultät sowie 1925 diejenige der philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern. | ||
+ | Neben seiner universitären Lehrtätigkeit unterrichtete Marti während dreissig Jahren Hebräisch am städtischen Gymnasium in Bern. Zwischen 1907 und 1924 gab er zudem die «Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft» heraus. Marti war Präsident der landeskirchlichen Prüfungskommission und Mitglied der Berner Kirchensynode sowie Mitglied der Studentenverbindung Zofingia. Weiter war er Mitglied der Kommission der Stadt- und Hochschulbibliothek Bern und seit 1898 Präsident der Literarischen Kommission des Schweizerischen Vereins für die Verbreitung guter Schriften. | ||
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+ | Autorin: Manuela Nipp | ||
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+ | ==Werke (Auswahl)== | ||
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+ | Die Spuren der sogenannten Grundschrift des Hexateuchs in den vorexilischen Propheten des Alten Testaments. Unveröffentlichte Lizentiatsarbeit Universität Basel. Basel 1880. | ||
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+ | Der Prophet Jeremia von Anatot. Basel 1889. | ||
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+ | Der Prophet Sacharja, der Zeitgenosse Serubabbels. Ein Beitrag zum Verständnis des Alten Testamentes. Freiburg i. Br. 1892. | ||
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+ | Kurzgefasste Grammatik der biblisch-aramäischen Sprache. Literatur, Paradigmen, Texte und Glossar. Berlin 1896. | ||
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+ | Geschichte der israelitischen Religion. Strassburg 1897. | ||
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+ | Die Religion des Alten Testaments unter den Religionen des Vorderen Orients. Tübingen 1906. | ||
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+ | Jahwe und seine Auffassung in der ältesten Zeit. Gotha 1908. | ||
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+ | Das neue Fragment einer Sintfluterzählung und der Priesterkodex. Giessen 1910. | ||
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+ | Die neueren Ausgrabungen im Orient und die Religion des Alten Testaments. Haarlem 1913. | ||
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+ | Die Stimmung im Schweizerland. Leipzig 1916. | ||
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+ | Die Sintfluterzählung im Alten Testament und in den Keilinschriften. In: Jahresschrift des bernischen Hochschulvereins. Bern 1921, S. 5–26. | ||
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+ | ==Literatur== | ||
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+ | Budde, Karl et al. (Hg.): Vom Alten Testament. Karl Marti zum Siebzigsten Geburtstage. In: Beihefte zur Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft, Jg. 25, Nr. 41 (1925). | ||
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+ | Burgerbibliothek Bern: Nachlass Karl Marti, Bestandesgeschichte. URL: katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=122561, Zugriff: 29.10.2014. | ||
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+ | Engelken, Karen: Marti, Karl. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. URL: www.bbkl.de/lexikon/bbkl-artikel.php?wt=1&art=./M/Ma/marti_k.art, Zugriff: 31.10.2014. | ||
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+ | Kellenberger, Edgar: Marti, Karl. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D10748.php, Zugriff: 29.10.2014. | ||
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+ | Marti, Karl. In: Braun, Hannelore et al. (Hg.): Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Göttingen 2006, S. 166f. | ||
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+ | Mathys, Hans-Peter: Karl Marti (1855–1925). In: Theologische Zeitschrift, Jg. 48, (1992), S. 356–368. | ||
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+ | Uhlig, Siegbert: Marti, Karl (1855–1925). In: Theologische Realenzyklopädie. Studienausgabe. Teil II, Berlin 2000, S. 190f. | ||
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* 25.04.1855 in Bubendorf
– † 22.04.1925 in Bern
Beruf: Pfarrer, Orientalist, Professor für Altes Testament und semitische Sprachen
Heimatort: Aarwangen
Konfession: reformiert
Sohn des Samuel Marti (Lehrer) und der Anna Barbara, geborene Kläy. Heirat 1879 mit Karoline Rieder. Drei Söhne, acht Töchter.
Karl Marti wuchs als ältestes von zwölf Kindern in Bubendorf auf und besuchte bereits als Fünfjähriger die Schule. Nach Abschluss der Bezirksschule Liestal ging er in Basel an das Pädagogium, wo er unter anderem Unterricht von Jacob Burckhardt und Friedrich Nietzsche erhielt. Danach studierte er Theologie und Orientalistik bei Emil Kautzsch und Albert Socin an der Universität Basel. Ein Studiensemester in Göttingen festigte Martis Entscheidung, seinen Schwerpunkt auf Theologie zu legen. 1877 schloss er sein Staatsexamen ab und ging nach Leipzig, um dort zwei Semester Altorientalistik zu studieren. Seinen Studienabschluss machte er 1879 in Basel, die Habilitation folgte 1881. Bereits seit 1878 arbeitete Marti als Pfarrer in Buus. Ab 1881 war er als Privatdozent an der Universität Basel engagiert. 1884 wechselte er in seiner Funktion als Pfarrer in die Gemeinde Muttenz. 1894 wurde er ausserordentlicher Professor in Basel und 1895 ordentlicher Professor für Altes Testament an der Universität Bern, wo er ab 1901 zusätzlich die Professur für semitische Sprachen innehatte. 1907 gründete Marti das Semitische Seminar an der philosophisch-historischen Fakultät. Von 1911 bis 1912 bekleidete er das Amt des Rektors und war vier Mal Dekan der theologischen und einmal Dekan der philosophisch-historischen Fakultät. Marti erhielt von der Universität Basel 1895 die Ehrendoktorwürde der theologischen Fakultät sowie 1925 diejenige der philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern. Neben seiner universitären Lehrtätigkeit unterrichtete Marti während dreissig Jahren Hebräisch am städtischen Gymnasium in Bern. Zwischen 1907 und 1924 gab er zudem die «Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft» heraus. Marti war Präsident der landeskirchlichen Prüfungskommission und Mitglied der Berner Kirchensynode sowie Mitglied der Studentenverbindung Zofingia. Weiter war er Mitglied der Kommission der Stadt- und Hochschulbibliothek Bern und seit 1898 Präsident der Literarischen Kommission des Schweizerischen Vereins für die Verbreitung guter Schriften.
Autorin: Manuela Nipp
Die Spuren der sogenannten Grundschrift des Hexateuchs in den vorexilischen Propheten des Alten Testaments. Unveröffentlichte Lizentiatsarbeit Universität Basel. Basel 1880.
Der Prophet Jeremia von Anatot. Basel 1889.
Der Prophet Sacharja, der Zeitgenosse Serubabbels. Ein Beitrag zum Verständnis des Alten Testamentes. Freiburg i. Br. 1892.
Kurzgefasste Grammatik der biblisch-aramäischen Sprache. Literatur, Paradigmen, Texte und Glossar. Berlin 1896.
Geschichte der israelitischen Religion. Strassburg 1897.
Die Religion des Alten Testaments unter den Religionen des Vorderen Orients. Tübingen 1906.
Jahwe und seine Auffassung in der ältesten Zeit. Gotha 1908.
Das neue Fragment einer Sintfluterzählung und der Priesterkodex. Giessen 1910.
Die neueren Ausgrabungen im Orient und die Religion des Alten Testaments. Haarlem 1913.
Die Stimmung im Schweizerland. Leipzig 1916.
Die Sintfluterzählung im Alten Testament und in den Keilinschriften. In: Jahresschrift des bernischen Hochschulvereins. Bern 1921, S. 5–26.
Budde, Karl et al. (Hg.): Vom Alten Testament. Karl Marti zum Siebzigsten Geburtstage. In: Beihefte zur Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft, Jg. 25, Nr. 41 (1925).
Burgerbibliothek Bern: Nachlass Karl Marti, Bestandesgeschichte. URL: katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=122561, Zugriff: 29.10.2014.
Engelken, Karen: Marti, Karl. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. URL: www.bbkl.de/lexikon/bbkl-artikel.php?wt=1&art=./M/Ma/marti_k.art, Zugriff: 31.10.2014.
Kellenberger, Edgar: Marti, Karl. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D10748.php, Zugriff: 29.10.2014.
Marti, Karl. In: Braun, Hannelore et al. (Hg.): Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Göttingen 2006, S. 166f.
Mathys, Hans-Peter: Karl Marti (1855–1925). In: Theologische Zeitschrift, Jg. 48, (1992), S. 356–368.
Uhlig, Siegbert: Marti, Karl (1855–1925). In: Theologische Realenzyklopädie. Studienausgabe. Teil II, Berlin 2000, S. 190f.