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Sohn des Friedrich (Fritz) Schorr (Wirt) und der Anna, geborene Basler (Wirtin). | Sohn des Friedrich (Fritz) Schorr (Wirt) und der Anna, geborene Basler (Wirtin). | ||
− | + | Fritz Gustav Schorr wuchs mit drei Schwestern im Restaurant Rössli in Muttenz auf. Nach vier Jahren Primarschule in Muttenz besuchte er die Untere Realschule in Basel. Im Winter 1916 begann Schorr seine künstlerische Ausbildung an der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel, 1918 trat er in die Bildhauerklasse von Otto Meyer ein. 1922 ging Schorr nach München zu Hans Hofmann an eine private Schule für bildende Kunst, 1924 für ein Semester an die Ecole des beaux arts nach Genf. | |
− | Von 1924 bis 1935 lebte und arbeitete Schorr in Paris | + | Von 1924 bis 1935 lebte und arbeitete Schorr in Paris. Kurz nach seiner Ankunft legte sich Schorr den Künstlernamen Raoh zu, dessen Bedeutung unklar ist. Zunächst besuchte er die Académie de la Grande Chaumière. Danach arbeitete er in Paris für mehrere Couturiers und für den Starcoiffeur Antek (Antoine) Cierplikowski, für den Schorr Perücken entwarf. Während seiner Pariser Zeit entstand eine Vielzahl von Bildern und Tierplastiken. |
− | Danach arbeitete er in Paris für mehrere Couturiers und für den Starcoiffeur Antek | + | |
+ | 1934 kehrte Schorr nach Muttenz zurück, um zusammen mit den Schwestern das Restaurant der Eltern aus der finanziellen Krise zu führen. Als dies nicht gelang, verliess er im November 1936 Muttenz wieder und ging nach London. Zunächst arbeitete er in der Londoner Niederlassung des Couturiers Robert Piguet. Nach 1939 baute er ein eigenes Atelier als Schaufensterdekorateur auf. Daneben stellte er eine Vielzahl von Tierskulpturen her, entwarf Stoffe, Innendekorationen für Ausstellungen und Skulpturen für Film und Theater. In seinem Bolton Studio, in dem er um 1940 bis zu zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigte, stellte er auch Porzellanfiguren oder dekorative Gebrauchsgegenstände her, wie etwa Relief-Figuren zum Bekleben von Badezimmerkacheln, Gefässe und Teekannen. Um 1960 gab er das Dekorieren von Schaufenstern auf. Danach beschränkte er sich weitgehend aufs Malen und Modellieren von Keramiken. | ||
+ | 1988 zog Schorr zu seiner jüngsten Schwester nach Brunnen (UR). | ||
Autorin: Franziska Schürch | Autorin: Franziska Schürch | ||
==Werk== | ==Werk== | ||
− | Schorrs Werk war in der Schweiz und in | + | Schorrs Werk war in der Schweiz und in Grossbritannien in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Eine vermutlich vollständige Aufzählung findet sich in: Gantner-Schlee, Hildegard: Raoh Schorr 1901–1988. Muttenz – Paris – London. Ein Künstlerleben. Liestal 1995. |
==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | www.tate.org.uk/art/artists/raoh-schorr-1908 | + | Raoh Schorr (1901–1991) In: Tate. URL: www.tate.org.uk/art/artists/raoh-schorr-1908, Zugriff: 01.12.2014. |
− | Gantner-Schlee, Hildegard: Raoh Schorr | + | Gantner-Schlee, Hildegard: Raoh Schorr 1901–1988. Muttenz – Paris – London. Ein Künstlerleben. Liestal 1995. |
[[Kategorie:Kultur]] | [[Kategorie:Kultur]] |
* 02.05.1901 in Muttenz
– † 08.06.1991 in Brunnen
Spitznamen: Friedel
Beruf: Künstler, Dekorateur
Voller Name: Fritz Gustav Schorr
Alias: Raoh
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Sohn des Friedrich (Fritz) Schorr (Wirt) und der Anna, geborene Basler (Wirtin).
Fritz Gustav Schorr wuchs mit drei Schwestern im Restaurant Rössli in Muttenz auf. Nach vier Jahren Primarschule in Muttenz besuchte er die Untere Realschule in Basel. Im Winter 1916 begann Schorr seine künstlerische Ausbildung an der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel, 1918 trat er in die Bildhauerklasse von Otto Meyer ein. 1922 ging Schorr nach München zu Hans Hofmann an eine private Schule für bildende Kunst, 1924 für ein Semester an die Ecole des beaux arts nach Genf.
Von 1924 bis 1935 lebte und arbeitete Schorr in Paris. Kurz nach seiner Ankunft legte sich Schorr den Künstlernamen Raoh zu, dessen Bedeutung unklar ist. Zunächst besuchte er die Académie de la Grande Chaumière. Danach arbeitete er in Paris für mehrere Couturiers und für den Starcoiffeur Antek (Antoine) Cierplikowski, für den Schorr Perücken entwarf. Während seiner Pariser Zeit entstand eine Vielzahl von Bildern und Tierplastiken.
1934 kehrte Schorr nach Muttenz zurück, um zusammen mit den Schwestern das Restaurant der Eltern aus der finanziellen Krise zu führen. Als dies nicht gelang, verliess er im November 1936 Muttenz wieder und ging nach London. Zunächst arbeitete er in der Londoner Niederlassung des Couturiers Robert Piguet. Nach 1939 baute er ein eigenes Atelier als Schaufensterdekorateur auf. Daneben stellte er eine Vielzahl von Tierskulpturen her, entwarf Stoffe, Innendekorationen für Ausstellungen und Skulpturen für Film und Theater. In seinem Bolton Studio, in dem er um 1940 bis zu zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigte, stellte er auch Porzellanfiguren oder dekorative Gebrauchsgegenstände her, wie etwa Relief-Figuren zum Bekleben von Badezimmerkacheln, Gefässe und Teekannen. Um 1960 gab er das Dekorieren von Schaufenstern auf. Danach beschränkte er sich weitgehend aufs Malen und Modellieren von Keramiken. 1988 zog Schorr zu seiner jüngsten Schwester nach Brunnen (UR).
Autorin: Franziska Schürch
Schorrs Werk war in der Schweiz und in Grossbritannien in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Eine vermutlich vollständige Aufzählung findet sich in: Gantner-Schlee, Hildegard: Raoh Schorr 1901–1988. Muttenz – Paris – London. Ein Künstlerleben. Liestal 1995.
Raoh Schorr (1901–1991) In: Tate. URL: www.tate.org.uk/art/artists/raoh-schorr-1908, Zugriff: 01.12.2014.
Gantner-Schlee, Hildegard: Raoh Schorr 1901–1988. Muttenz – Paris – London. Ein Künstlerleben. Liestal 1995.