Hans Ruesch

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Sohn des Hermann Ruesch (Bäcker) und der Anna, geborene Bopp. Heirat 1945 mit Ruth Gysin. Ein Sohn.
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Hans Ruesch wurde 1915 in Spreitenbach geboren und wuchs dort in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater verlor als Auswirkung der Grenzbesetzung im Ersten Weltkrieg seinen Bäckereibetrieb und arbeitete danach als Portier, was für die Familie den sozialen Abstieg bedeutete. Im Anschluss an die Schulzeit absolvierte Ruesch eine Lehre als Industrieschlosser bei Brown, Boveri & Cie. (BBC) in Baden und verbrachte dort auch die ersten Jahre seiner Berufstätigkeit.
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Als Reaktion auf den Alkoholismus seines Vaters wurde Ruesch als Jugendgruppenleiter im Blauen Kreuz tätig. Von 1943 bis 1945 arbeitete er als Sekretär in der Trinkerheilanstalt Ellikon a. d. Thur. Nach seiner Heirat 1945 liess sich Ruesch in Basel nieder und wurde Sekretär beim Blauen Kreuz. Von 1945 bis 1949 war er beruflich in Basel tätig. 1949 wurde er zum ersten neutralen Trinker-Fürsorger im Kanton Basel-Landschaft gewählt und betreute Alkoholiker und ihre Familien im ganzen Kanton. Seine Besuche vor Ort absolvierte er jeweils mit dem Velosolex. 1950 und 1951 war er beurlaubt, um die Wiedereröffnung der ersten französischen Trinkerheilstätte La Walk in Haguenau zu begleiten. Danach war er wieder als Fürsorger für das Unterbaselbiet tätig. 1958 zog er nach Muttenz um und trat 1959 den Posten als Vorsteher der Beratungsstelle für Alkoholkranke in Basel an, den er bis 1968 ausfüllte.
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1963 wurde Ruesch für die SP Muttenz in den Baselbieter Landrat gewählt und war dort unter anderem als Präsident der Begnadigungskommission und als Mitglied der Spitalkommission tätig. Zudem wirkte er an der Ausarbeitung des Baselbieter Fürsorgegesetzes mit. 1967 reichte er eine Interpellation zur Luftqualität in Muttenz ein und gründete daraufhin die Muttenzer Aktion Pro Aero Sano mit. 1968 wurde Ruesch dann in den Muttenzer Gemeinderat gewählt und war dort bis 1972 für das Departement Bildung und danach bis 1980 für das Departement Soziales zuständig.
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Ebenfalls ab 1968 war er als Sozialarbeiter der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Muttenz tätig und baute in dieser Funktion die kirchliche Seniorenarbeit auf. Er war auch Mitglied des Kirchenrats der Evangelisch-reformierten Landeskirche Baselland. Von 1970 bis 1990 war er zudem Präsident der Heimkommission der Muttenzer Altersheime.
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Hans Ruesch verstarb 1999 in Muttenz.
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Autorin: Miriam Baumeister
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Schriftliche Auskunft von Hanspeter Ruesch, Sohn des Hans Ruesch, am 18. und 27.11. sowie 03.12.2014.
  
 
[[Kategorie:Soziales und Gesundheit]]
 
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Version vom 19. Dezember 2014, 14:37 Uhr

* 13.01.1915 in Spreitenbach – † 12.04.1999 in Muttenz
Beruf: Trinker-Fürsorger, Sozialarbeiter


Ruesch1999.jpeg
Hans Ruesch


Sohn des Hermann Ruesch (Bäcker) und der Anna, geborene Bopp. Heirat 1945 mit Ruth Gysin. Ein Sohn.

Hans Ruesch wurde 1915 in Spreitenbach geboren und wuchs dort in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater verlor als Auswirkung der Grenzbesetzung im Ersten Weltkrieg seinen Bäckereibetrieb und arbeitete danach als Portier, was für die Familie den sozialen Abstieg bedeutete. Im Anschluss an die Schulzeit absolvierte Ruesch eine Lehre als Industrieschlosser bei Brown, Boveri & Cie. (BBC) in Baden und verbrachte dort auch die ersten Jahre seiner Berufstätigkeit. Als Reaktion auf den Alkoholismus seines Vaters wurde Ruesch als Jugendgruppenleiter im Blauen Kreuz tätig. Von 1943 bis 1945 arbeitete er als Sekretär in der Trinkerheilanstalt Ellikon a. d. Thur. Nach seiner Heirat 1945 liess sich Ruesch in Basel nieder und wurde Sekretär beim Blauen Kreuz. Von 1945 bis 1949 war er beruflich in Basel tätig. 1949 wurde er zum ersten neutralen Trinker-Fürsorger im Kanton Basel-Landschaft gewählt und betreute Alkoholiker und ihre Familien im ganzen Kanton. Seine Besuche vor Ort absolvierte er jeweils mit dem Velosolex. 1950 und 1951 war er beurlaubt, um die Wiedereröffnung der ersten französischen Trinkerheilstätte La Walk in Haguenau zu begleiten. Danach war er wieder als Fürsorger für das Unterbaselbiet tätig. 1958 zog er nach Muttenz um und trat 1959 den Posten als Vorsteher der Beratungsstelle für Alkoholkranke in Basel an, den er bis 1968 ausfüllte. 1963 wurde Ruesch für die SP Muttenz in den Baselbieter Landrat gewählt und war dort unter anderem als Präsident der Begnadigungskommission und als Mitglied der Spitalkommission tätig. Zudem wirkte er an der Ausarbeitung des Baselbieter Fürsorgegesetzes mit. 1967 reichte er eine Interpellation zur Luftqualität in Muttenz ein und gründete daraufhin die Muttenzer Aktion Pro Aero Sano mit. 1968 wurde Ruesch dann in den Muttenzer Gemeinderat gewählt und war dort bis 1972 für das Departement Bildung und danach bis 1980 für das Departement Soziales zuständig. Ebenfalls ab 1968 war er als Sozialarbeiter der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Muttenz tätig und baute in dieser Funktion die kirchliche Seniorenarbeit auf. Er war auch Mitglied des Kirchenrats der Evangelisch-reformierten Landeskirche Baselland. Von 1970 bis 1990 war er zudem Präsident der Heimkommission der Muttenzer Altersheime. Hans Ruesch verstarb 1999 in Muttenz.

Autorin: Miriam Baumeister

Literatur

Schriftliche Auskunft von Hanspeter Ruesch, Sohn des Hans Ruesch, am 18. und 27.11. sowie 03.12.2014.

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