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+ | Sohn des Friedrich Mahrer (Krankenpfleger, Masseur) und der Margarete, geborene Holtmann. Heirat 1958 mit Esther Baur. Vier Söhne. | ||
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+ | Nach Abschluss seiner Schulzeit absolvierte Helmuth Mahrer eine Lehre als Eisenbetonzeichner. 1955 begann er eine Zweitausbildung an der Grafikfachklasse der Gewerbeschule in Basel bei Armin Hoffmann, Walter Bodmer, Fritz Rieser, Theo Ebli und Andreas Hiss, die er 1959 abschloss. Bereits 1958 begann er vor allem als freischaffender Kunstmaler zu arbeiten. | ||
+ | In seinem Werk setzte sich Mahrer intensiv sowohl mit Menschen und ihren Schicksalen und Abgründen auseinander, als auch mit Pflanzen, Spiegelungen und Architektur. Seine Bilder gleichen inneren Landschaften, in welchen verschiedene Zeiten, Orte, Menschen in unterschiedlichen Perspektiven zusammentreffen. Die Bilder seines Frühwerks sind dunkeltonig und schwer. Ein dicker Farbauftrag zeichnet seine Ölgemälde aus. Der Farbauftrag wurde zusehends heller, leichter und flüssiger. Zeitlebens war es Mahrers Anliegen, die zähe, schwere Materie der Ölfarbe in eine aquarellartige Leichtigkeit zu transformieren. Er arbeitete auch mit Aquarellfarben und Tusche und widmete sich der Zeichnung. | ||
+ | Ein wichtiger Bestandteil seines Werkes besteht aus Porträts von Menschen mit interessanten Biografien. In seinen Bildwelten versuchte er, nicht bloss das Abbild des Porträtierten zu zeigen, sondern gleichzeitig dessen Wesen und Schaffen miteinzubeziehen. Das Porträt des Baselbieter Regierungsrats Paul Jenni, das Mahrer im Auftrag der Regierung gemalt hatte, löste eine heftige kulturpolitische Debatte aus und wurde zurückgewiesen. Schliesslich wurde es vom Stadthalteramt Arlesheim angekauft. Mahrer malte unter anderem auch ein Porträt von Paul Sacher (Dirigent und Mäzen). | ||
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+ | Mahrer erhielt verschiedene Stipendien und Anerkennungen. Seit 1958 wurden seine Gemälde im Rahmen der Weihnachtsausstellung der Kunsthalle Basel gezeigt. Einige seiner Werke befinden sich im Besitz des Kunstmuseums Basel. Er war von 1963 bis 1975 Mitglied der Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer (GSMBA). | ||
+ | Mahrer lebte mit seiner Familie anfänglich in Basel, danach in Oberwil. Die letzten fünfundzwanzig Jahre seines Lebens wohnte er in der Ermitage in Arlesheim. | ||
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+ | Autorin: Isabel Koellreuter | ||
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+ | ==Quellen / Literatur== | ||
+ | Ergänzungen und Korrekturen durch die Ehefrau Esther Mahrer und den jüngsten Sohn Alban Mahrer, 20.12.2014. | ||
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+ | Helmuth Mahrer. In: Basler Zeitung, 02.11.1995. | ||
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+ | Helmuth Mahrer, Retrospektive. In: Galerie Eulenspiegel. URL: www.galerieeulenspiegel.ch/Retrospektiven/helmuthmahrer.html, Zugriff: 16.10.2014. | ||
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+ | Mahrer, Helmuth. In: SIKART Lexikon der Kunst in der Schweiz. URL: ww.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4000951, Zugriff: 03.09.2014. | ||
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+ | Schmidt, Aurel: Ein Maler der Stille. In: Basler Zeitung, 30.12.1978. | ||
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+ | Stoll, Robert: Helmuth Mahrer. Basel 1992. | ||
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+ | ==Auszeichnungen und Stipendien== | ||
+ | 1961 Stipendium der Kiefer Hablitzel Stiftung, Basel. | ||
+ | 1962 His-Stipendium des Kunstvereins Basel. | ||
+ | 1963 Aufmunterungspreis des Schweizer Bundes. | ||
+ | 1965 Stipendium der Stadt Basel. | ||
+ | 1973 Anerkennung der Stiftung Pro-Arte. | ||
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+ | ==Werke== | ||
+ | Seine Werke befinden sich unter anderem im Besitz der Baloise-, Pro Patria- und der National-Versicherung, der Christoph Merian Stiftung, des Kunstmuseums Basel und der Kunstkredite der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie der UBS AG, der Volksbank Basel, der Genossenschaftlichen Zentralbank Basel, der Migros Bank Basel, der Basellandschaftlichen Kantonalbank, der Sandoz und der F. Hoffmann La Roche AG, Basel. | ||
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+ | ==Kunst am Bau / öffentlich zugängliche Werke== | ||
+ | Die Talente. Wandbild, Friedhof Aesch (BL), 1968. Kunstkredit Basel-Landschaft. | ||
+ | Blätter. Tafelbild, Psychiatrische Abteilung Friedmatt, Basel. | ||
+ | Falter. Wandbild, Kinderheim Sonnenhof, Arlesheim, 1977. | ||
+ | Pflanzliches. Tafelbild, Werkhof Arlesheim. | ||
+ | Porträt Fritz Lauber (Schweizerischer Denkmalpfleger). Hotel Merian, Basel. Kunstkredit Basel-Stadt. | ||
+ | Porträt Dr. René Theler, Nationale Suisse, Basel. | ||
+ | Porträt Dr. R. H. Holzach, SBG, Zürich. | ||
+ | Diverse Bilder sind zudem in der Gemeindeverwaltung Arlesheim dauerhaft zu sehen. | ||
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+ | ==Ausstellungen== | ||
+ | Mahrers Werke wurden sowohl in Einzel- als auch Gruppenausstellungen in Basel, Muttenz, Arlesheim, Zürich, Aarau, Lausanne und Neuchâtel präsentiert. Mehrere grössere Ausstellungen fanden in Liestal und Basel statt: | ||
+ | Drei Ausstellungen in der Galerie Specht, Basel. | ||
+ | Retrospektive im Gymnasium Liestal 1974. | ||
+ | Retrospektive im Schifferhaus in Kleinhüningen, Basel 1983. | ||
+ | Grosse Porträtausstellung im Schifferhaus in Kleinhüningen, Basel 1985. | ||
+ | Ausstellung und Buchvernissage in der Galerie Sigert, Basel 1992. | ||
+ | Ausstellung in der Galerie Sigert, Basel 1994. |
* 11.01.1934 in Allschwil
– † 28.10.1995 in Arlesheim
Beruf: Kunstmaler
Heimatort: Möhlin
Konfession: reformiert
Sohn des Friedrich Mahrer (Krankenpfleger, Masseur) und der Margarete, geborene Holtmann. Heirat 1958 mit Esther Baur. Vier Söhne.
Nach Abschluss seiner Schulzeit absolvierte Helmuth Mahrer eine Lehre als Eisenbetonzeichner. 1955 begann er eine Zweitausbildung an der Grafikfachklasse der Gewerbeschule in Basel bei Armin Hoffmann, Walter Bodmer, Fritz Rieser, Theo Ebli und Andreas Hiss, die er 1959 abschloss. Bereits 1958 begann er vor allem als freischaffender Kunstmaler zu arbeiten. In seinem Werk setzte sich Mahrer intensiv sowohl mit Menschen und ihren Schicksalen und Abgründen auseinander, als auch mit Pflanzen, Spiegelungen und Architektur. Seine Bilder gleichen inneren Landschaften, in welchen verschiedene Zeiten, Orte, Menschen in unterschiedlichen Perspektiven zusammentreffen. Die Bilder seines Frühwerks sind dunkeltonig und schwer. Ein dicker Farbauftrag zeichnet seine Ölgemälde aus. Der Farbauftrag wurde zusehends heller, leichter und flüssiger. Zeitlebens war es Mahrers Anliegen, die zähe, schwere Materie der Ölfarbe in eine aquarellartige Leichtigkeit zu transformieren. Er arbeitete auch mit Aquarellfarben und Tusche und widmete sich der Zeichnung. Ein wichtiger Bestandteil seines Werkes besteht aus Porträts von Menschen mit interessanten Biografien. In seinen Bildwelten versuchte er, nicht bloss das Abbild des Porträtierten zu zeigen, sondern gleichzeitig dessen Wesen und Schaffen miteinzubeziehen. Das Porträt des Baselbieter Regierungsrats Paul Jenni, das Mahrer im Auftrag der Regierung gemalt hatte, löste eine heftige kulturpolitische Debatte aus und wurde zurückgewiesen. Schliesslich wurde es vom Stadthalteramt Arlesheim angekauft. Mahrer malte unter anderem auch ein Porträt von Paul Sacher (Dirigent und Mäzen).
Mahrer erhielt verschiedene Stipendien und Anerkennungen. Seit 1958 wurden seine Gemälde im Rahmen der Weihnachtsausstellung der Kunsthalle Basel gezeigt. Einige seiner Werke befinden sich im Besitz des Kunstmuseums Basel. Er war von 1963 bis 1975 Mitglied der Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer (GSMBA). Mahrer lebte mit seiner Familie anfänglich in Basel, danach in Oberwil. Die letzten fünfundzwanzig Jahre seines Lebens wohnte er in der Ermitage in Arlesheim.
Autorin: Isabel Koellreuter
Ergänzungen und Korrekturen durch die Ehefrau Esther Mahrer und den jüngsten Sohn Alban Mahrer, 20.12.2014.
Helmuth Mahrer. In: Basler Zeitung, 02.11.1995.
Helmuth Mahrer, Retrospektive. In: Galerie Eulenspiegel. URL: www.galerieeulenspiegel.ch/Retrospektiven/helmuthmahrer.html, Zugriff: 16.10.2014.
Mahrer, Helmuth. In: SIKART Lexikon der Kunst in der Schweiz. URL: ww.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4000951, Zugriff: 03.09.2014.
Schmidt, Aurel: Ein Maler der Stille. In: Basler Zeitung, 30.12.1978.
Stoll, Robert: Helmuth Mahrer. Basel 1992.
1961 Stipendium der Kiefer Hablitzel Stiftung, Basel. 1962 His-Stipendium des Kunstvereins Basel. 1963 Aufmunterungspreis des Schweizer Bundes. 1965 Stipendium der Stadt Basel. 1973 Anerkennung der Stiftung Pro-Arte.
Seine Werke befinden sich unter anderem im Besitz der Baloise-, Pro Patria- und der National-Versicherung, der Christoph Merian Stiftung, des Kunstmuseums Basel und der Kunstkredite der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie der UBS AG, der Volksbank Basel, der Genossenschaftlichen Zentralbank Basel, der Migros Bank Basel, der Basellandschaftlichen Kantonalbank, der Sandoz und der F. Hoffmann La Roche AG, Basel.
Die Talente. Wandbild, Friedhof Aesch (BL), 1968. Kunstkredit Basel-Landschaft. Blätter. Tafelbild, Psychiatrische Abteilung Friedmatt, Basel. Falter. Wandbild, Kinderheim Sonnenhof, Arlesheim, 1977. Pflanzliches. Tafelbild, Werkhof Arlesheim. Porträt Fritz Lauber (Schweizerischer Denkmalpfleger). Hotel Merian, Basel. Kunstkredit Basel-Stadt. Porträt Dr. René Theler, Nationale Suisse, Basel. Porträt Dr. R. H. Holzach, SBG, Zürich. Diverse Bilder sind zudem in der Gemeindeverwaltung Arlesheim dauerhaft zu sehen.
Mahrers Werke wurden sowohl in Einzel- als auch Gruppenausstellungen in Basel, Muttenz, Arlesheim, Zürich, Aarau, Lausanne und Neuchâtel präsentiert. Mehrere grössere Ausstellungen fanden in Liestal und Basel statt: Drei Ausstellungen in der Galerie Specht, Basel. Retrospektive im Gymnasium Liestal 1974. Retrospektive im Schifferhaus in Kleinhüningen, Basel 1983. Grosse Porträtausstellung im Schifferhaus in Kleinhüningen, Basel 1985. Ausstellung und Buchvernissage in der Galerie Sigert, Basel 1992. Ausstellung in der Galerie Sigert, Basel 1994.