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==Werk== | ==Werk== |
* 20.10.1915 in Basel
– † 04.11.2008 in Jerusalem
Beruf: Gymnasiallehrer
Heimatort: Basel
Konfession: israelitisch
Sohn des Leopold Hausmann (Religionslehrer, Zoologe) und der Rosa, geborene Grass. Heirat 1951 mit Lilly Dzialoszynski. Sechs Kinder.
Erich Hausmann wuchs in Basel auf, wo er nach Abschluss der Elementarstufe das Humanistische Gymnasium besuchte. Er schrieb sich an der Universität Basel für das Studium der Geschichte, Romanistik und lateinischen Philologie ein, das er nach einem Aufenthalt in Paris 1938 mit dem Mittelschullehrerdiplom abschloss. Hausmann war bereits als Jugendlicher aktiv in diversen jüdischen Organisationen wie zum Beispiel der Aguda-Gruppe Basel. 1938 leitete er ein Erholungslager für jüdische Kinder aus Deutschland in Allschwil. Im November desselben Jahres, noch während seiner einjährigen pädagogischen Ausbildung am Lehrerseminar in Basel, übernahm er die Betreuung und Erziehung von 50 Kindern aus dem jüdischen Waisenhaus in Frankfurt. In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Hilfswerk für Emigrantenkinder (SHEK) baute er in Buus ein Kinderheim im Haus Aufgent auf. Nach Kriegsausbruch wurde das Kinderheim im ehemaligen Hotel Waldeck in Langenbruck untergebracht. Zwischen 1939 und 1945 leistete Hausmann abwechselnd Militärdienst, leitete das Haus in Langenbruck und engagierte sich in der Bildung und Erziehung der Heimzöglinge. Es gelang ihm, für die meisten von ihnen in der unmittelbaren Umgebung des Heims Ausbildungsplätze bei Handwerkern und Bauern zu finden. Nach Ende des Krieges versuchte er als Mittelschullehrer in Basel eine Anstellung zu finden, was ihm aber aufgrund der Sabbatregeln, die er befolgen wollte, verwehrt wurde. In der Folge nahm er verschiedene Stellen in Frankreich im Dienst des Oeuvre de Secours aux Enfants (OSE) an: 1947 leitete er das Heim Fontenay-aux-Roses bei Paris, von 1947 bis 1957 übernahm er die Leitung des Heims Taverny, danach wechselte er an die Ecole Normale Juive in Paris. 1960 wurde er an die Jüdische Schule nach Zürich berufen. Er arbeitete mit in der Israelitischen Religionsgemeinschaft Zürich (IRG) und vertrat diese von 1962 bis 1985 innerhalb des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG) als Delegierter. Von 1973 bis 1992 präsidierte er den Verband jüdischer Lehrer und Kantoren der Schweiz. Bereits als junger Erzieher in Buus und auch in späteren Jahren als Lehrer an der Jüdischen Schule in Zürich setzte er sich für die Vereinbarkeit von weltlicher Bildung und jüdisch-orthodoxer Lebensweise ein. Davon zeugt auch seine rege Vortragstätigkeit.
Autorin: Isabel Koellreuter
Barak und andere jüdische Erzählungen und Sagen aus ferner und jüngster Vergangenheit. Ausgewählt und bearbeitet von Erich A. Hausmann. Zürich 1973.
Ein Geheimnis für Amos und andere jüdische Erzählungen und Sagen aus ferner und jüngster Vergangenheit. Ausgewählt und bearbeitet von Erich A. Hausmann. Basel 1984.
Hinéni. Erinnerungen eines jüdischen Pädagogen. Ein Bericht aus bewegter Zeit. Basel 1996.
Ährenlese. Ausgewählte Aufsätze und ein Vortrag. Zürich 1999.
Hausmann, Erich A., Kurzbiografie. In: Archiv für Zeitgeschichte, Zürich, Bestandsbeschreibung. URL: www.afz.ethz.ch/bestaende/e889766bb8bf4f9b8e5c0b08b4414fc9.pdf, Zugriff: 15.06.2013.
Archiv für Zeitgeschichte, Zürich. NL Erich A. Hausmann.