Franz Ludwig (Louis) Scholer

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Sohn des Carl Justin Scholer (Notar). Heirat 1888 mit Maria Justina Cäcilia Elisa Ecabert. Sechs Töchter, zwei Söhne.
 
Sohn des Carl Justin Scholer (Notar). Heirat 1888 mit Maria Justina Cäcilia Elisa Ecabert. Sechs Töchter, zwei Söhne.
  
Louis Franz Ludwig Scholer wuchs als ältestes von vier Kindern auf. 1860 hatte die Familie Schloss Zwingen als Wohnsitz erworben. Zusammen mit seinem Bruder Remigius besuchte Scholer das Kollegium in Sarnen, absolvierte das Gymnasium in Feldkirch und machte die Matura an der Kantonsschule Luzern. Sein Jurastudium absolvierte er in Basel, München und Strassburg. Zuvor hatte er in Innsbruck drei Semester Philosophie studiert. Sein Fürsprecherpatent erhielt er in Bern. Durch ein Zusatzpraktikum in Saignelégier erwarb er das Notarpatent des Kantons Bern.
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Franz Ludwig (Louis) Scholer wuchs als ältestes von vier Kindern auf. 1860 hatte die Familie Schloss Zwingen als Wohnsitz erworben. Zusammen mit seinem Bruder Remigius besuchte Scholer das Kollegium in Sarnen, absolvierte das Gymnasium in Feldkirch und machte die Matura an der Kantonsschule Luzern. Sein Jurastudium absolvierte er in Basel, München und Strassburg. Zuvor hatte er in Innsbruck drei Semester Philosophie studiert. Sein Fürsprecherpatent erhielt er in Bern. Durch ein Zusatzpraktikum in Saignelégier erwarb er das Notarpatent des Kantons Bern.
 
1888 begründete Scholer mit Constantin Schmidlin die Zeitung «Der Birstaler». In der ersten Druckerei – bis 1893 im Gebäude der Wirtschaft Schmiedstube (heute Central) untergebracht – war er Drucker, Journalist, Verleger und Redaktor in Personalunion. 1893 eröffnete er im selben Gebäude auch sein Advokaturbüro sowie ein Restaurant. Scholer veröffentlichte im «Birstaler» viele Artikel für die römisch-katholische Opposition, deren Zentrum die Schmiedstube wurde. Er vertrat auch bei der Abspaltung der christkatholischen Kirche erfolgreich die finanziellen Interessen der römisch-katholischen Seite und war Kirchratsschreiber sowie Kirchenpräsident.
 
1888 begründete Scholer mit Constantin Schmidlin die Zeitung «Der Birstaler». In der ersten Druckerei – bis 1893 im Gebäude der Wirtschaft Schmiedstube (heute Central) untergebracht – war er Drucker, Journalist, Verleger und Redaktor in Personalunion. 1893 eröffnete er im selben Gebäude auch sein Advokaturbüro sowie ein Restaurant. Scholer veröffentlichte im «Birstaler» viele Artikel für die römisch-katholische Opposition, deren Zentrum die Schmiedstube wurde. Er vertrat auch bei der Abspaltung der christkatholischen Kirche erfolgreich die finanziellen Interessen der römisch-katholischen Seite und war Kirchratsschreiber sowie Kirchenpräsident.
 
Von 1894 bis 1898 sowie von 1914 bis 1922 war Scholer im bernischen Grossen Rat, wo er sich vor allem mit Fragen zur Notariatsgesetzgebung auseinandersetzte. In Laufen war er von 1906 bis 1910 Gerichtspräsident. Der Vielbeschäftigte wurde von der Kantonsregierung zweimal vor die Alternative gestellt, entweder dieses Amt oder den Wirteberuf aufzugeben. Er legte das Präsidentenamt nieder, wurde aber wieder gewählt.  
 
Von 1894 bis 1898 sowie von 1914 bis 1922 war Scholer im bernischen Grossen Rat, wo er sich vor allem mit Fragen zur Notariatsgesetzgebung auseinandersetzte. In Laufen war er von 1906 bis 1910 Gerichtspräsident. Der Vielbeschäftigte wurde von der Kantonsregierung zweimal vor die Alternative gestellt, entweder dieses Amt oder den Wirteberuf aufzugeben. Er legte das Präsidentenamt nieder, wurde aber wieder gewählt.  

Aktuelle Version vom 5. Januar 2015, 13:19 Uhr

* 28.12.1861 in Laufen – † 02.02.1945
Beruf: Jurist, Verleger, Publizist, Wirt, Grossrat
Amt: Gerichtspräsident
Heimatort: Dittingen
Voller Name: Franz Ludwig Scholer
Konfession: römisch-katholisch


ScholerL1861.jpeg
Franz Ludwig Scholer


Sohn des Carl Justin Scholer (Notar). Heirat 1888 mit Maria Justina Cäcilia Elisa Ecabert. Sechs Töchter, zwei Söhne.

Franz Ludwig (Louis) Scholer wuchs als ältestes von vier Kindern auf. 1860 hatte die Familie Schloss Zwingen als Wohnsitz erworben. Zusammen mit seinem Bruder Remigius besuchte Scholer das Kollegium in Sarnen, absolvierte das Gymnasium in Feldkirch und machte die Matura an der Kantonsschule Luzern. Sein Jurastudium absolvierte er in Basel, München und Strassburg. Zuvor hatte er in Innsbruck drei Semester Philosophie studiert. Sein Fürsprecherpatent erhielt er in Bern. Durch ein Zusatzpraktikum in Saignelégier erwarb er das Notarpatent des Kantons Bern. 1888 begründete Scholer mit Constantin Schmidlin die Zeitung «Der Birstaler». In der ersten Druckerei – bis 1893 im Gebäude der Wirtschaft Schmiedstube (heute Central) untergebracht – war er Drucker, Journalist, Verleger und Redaktor in Personalunion. 1893 eröffnete er im selben Gebäude auch sein Advokaturbüro sowie ein Restaurant. Scholer veröffentlichte im «Birstaler» viele Artikel für die römisch-katholische Opposition, deren Zentrum die Schmiedstube wurde. Er vertrat auch bei der Abspaltung der christkatholischen Kirche erfolgreich die finanziellen Interessen der römisch-katholischen Seite und war Kirchratsschreiber sowie Kirchenpräsident. Von 1894 bis 1898 sowie von 1914 bis 1922 war Scholer im bernischen Grossen Rat, wo er sich vor allem mit Fragen zur Notariatsgesetzgebung auseinandersetzte. In Laufen war er von 1906 bis 1910 Gerichtspräsident. Der Vielbeschäftigte wurde von der Kantonsregierung zweimal vor die Alternative gestellt, entweder dieses Amt oder den Wirteberuf aufzugeben. Er legte das Präsidentenamt nieder, wurde aber wieder gewählt. Scholer war vierzig Jahre lang Sekretär des Verwaltungsrats des Feningerspitals in Laufen, gehörte der Sekundarschulkommission an und war Mitbegründer der Stadtmusik Laufen, der Bezirkskasse Laufen sowie des Verkehrsvereins Laufen und Umgebung. Seine Heimatverbundenheit drückte er publizistisch in seinem «Führer durch Laufen und Umgebung» und verschiedenen Jubiläumsschriften aus. Er verfasste auch Gedichte und Schnitzelbänke.

Autorin: Manuela Nipp

Literatur

Gürtler, Pierre: Louis Franz Ludwig Scholer. In: Laufentaler Jahrbuch 2002, S. 39-43.

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