Walter Zapp

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Sohn des Karl Zapp (kaufmännischer Angestellter) und der Emilie, geborene Burchard.
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Walter Zapp wurde im damals russischen Riga (heute Lettland) als einer von zwei Söhnen eines kaufmännischen Angestellten aus dem Rheinland und einer Deutschbaltin geboren. Er besuchte zunächst die Schule in Riga. 1914 wurde die Familie im Zuge des Ersten Weltkriegs nach Ufa am Ural verbannt. Dort erhielt Zapp Privatunterricht bis zur Rückkehr nach Riga 1918, wo er aufgrund häufiger Umzüge oft die Schule wechselte, ehe er 1919 nach der achten Klasse die Schule gänzlich abbrach.
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1921, nach zwei abgebrochenen Ausbildungen in Riga, darunter eine bei einem Lithografen, zog die Familie nach Tallin (Estland). Dort absolvierte Zapp eine Ausbildung zum Fotografen beim Kunstfotografen Walter Lemberg. In der Folge arbeitete Zapp als Fotograf und Mechaniker. 1932, kurz bevor er seine Anstellung bei Lemberg verlor, lernte er Richard Jürgens kennen, der bereit war, in Zapps Idee einer Kleinstbildkamera zu investieren und die Entwicklung zu finanzieren. 1936 war die Entwicklung des Prototyps, der Ur-Minox, beendet. Zapp und Jürgens stellten den Prototyp der Elektrofabrik Valsts Elektrotechniska Fabrika (VEF) in Riga vor. Dort ging die Minox ab 1938 in Serienproduktion.
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Als die deutsche Wehrmacht 1941 in Lettland einmarschierte, floh Zapp nach Berlin. Dort war er bei der Allgmeinen Elektricitäts Gesellschaft (AEG) an der Entwicklung eines Elektronenmikroskops beteiligt. Gemeinsam mit Jürgens gründete er 1945 in Wetzlar die Minox GmbH. 1948 wurde die Produktion in eine Fabrik des Tabakkonzerns Rinn & Cloos nach Heuchelheim verlegt. 1950 verliess Zapp den Betrieb aufgrund von Differenzen mit dem Teilhaber Rinn & Cloos und verkaufte sein Patent, war aber weiterhin als Berater tätig.
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Im selben Jahr zog Zapp in die Schweiz; zunächst nach Appenzell, dann zu seiner Familie nach Binningen. Die Firma Minox wurde 1988 durch Massnahmen der Konkursverwaltung neu strukturiert; Zapp wurde im Alter von über achtzig Jahren erneut als Konstrukteur angestellt und entwickelte unter anderem ein Taschenteleskop. Dieser Tätigkeit ging er bis zu seinem Tod 2003 nach.
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Neben der Minox hatte Zapp noch zahlreiche weitere Erfindungen patentieren lassen, darunter ein Lupenfernrohr, eine Taschenlupe und ein Teleskop. 2000 verlieh ihm die Lettische Akademie der Wissenschaften den Ehrendoktortitel. In Wetzlar wurde die Strasse, in der sich der Hauptsitz der Minox GmbH befindet, nach ihm benannt.
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Autor: Roman Seifert
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Eine Revolution im Kleinstformat. In: Basler Magazin, 27.10.2001.
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Foto-Pionier gestorben. In: Basler Zeitung, 19./20.07.2003.
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Geschichte. In: Minox GmbH. URL: www.minox.com/index.php?id=6910&L=0, Zugriff: 03.10.2014.
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Schrötz, Markus: Die Patente des Dr. h. c. Walter Zapp. VEF, AEG, Minox uvm. 1928–1990. In: Minox Club. URL: www.minoxclub.de/Fundstuecke/Patente_WZ.pdf, Zugriff: 20.11.2014.
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Walter Zapp. In: Encyclopædia Britannica. URL: www.britannica.com/EBchecked/topic/915110/Walter-Zapp, Zugriff: 03.10.2014.
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Walter Zapp. In: Latvijas izgudrojumi un izgudrotāji (Inventions and Inventors of Latvia). URL: izgudrojumi.lza.lv/izg_en.php?id=49, Zugriff: 03.10.2014.
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Walter Zapp. In: Minox Historical Society (Auszug aus dem Buch «Minox – Marvel in Miniature» (2000) von D. Scott Young). URL: www.minox.org/minoxencyclopedia/z/zapp, Zugriff: 03.10.2014.
  
 
[[Kategorie:Wirtschaft]]
 
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Aktuelle Version vom 5. Januar 2015, 14:13 Uhr

* 04.09.1905 in Riga (heutiges Lettland) – † 17.07.2003 in Binningen
Beruf: Fotograf und Mechaniker


ZappW1905.jpg
Walter Zapp


Sohn des Karl Zapp (kaufmännischer Angestellter) und der Emilie, geborene Burchard.

Walter Zapp wurde im damals russischen Riga (heute Lettland) als einer von zwei Söhnen eines kaufmännischen Angestellten aus dem Rheinland und einer Deutschbaltin geboren. Er besuchte zunächst die Schule in Riga. 1914 wurde die Familie im Zuge des Ersten Weltkriegs nach Ufa am Ural verbannt. Dort erhielt Zapp Privatunterricht bis zur Rückkehr nach Riga 1918, wo er aufgrund häufiger Umzüge oft die Schule wechselte, ehe er 1919 nach der achten Klasse die Schule gänzlich abbrach. 1921, nach zwei abgebrochenen Ausbildungen in Riga, darunter eine bei einem Lithografen, zog die Familie nach Tallin (Estland). Dort absolvierte Zapp eine Ausbildung zum Fotografen beim Kunstfotografen Walter Lemberg. In der Folge arbeitete Zapp als Fotograf und Mechaniker. 1932, kurz bevor er seine Anstellung bei Lemberg verlor, lernte er Richard Jürgens kennen, der bereit war, in Zapps Idee einer Kleinstbildkamera zu investieren und die Entwicklung zu finanzieren. 1936 war die Entwicklung des Prototyps, der Ur-Minox, beendet. Zapp und Jürgens stellten den Prototyp der Elektrofabrik Valsts Elektrotechniska Fabrika (VEF) in Riga vor. Dort ging die Minox ab 1938 in Serienproduktion.

Als die deutsche Wehrmacht 1941 in Lettland einmarschierte, floh Zapp nach Berlin. Dort war er bei der Allgmeinen Elektricitäts Gesellschaft (AEG) an der Entwicklung eines Elektronenmikroskops beteiligt. Gemeinsam mit Jürgens gründete er 1945 in Wetzlar die Minox GmbH. 1948 wurde die Produktion in eine Fabrik des Tabakkonzerns Rinn & Cloos nach Heuchelheim verlegt. 1950 verliess Zapp den Betrieb aufgrund von Differenzen mit dem Teilhaber Rinn & Cloos und verkaufte sein Patent, war aber weiterhin als Berater tätig.

Im selben Jahr zog Zapp in die Schweiz; zunächst nach Appenzell, dann zu seiner Familie nach Binningen. Die Firma Minox wurde 1988 durch Massnahmen der Konkursverwaltung neu strukturiert; Zapp wurde im Alter von über achtzig Jahren erneut als Konstrukteur angestellt und entwickelte unter anderem ein Taschenteleskop. Dieser Tätigkeit ging er bis zu seinem Tod 2003 nach. Neben der Minox hatte Zapp noch zahlreiche weitere Erfindungen patentieren lassen, darunter ein Lupenfernrohr, eine Taschenlupe und ein Teleskop. 2000 verlieh ihm die Lettische Akademie der Wissenschaften den Ehrendoktortitel. In Wetzlar wurde die Strasse, in der sich der Hauptsitz der Minox GmbH befindet, nach ihm benannt.

Autor: Roman Seifert

Literatur

Eine Revolution im Kleinstformat. In: Basler Magazin, 27.10.2001.

Foto-Pionier gestorben. In: Basler Zeitung, 19./20.07.2003.

Geschichte. In: Minox GmbH. URL: www.minox.com/index.php?id=6910&L=0, Zugriff: 03.10.2014.

Schrötz, Markus: Die Patente des Dr. h. c. Walter Zapp. VEF, AEG, Minox uvm. 1928–1990. In: Minox Club. URL: www.minoxclub.de/Fundstuecke/Patente_WZ.pdf, Zugriff: 20.11.2014.

Walter Zapp. In: Encyclopædia Britannica. URL: www.britannica.com/EBchecked/topic/915110/Walter-Zapp, Zugriff: 03.10.2014.

Walter Zapp. In: Latvijas izgudrojumi un izgudrotāji (Inventions and Inventors of Latvia). URL: izgudrojumi.lza.lv/izg_en.php?id=49, Zugriff: 03.10.2014.

Walter Zapp. In: Minox Historical Society (Auszug aus dem Buch «Minox – Marvel in Miniature» (2000) von D. Scott Young). URL: www.minox.org/minoxencyclopedia/z/zapp, Zugriff: 03.10.2014.

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