(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Faktenkasten |NACHNAME=Wenner |VORNAME1=Robert |VORNAME2= |GEBURTSNAME= |SPITZNAMEN= |ALIAS1= |ALIAS2= |GEBURTSJAHR=1909 |GEBURTSMONAT=06 |GEBURTSTAG=20 |GEB…“) |
|||
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
|TODESORT=Liestal | |TODESORT=Liestal | ||
|BERUF=Gynäkologe | |BERUF=Gynäkologe | ||
− | |INSTITUTION= | + | |INSTITUTION= |
|KONFESSION= | |KONFESSION= | ||
|GESCHLECHT=Mann | |GESCHLECHT=Mann | ||
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
}} | }} | ||
− | + | Heirat mit Freda (Friedel) Wald (Schauspielerin). Eine Tochter. | |
− | [[Kategorie:Soziales und Gesundheit]] [[Kategorie:Wissenschaft]] | + | Robert Wenner besuchte das Gymnasium in Glarisegg bei Steckborn (TG). Danach studierte er in Rom und Zürich Medizin und schloss 1933 mit dem Staatsexamen ab. 1935 promovierte er über die Therapie der Pseudarthrose. Im selben Jahr kam er ans Frauenspital Basel, wo er bereits ab 1938 als Erster Oberarzt und Leiter der geburtshilflich-gynäkologischen Poliklinik tätig war. 1942 folgte die Habilitation an der Universität Basel für Geburtshilfe und Gynäkologie und 1953 wurde er zum ausserordentlichen Professor berufen. Zwischen 1940 und 1950 verfasste er mehrere Artikel über seine klinische Forschung im Bereich der Sexualhormone. In seinem Werk «Grundriss der gynäkologischen Endokrinologie» von 1952 fasste er die Ergebnisse dieser Schaffenszeit zusammen. |
+ | |||
+ | Als Forscher beschäftigte sich Wenner mit der therapeutischen Verwendung von Hormonen in der Gynäkologie, der Therapie von klimakterischen Ausfallerscheinungen, medikamentös bedingten Fruchtschädigungen, der künstlichen Befruchtung sowie der Früherfassung des Gebärmutter-Karzinoms. Er gilt als Pionier der Frauenheilkunde in der Schweiz, insbesondere im Bereich der Hormontherapie. | ||
+ | |||
+ | Wenner führte während einigen Jahren eine Privatpraxis in Basel. Von 1962 bis 1974 war er Chefarzt der Frauenklinik des neuen Kantonsspitals Liestal. Im Jahr seines Austritts übernahm er die Stelle des Generalsekretärs bei der Schweizerischen Akademie für medizinische Wissenschaften und engagierte sich in der Schweizerischen und Baslerischen Krebsliga. Er war Präsident und Ehrenpräsident der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie. Zudem initiierte er die Gründung der Société Gynécologie de la Suisse Romande und der Deutschschweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie. | ||
+ | Wenner und seine Frau gründeten 1977 die Robert Wenner Stiftung, die erfolgreiche Krebsforscherinnen und -forscher unterstützt. 1983 wurde zum ersten Mal der Robert-Wenner-Preis verliehen. Zudem bemühte sich Wenner in seinen letzten fünf Lebensjahren, eine im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft eine Kommission für Missbildungen zu gründen. Er war auch an der Gründung der Arbeitsgruppe zum Studium der heterogenen Insemination beteiligt. | ||
+ | Robert Wenner starb 1979 an Schilddrüsenkrebs. | ||
+ | |||
+ | Autorin: Manuela Nipp | ||
+ | |||
+ | ==Werke (Auswahl)== | ||
+ | Zur Therapie der Pseudarthrosen, unter besonderer Berücksichtigung der Resultate mit der Umkehrplastik nach Brun. Dissertation Universität Basel, Basel 1936. | ||
+ | |||
+ | Über Therapie von klimakterischen Ausfallserscheinungen. Bern 1946. | ||
+ | |||
+ | Einige Bemerkungen zur Hormontherapie mittels Tablettenimplantationen. Schwarzenburg 1946. | ||
+ | |||
+ | Die Aufgabe des praktischen Arztes im Kampfe zur Früherfassung des Portio-Carcinoms. Zürich 1950. | ||
+ | |||
+ | Über die Wirkung des androgenen Hormons auf den weiblichen Organismus. Stuttgart 1950. | ||
+ | |||
+ | Anwendung und Dosierung der Keimdrüsenhormone in der Frauenheilkunde. In Zusammenarbeit mit Theo Koller. Basel 1952. | ||
+ | |||
+ | Grundriss der gynäkologischen Endokrinologie. Basel 1952. | ||
+ | |||
+ | Latent female genital tuberculosis. Basel/New York 1966. | ||
+ | |||
+ | Aufgaben und Möglichkeiten der Familienplanung. In: Die Zukunft des Menschen in der heutigen Wissenschaft. Fünf Akademische Vorträge, Basel 1970, S. 81–103. | ||
+ | |||
+ | ==Literatur== | ||
+ | Gelzer, Justus Melchior: Robert Wenner. Facetten eines aussergewöhnlichen Frauenarztes. Würdigung des Stifters anlässlich der Preisverleihung des Robert Wenner-Preises 1995 der Schweizerischen Krebsliga. Basel 1995. | ||
+ | |||
+ | Käser, O.: Nachruf Robert Wenner. URL: www.karger.com/Article/Pdf/268908, Zugriff: 12.08.2014. | ||
+ | |||
+ | Professor Wenner zum Gedenken. In: Basler Zeitung, 30.04.1979. | ||
+ | |||
+ | Robert Wenner Preis. In: Krebsliga Schweiz. URL: www.krebsliga.ch/de/fachpersonen/forschung/forschungspreise/robert_wenner_preis2/, Zugriff: 12.08.2014. | ||
+ | |||
+ | Zum Gedenken an Robert Wenner. In: Basellandschaftliche Zeitung, 30.04.1979. | ||
+ | |||
+ | ==Archive== | ||
+ | Staatsarchiv St. Gallen: Robert Wenner-Wald als Internatsschüler in Glarisegg bei Steckborn TG. URL: scope.staatsarchiv.sg.ch/detail.aspx?ID=114472, Zugriff: 13.08.2014. | ||
+ | |||
+ | [[Kategorie:Soziales und Gesundheit]] | ||
+ | [[Kategorie:Wissenschaft]] |
* 20.06.1909 in Neapel
– † 27.04.1979 in Liestal
Beruf: Gynäkologe
Heimatort: St. Gallen
Heirat mit Freda (Friedel) Wald (Schauspielerin). Eine Tochter.
Robert Wenner besuchte das Gymnasium in Glarisegg bei Steckborn (TG). Danach studierte er in Rom und Zürich Medizin und schloss 1933 mit dem Staatsexamen ab. 1935 promovierte er über die Therapie der Pseudarthrose. Im selben Jahr kam er ans Frauenspital Basel, wo er bereits ab 1938 als Erster Oberarzt und Leiter der geburtshilflich-gynäkologischen Poliklinik tätig war. 1942 folgte die Habilitation an der Universität Basel für Geburtshilfe und Gynäkologie und 1953 wurde er zum ausserordentlichen Professor berufen. Zwischen 1940 und 1950 verfasste er mehrere Artikel über seine klinische Forschung im Bereich der Sexualhormone. In seinem Werk «Grundriss der gynäkologischen Endokrinologie» von 1952 fasste er die Ergebnisse dieser Schaffenszeit zusammen.
Als Forscher beschäftigte sich Wenner mit der therapeutischen Verwendung von Hormonen in der Gynäkologie, der Therapie von klimakterischen Ausfallerscheinungen, medikamentös bedingten Fruchtschädigungen, der künstlichen Befruchtung sowie der Früherfassung des Gebärmutter-Karzinoms. Er gilt als Pionier der Frauenheilkunde in der Schweiz, insbesondere im Bereich der Hormontherapie.
Wenner führte während einigen Jahren eine Privatpraxis in Basel. Von 1962 bis 1974 war er Chefarzt der Frauenklinik des neuen Kantonsspitals Liestal. Im Jahr seines Austritts übernahm er die Stelle des Generalsekretärs bei der Schweizerischen Akademie für medizinische Wissenschaften und engagierte sich in der Schweizerischen und Baslerischen Krebsliga. Er war Präsident und Ehrenpräsident der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie. Zudem initiierte er die Gründung der Société Gynécologie de la Suisse Romande und der Deutschschweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie. Wenner und seine Frau gründeten 1977 die Robert Wenner Stiftung, die erfolgreiche Krebsforscherinnen und -forscher unterstützt. 1983 wurde zum ersten Mal der Robert-Wenner-Preis verliehen. Zudem bemühte sich Wenner in seinen letzten fünf Lebensjahren, eine im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft eine Kommission für Missbildungen zu gründen. Er war auch an der Gründung der Arbeitsgruppe zum Studium der heterogenen Insemination beteiligt. Robert Wenner starb 1979 an Schilddrüsenkrebs.
Autorin: Manuela Nipp
Zur Therapie der Pseudarthrosen, unter besonderer Berücksichtigung der Resultate mit der Umkehrplastik nach Brun. Dissertation Universität Basel, Basel 1936.
Über Therapie von klimakterischen Ausfallserscheinungen. Bern 1946.
Einige Bemerkungen zur Hormontherapie mittels Tablettenimplantationen. Schwarzenburg 1946.
Die Aufgabe des praktischen Arztes im Kampfe zur Früherfassung des Portio-Carcinoms. Zürich 1950.
Über die Wirkung des androgenen Hormons auf den weiblichen Organismus. Stuttgart 1950.
Anwendung und Dosierung der Keimdrüsenhormone in der Frauenheilkunde. In Zusammenarbeit mit Theo Koller. Basel 1952.
Grundriss der gynäkologischen Endokrinologie. Basel 1952.
Latent female genital tuberculosis. Basel/New York 1966.
Aufgaben und Möglichkeiten der Familienplanung. In: Die Zukunft des Menschen in der heutigen Wissenschaft. Fünf Akademische Vorträge, Basel 1970, S. 81–103.
Gelzer, Justus Melchior: Robert Wenner. Facetten eines aussergewöhnlichen Frauenarztes. Würdigung des Stifters anlässlich der Preisverleihung des Robert Wenner-Preises 1995 der Schweizerischen Krebsliga. Basel 1995.
Käser, O.: Nachruf Robert Wenner. URL: www.karger.com/Article/Pdf/268908, Zugriff: 12.08.2014.
Professor Wenner zum Gedenken. In: Basler Zeitung, 30.04.1979.
Robert Wenner Preis. In: Krebsliga Schweiz. URL: www.krebsliga.ch/de/fachpersonen/forschung/forschungspreise/robert_wenner_preis2/, Zugriff: 12.08.2014.
Zum Gedenken an Robert Wenner. In: Basellandschaftliche Zeitung, 30.04.1979.
Staatsarchiv St. Gallen: Robert Wenner-Wald als Internatsschüler in Glarisegg bei Steckborn TG. URL: scope.staatsarchiv.sg.ch/detail.aspx?ID=114472, Zugriff: 13.08.2014.