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Folke Truedsson verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Kristianstad, absolvierte eine Ausbildung zum Werklehrer und arbeitete dann mehrere Jahre lang auf diesem Beruf. 1939 begann er an der Kunsthochschule in Stockholm ein Studium, das er 1946 als Bildhauer abschloss. | Folke Truedsson verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Kristianstad, absolvierte eine Ausbildung zum Werklehrer und arbeitete dann mehrere Jahre lang auf diesem Beruf. 1939 begann er an der Kunsthochschule in Stockholm ein Studium, das er 1946 als Bildhauer abschloss. | ||
− | Auf das Studium, das sich streng an naturalistischen und figurativen Ausdrucksformen orientierte, folgte eine längere Zeit der Stilsuche und -entwicklung. Während dieser Zeit arbeitete Truedsson vor allem als Maler und fand erst allmählich zurück zur Bildhauerei. Erst 1957 entschloss sich der Künstler zu einer ersten Skulpturen-Ausstellung in Stockholm. Er hatte damit grossen Erfolg und erhielt Gelegenheit zu zahlreichen Auftragsarbeiten. | + | Auf das Studium, das sich streng an naturalistischen und figurativen Ausdrucksformen orientierte, folgte eine längere Zeit der Stilsuche und -entwicklung. Während dieser Zeit arbeitete Truedsson vor allem als Maler und fand erst allmählich zurück zur Bildhauerei. Erst 1957 entschloss sich der Künstler zu einer ersten Skulpturen-Ausstellung in Stockholm. Er hatte damit grossen Erfolg und erhielt Gelegenheit zu zahlreichen Auftragsarbeiten. 1961 gewann Truedsson mit einem Projekt für ein Betonrelief den Wettbewerb für die Gestaltung einer hundert Quadratmeter grossen Wand im Stockholmer Radiohaus. Die Fertigstellung des Werkes dauerte drei Jahre und erforderte grossen Aufwand. In der Folge schuf Truedsson viele weitere Werke für öffentliche Plätze und Gebäude. Über fünfzig dieser teils monumentalen Skulpturen aus Bronze und Stein sind bis heute in Schweden zu sehen. |
Ab 1970 hielt sich Truedsson aus beruflichen und familiären Gründen vermehrt in der Schweiz auf und baute sich in Röschenz ein Atelier an sonniger Lage.1982 liess er sich da definitiv nieder und blieb bis an sein Lebensende künstlerisch tätig. Wegen einer schweren Krankheit verlegte er sich in seinen letzten Lebensjahren vermehrt aufs Malen und Zeichnen. | Ab 1970 hielt sich Truedsson aus beruflichen und familiären Gründen vermehrt in der Schweiz auf und baute sich in Röschenz ein Atelier an sonniger Lage.1982 liess er sich da definitiv nieder und blieb bis an sein Lebensende künstlerisch tätig. Wegen einer schweren Krankheit verlegte er sich in seinen letzten Lebensjahren vermehrt aufs Malen und Zeichnen. | ||
Truedsson prägte zusammen mit einigen anderen Bildhauern die Nachkriegs-Kunstszene in Schweden entschieden mit und brachte die abstrakte Skulptur auf europäisches Niveau, nachdem Schweden in den Kriegsjahren auch künstlerisch sehr isoliert gewesen war. Grossen Einfluss hatten dabei seine monumentalen Werke im öffentlichen Raum. Auch in der Schweiz, in Aesch und Pfeffingen, sind Werke von ihm zu sehen. | Truedsson prägte zusammen mit einigen anderen Bildhauern die Nachkriegs-Kunstszene in Schweden entschieden mit und brachte die abstrakte Skulptur auf europäisches Niveau, nachdem Schweden in den Kriegsjahren auch künstlerisch sehr isoliert gewesen war. Grossen Einfluss hatten dabei seine monumentalen Werke im öffentlichen Raum. Auch in der Schweiz, in Aesch und Pfeffingen, sind Werke von ihm zu sehen. | ||
+ | Sein ganzer künstlerischer Nachlass befindet sich im Atelier in Röschenz und wird von seiner Tochter mit Familie verwaltet. Im Atelier finden bis heute auch Ausstellungen von Gastkünstlern und Kulturabende statt. | ||
Autorin: Kiki Lutz (08.08.2012) | Autorin: Kiki Lutz (08.08.2012) | ||
− | Anpassungen Schürch & Koellreuter (07.08.2014) | + | Anpassungen Schürch & Koellreuter (07.08.2014 und 12.01.2015) |
− | ==Werke (Auswahl)== | + | ==Öffentliche Werke (Auswahl)== |
1946: Torso, Bronze in Sölvesborg. | 1946: Torso, Bronze in Sölvesborg. | ||
− | + | 1961: 1. Preis beim Kunst-Wettbewerb für das Stockholmer Radiohaus. | |
1962-1965: Umsetzung des Wandreliefs «Pelarsal» im Treppenhaus des Radiohauses Stockholm. | 1962-1965: Umsetzung des Wandreliefs «Pelarsal» im Treppenhaus des Radiohauses Stockholm. | ||
1971: «Cascade» Tensta / Hjulsta. | 1971: «Cascade» Tensta / Hjulsta. | ||
+ | Betonrelief, Svenska Handelsbanken, Gävle. | ||
+ | Bronzeskulptur, Patologiska institutet, Lund. | ||
+ | Wasserskulptur in Bronze, Försvarsmakten, Stockholm. | ||
+ | Bronzeskulptur, Museigården, Kristianstad. | ||
+ | Bronzeskulptur, Nya lasarettet, Värnamo. | ||
+ | Granitskulptur, Billesholm. | ||
+ | Marmorskulptur mit Wasser, Åstorp. | ||
+ | Altarkreuz in Bronze, Adolfsbergskyrkan, Helsingborg. | ||
+ | Wasserskulptur in Bronze, Motala. | ||
1989: Glasfenster beidseits der Orgel, St. Martinskirche in Pfeffingen. | 1989: Glasfenster beidseits der Orgel, St. Martinskirche in Pfeffingen. | ||
==Ausstellungen (Auswahl)== | ==Ausstellungen (Auswahl)== | ||
− | 1957: Erste Einzelausstellung | + | 1957: Erste Einzelausstellung Sturegalleriet, Stockholm. |
+ | 1960: Kunsthalle, Göteborg. | ||
1963: Ausstellung von elf schwedischen Künstlerinnen und Künstlern. Svea-Gallerie, Stockholm. | 1963: Ausstellung von elf schwedischen Künstlerinnen und Künstlern. Svea-Gallerie, Stockholm. | ||
+ | 1969: Kunstahlle, Uppsala. | ||
+ | 1972: Linköpings Museum. | ||
+ | 1976: Höganäs Museum. | ||
+ | 1984: Galerie Altes Rathaus, Inzlingen (D). | ||
+ | 1985: Schlösschen Vorderbleichenberg, Biberist. | ||
+ | 1987: Schloss Aesch. | ||
+ | 2006: Konstakademien, Stockholm. | ||
+ | 2013: «Folke Truedsson 100 år» Regionmuseet, Kristianstad. | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
+ | Stensman, Mailis: Folke Truedsson. Ein Kunstbuch. 2013. | ||
Borer-Hueber, Christina: Kultur im Atelier des Künstlers. In: Laufentaler Jahrbuch 2004, S. 79–83. | Borer-Hueber, Christina: Kultur im Atelier des Künstlers. In: Laufentaler Jahrbuch 2004, S. 79–83. | ||
Borer-Hueber, Christina: Künstler im und vom Dorf. In: Heimatkunde Röschenz. Liestal 2002, S. 252. | Borer-Hueber, Christina: Künstler im und vom Dorf. In: Heimatkunde Röschenz. Liestal 2002, S. 252. | ||
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11 Swedish Artists. Ausstellungskatalog. Stockholm 1963. | 11 Swedish Artists. Ausstellungskatalog. Stockholm 1963. | ||
+ | www.folketruedsson.ch. Zugriff: 12.01.2015. | ||
[[Kategorie:Kultur]] | [[Kategorie:Kultur]] |
* 19.03.1913 in Kristianstad (S)
– † 01.06.1989 in Röschenz
Beruf: Bildhauer, Werklehrer
Heimatort: Schweden
Verheiratet.
Folke Truedsson verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Kristianstad, absolvierte eine Ausbildung zum Werklehrer und arbeitete dann mehrere Jahre lang auf diesem Beruf. 1939 begann er an der Kunsthochschule in Stockholm ein Studium, das er 1946 als Bildhauer abschloss. Auf das Studium, das sich streng an naturalistischen und figurativen Ausdrucksformen orientierte, folgte eine längere Zeit der Stilsuche und -entwicklung. Während dieser Zeit arbeitete Truedsson vor allem als Maler und fand erst allmählich zurück zur Bildhauerei. Erst 1957 entschloss sich der Künstler zu einer ersten Skulpturen-Ausstellung in Stockholm. Er hatte damit grossen Erfolg und erhielt Gelegenheit zu zahlreichen Auftragsarbeiten. 1961 gewann Truedsson mit einem Projekt für ein Betonrelief den Wettbewerb für die Gestaltung einer hundert Quadratmeter grossen Wand im Stockholmer Radiohaus. Die Fertigstellung des Werkes dauerte drei Jahre und erforderte grossen Aufwand. In der Folge schuf Truedsson viele weitere Werke für öffentliche Plätze und Gebäude. Über fünfzig dieser teils monumentalen Skulpturen aus Bronze und Stein sind bis heute in Schweden zu sehen. Ab 1970 hielt sich Truedsson aus beruflichen und familiären Gründen vermehrt in der Schweiz auf und baute sich in Röschenz ein Atelier an sonniger Lage.1982 liess er sich da definitiv nieder und blieb bis an sein Lebensende künstlerisch tätig. Wegen einer schweren Krankheit verlegte er sich in seinen letzten Lebensjahren vermehrt aufs Malen und Zeichnen. Truedsson prägte zusammen mit einigen anderen Bildhauern die Nachkriegs-Kunstszene in Schweden entschieden mit und brachte die abstrakte Skulptur auf europäisches Niveau, nachdem Schweden in den Kriegsjahren auch künstlerisch sehr isoliert gewesen war. Grossen Einfluss hatten dabei seine monumentalen Werke im öffentlichen Raum. Auch in der Schweiz, in Aesch und Pfeffingen, sind Werke von ihm zu sehen. Sein ganzer künstlerischer Nachlass befindet sich im Atelier in Röschenz und wird von seiner Tochter mit Familie verwaltet. Im Atelier finden bis heute auch Ausstellungen von Gastkünstlern und Kulturabende statt.
Autorin: Kiki Lutz (08.08.2012) Anpassungen Schürch & Koellreuter (07.08.2014 und 12.01.2015)
1946: Torso, Bronze in Sölvesborg. 1961: 1. Preis beim Kunst-Wettbewerb für das Stockholmer Radiohaus. 1962-1965: Umsetzung des Wandreliefs «Pelarsal» im Treppenhaus des Radiohauses Stockholm. 1971: «Cascade» Tensta / Hjulsta. Betonrelief, Svenska Handelsbanken, Gävle. Bronzeskulptur, Patologiska institutet, Lund. Wasserskulptur in Bronze, Försvarsmakten, Stockholm. Bronzeskulptur, Museigården, Kristianstad. Bronzeskulptur, Nya lasarettet, Värnamo. Granitskulptur, Billesholm. Marmorskulptur mit Wasser, Åstorp. Altarkreuz in Bronze, Adolfsbergskyrkan, Helsingborg. Wasserskulptur in Bronze, Motala. 1989: Glasfenster beidseits der Orgel, St. Martinskirche in Pfeffingen.
1957: Erste Einzelausstellung Sturegalleriet, Stockholm. 1960: Kunsthalle, Göteborg. 1963: Ausstellung von elf schwedischen Künstlerinnen und Künstlern. Svea-Gallerie, Stockholm. 1969: Kunstahlle, Uppsala. 1972: Linköpings Museum. 1976: Höganäs Museum. 1984: Galerie Altes Rathaus, Inzlingen (D). 1985: Schlösschen Vorderbleichenberg, Biberist. 1987: Schloss Aesch. 2006: Konstakademien, Stockholm. 2013: «Folke Truedsson 100 år» Regionmuseet, Kristianstad.
Stensman, Mailis: Folke Truedsson. Ein Kunstbuch. 2013. Borer-Hueber, Christina: Kultur im Atelier des Künstlers. In: Laufentaler Jahrbuch 2004, S. 79–83. Borer-Hueber, Christina: Künstler im und vom Dorf. In: Heimatkunde Röschenz. Liestal 2002, S. 252. 11 Swedish Artists. Ausstellungskatalog. Stockholm 1963. www.folketruedsson.ch. Zugriff: 12.01.2015.