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Hans-Rudolf Nebiker wuchs in Pratteln und Sissach auf. Nach dem Besuch der Bezirksschule in Böckten wechselte er ans Realgymnasium in Basel. 1954 schloss er sein Studium als Ingenieur-Agronom an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) mit dem Diplom ab. Ein Jahr verbrachte er als Landarbeiter in den USA, danach trat er in den Familienbetrieb ein, der Futtermittel herstellte und vertrieb. 1956 übernahm er zusätzlich die Bewirtschaftung des väterlichen Hofes in Diegten. | Hans-Rudolf Nebiker wuchs in Pratteln und Sissach auf. Nach dem Besuch der Bezirksschule in Böckten wechselte er ans Realgymnasium in Basel. 1954 schloss er sein Studium als Ingenieur-Agronom an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) mit dem Diplom ab. Ein Jahr verbrachte er als Landarbeiter in den USA, danach trat er in den Familienbetrieb ein, der Futtermittel herstellte und vertrieb. 1956 übernahm er zusätzlich die Bewirtschaftung des väterlichen Hofes in Diegten. | ||
Nebiker begann sich bereits während seiner Studienzeit politisch zu engagieren. Er war Präsident der Studentenschaft an der ETHZ. Von 1962 bis 1976 gehörte er als Vertreter der SVP dem Gemeinderat Diegten an, von 1975 bis 1998 vertrat er den Kanton Basel-Landschaft als Nationalrat auf Bundesebene. Nebiker war im Nationalrat Präsident der Kommission für Wirtschaft und Abgaben. In den Jahren 1979 bis 1984 war er Vizepräsident der SVP Schweiz und von 1982 bis 1989, während fünf Jahren, leitete er die Fraktion der SVP in der Bundesversammlung. Im Amtsjahr 1991/92 präsidierte er den Nationalrat. | Nebiker begann sich bereits während seiner Studienzeit politisch zu engagieren. Er war Präsident der Studentenschaft an der ETHZ. Von 1962 bis 1976 gehörte er als Vertreter der SVP dem Gemeinderat Diegten an, von 1975 bis 1998 vertrat er den Kanton Basel-Landschaft als Nationalrat auf Bundesebene. Nebiker war im Nationalrat Präsident der Kommission für Wirtschaft und Abgaben. In den Jahren 1979 bis 1984 war er Vizepräsident der SVP Schweiz und von 1982 bis 1989, während fünf Jahren, leitete er die Fraktion der SVP in der Bundesversammlung. Im Amtsjahr 1991/92 präsidierte er den Nationalrat. | ||
− | Sein Interesse galt insbesondere der Agrar-, Finanz- und Medienpolitik. Kurz vor seiner Wahl zum Vizepräsidenten des Nationalrats geriet er in die Kritik aufgrund seiner Mitgliedschaft bei der P-26, einer geheimen Widerstandsorganisation im Falle einer Besetzung der Schweiz. | + | Sein Interesse galt insbesondere der Agrar-, Finanz- und Medienpolitik. Kurz vor seiner Wahl zum Vizepräsidenten des Nationalrats geriet er in die Kritik aufgrund seiner Mitgliedschaft bei der P-26, einer geheimen Widerstandsorganisation im Falle einer Besetzung der Schweiz. Im Jahr seiner Nationalratspräsidentschaft setzte er sich für den Beitritt der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ein. Nebiker galt als liberaler Vertreter der SVP und stand für eine pragmatische, lösungsorientierte Politik. Er setzte sich für die Einführung der Autobahnvignette, der Schwerverkehrsabgabe und der Mehrwertsteuer ein. |
Im Militär erreichte er den Rang eines Oberstleutnants der Artillerie. | Im Militär erreichte er den Rang eines Oberstleutnants der Artillerie. | ||
Hans-Rudolf Nebiker starb 2008 überraschend an einem Herzversagen. | Hans-Rudolf Nebiker starb 2008 überraschend an einem Herzversagen. |
* 10.10.1929 in Liestal
– † 03.03.2008 in Diegten
Beruf: Ingenieur Agronom
Amt: Gemeinderat Diegten, Nationalrat (SVP)
Heimatort: Pratteln
Konfession: reformiert
Sohn des Hans Nebiker (Landwirt, Ingenieur Agronom) und der Louise, geborene Schenker. Heirat 1956 mit Margrit Dubach. Sechs Töchter.
Hans-Rudolf Nebiker wuchs in Pratteln und Sissach auf. Nach dem Besuch der Bezirksschule in Böckten wechselte er ans Realgymnasium in Basel. 1954 schloss er sein Studium als Ingenieur-Agronom an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) mit dem Diplom ab. Ein Jahr verbrachte er als Landarbeiter in den USA, danach trat er in den Familienbetrieb ein, der Futtermittel herstellte und vertrieb. 1956 übernahm er zusätzlich die Bewirtschaftung des väterlichen Hofes in Diegten. Nebiker begann sich bereits während seiner Studienzeit politisch zu engagieren. Er war Präsident der Studentenschaft an der ETHZ. Von 1962 bis 1976 gehörte er als Vertreter der SVP dem Gemeinderat Diegten an, von 1975 bis 1998 vertrat er den Kanton Basel-Landschaft als Nationalrat auf Bundesebene. Nebiker war im Nationalrat Präsident der Kommission für Wirtschaft und Abgaben. In den Jahren 1979 bis 1984 war er Vizepräsident der SVP Schweiz und von 1982 bis 1989, während fünf Jahren, leitete er die Fraktion der SVP in der Bundesversammlung. Im Amtsjahr 1991/92 präsidierte er den Nationalrat. Sein Interesse galt insbesondere der Agrar-, Finanz- und Medienpolitik. Kurz vor seiner Wahl zum Vizepräsidenten des Nationalrats geriet er in die Kritik aufgrund seiner Mitgliedschaft bei der P-26, einer geheimen Widerstandsorganisation im Falle einer Besetzung der Schweiz. Im Jahr seiner Nationalratspräsidentschaft setzte er sich für den Beitritt der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ein. Nebiker galt als liberaler Vertreter der SVP und stand für eine pragmatische, lösungsorientierte Politik. Er setzte sich für die Einführung der Autobahnvignette, der Schwerverkehrsabgabe und der Mehrwertsteuer ein. Im Militär erreichte er den Rang eines Oberstleutnants der Artillerie. Hans-Rudolf Nebiker starb 2008 überraschend an einem Herzversagen.
Autorin: Isabel Koellreuter
Wirth, Franz: Nebiker, Hans-Rudolf. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D33699.php, Zugriff: 10.09.2014.
«Es wird für uns alle das Europa-Jahr». Interview mit dem neuen Nationalratspräsidenten. In: Basellandschaftliche Zeitung, 26.11.1991.
Alt Nationalrat Hans Rudolf Nebiker gestorben. In: Online Reports, 04.03.2008. URL: www.onlinereports.ch/News.117+M5674faa0814.0.html, Zugriff: 10.09.2014.
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Nebiker, Hans-Rudolf.