Eduard Strübin

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Aktuelle Version vom 20. Juli 2017, 11:04 Uhr

* 18.01.1914 in Liestal – † 10.04.2000 in Gelterkinden
Beruf: Lehrer, Volkskundler, Schriftsteller
Heimatort: Liestal
Alias: Rauricus (Pseudonym in der Basellandschaftlichen Zeitung)
Konfession: reformiert


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Eduard Strübin


Sohn des Eduard Strübin (Bäckermeister) und der Anna, geborene Pfaff. Heirat 1947 mit Ruth Laubscher. Drei Töchter.

Eduard Strübin wuchs als älterer von zwei Söhnen in Liestal auf. 1918, als er fünf Jahre alt war, starb die Mutter an der Spanischen Grippe. Der Vater heiratete später wieder. Nach neunjährigem Schulbesuch in Liestal besuchte Strübin das Humanistische Gymnasium in Basel. Nach der Matura studierte er von 1933 bis 1936 Altphilologie und Germanistik an der Universität Basel. 1937 schloss er an der Universität in Zürich sein Studium mit dem Sekundarlehrerpatent in Deutsch, Französisch und Latein ab. Nach einigen Vikariaten im Baselbiet und in der Stadt Basel hatte Strübin von 1938 bis 1942 eine erste Stelle als Primarlehrer an der Internats-Knabenschule Briner in Flims-Waldhaus. 1943 folgte der Umzug nach Gelterkinden, wo Strübin eine Stelle an der Mädchen-Sekundarschule erhielt. Dort blieb er bis zu seiner Pensionierung 1978. Neben dem Schulamt war Strübin ein passionierter Volkskundler, Lokalhistoriker, Sprachforscher und Kulturwissenschaftler. Erste Arbeiten entstanden schon während seiner Studienzeit. Die akribische Erforschung der Alltagskultur in seinem nächsten Umfeld setzte Strübin bis zu seinem Tod fort. Sein Forschungsfeld war auf das Baselbiet begrenzt, in seinen Fragestellungen untersuchte er jedoch den grundsätzlichen Kulturwandel hin zur Moderne. Strübin wurde damit zu einem Protagonisten der modernen Volkskunde in der Schweiz. 1957 begann Strübin mit der Arbeit an der «Baselbieter Heimatkunde» im Sinne einer kulturwissenschaftlichen Gegenwartsstudie, deren erster Band 1966 erschien. Damit gehörte er auch zu den Wegbereitern der basellandschaftlichen Kantonsgeschichte. Strübin erhielt 1962 den Ehrendoktortitel der Philosophisch Historischen Fakultät der Universität Basel. 1980 wurde ihm der Kulturpreis des Kantons Basel-Landschaft verliehen. 1984 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde.

Autorin: Franziska Schürch

Werk

Strübin hinterliess ein grosses Werk, bestehend aus sechs grösseren Monografien, insgesamt elf Büchern und über achtzig Aufsätzen sowie unzähligen Vorträgen. Im Staatarchiv Basel-Landschaft findet sich auch Strübins Karteikasten mit über 70'000 Kärtchen zu 1700 alphabetisch geordneten Unterthemen, auf denen er seine Notizen sammelte.

Baselbieter Volksleben. Sitte und Brauch im Kulturwandel der Gegenwart. Basel 1952.

Grundfragen des Volkslebens bei Jeremias Gotthelf. Basel 1959.

Gotthelf der Erzieher. Liestal 1963.

Heimatkunde von Gelterkinden. Liestal 1966.

Baselbieter Sagen. Liestal 1976.

Müschterli us em Baselbiet. Anekdoten und Schwänke, gesammelt von Eduard Strübin und Paul Suter. Liestal 1980.

Im Zeichen des Fortschritts, 1883–1914. Liestal 1985.

Schwänke und Witze aus Jeremias Gotthelfs Geschichten-«Drucke». Basel 1986.

Neue Baselbieter Müschterli. Anekdoten und Schwänke, gesammelt von Eduard Strübin und Paul Suter. Liestal 1988.

Kinderleben im alten Baselbiet. Liestal 1998.

Jahresbrauch im Zeitenlauf. Kulturbilder aus der Landschaft Basel. Liestal 1991.

Literatur

Burckhardt-Seebass, Christine: Dr. h. c. Eduard Strübin. Zum Andenken. Schweizer Volkskunde, Jg. 90 (2000), S. 38f.

Salathé, René: Eduard Strübin, Dr. h. c. (1914–2000). In: Schweizer Volkskunde, Jg. 101 (2011), S. 121–123.

Scheidegger, Tobias: Grosse Zeitfragen im Kleinformat. Ein Blick in das Werk des Baselbieter Kulturforschers anlässlich der gleichnamigen Ausstellung zu seinem 100. Geburtstag. In: Baselbieter Heimatblätter, Jg. 79, Nr. 1 (2014), S. 2–25.

Wunderlin Dominik: Dr. phil. h. c. Eduard Strübin zum 75. Geburtstag. In: Wunderlin, Dominik (Hg.): Fest und Brauch. Festschrift für Eduard Strübins zum 75. Geburtstag. Basel 1989, S. 5–15.

Wunderlin, Dominik: Strübin, Eduard. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D12334.php, Zugriff: 01.10.2014.

Archive

Staatsarchiv Basel-Landschaft. Museum.BL, Liestal, Fotosammlung von Eduard Strübin.

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