Emil Johann Rudolf Frey

 
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Frey vermochte durch Charme seine Mitmenschen zu gewinnen, entwickelte aber auch einen Hang zu Eitelkeit und weltmännischem Gehabe und war nicht frei von persönlicher Empfindlichkeit. Unermüdlich, von militärischer Disziplin und rastlos, entwickelte Frey in allen Funktionen grösste Aktivität, hatte aber oft Mühe, sich in einmal gegebene Normen einzufügen.
 
Frey vermochte durch Charme seine Mitmenschen zu gewinnen, entwickelte aber auch einen Hang zu Eitelkeit und weltmännischem Gehabe und war nicht frei von persönlicher Empfindlichkeit. Unermüdlich, von militärischer Disziplin und rastlos, entwickelte Frey in allen Funktionen grösste Aktivität, hatte aber oft Mühe, sich in einmal gegebene Normen einzufügen.
  
Autor: Fritz Grieder für das Historische Lexikon der Schweiz
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Autor: Fritz Grieder für das Historische Lexikon der Schweiz.
  
 
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Altermatt, Urs: Die Schweizer Bundesräte: Ein biographisches Lexikon. Zürich 1991. S. 248–253.  
 
Altermatt, Urs: Die Schweizer Bundesräte: Ein biographisches Lexikon. Zürich 1991. S. 248–253.  
  
 
 
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Aktuelle Version vom 24. Juli 2018, 07:39 Uhr

* 24.10.1838 – † 24.12.1922
Beruf: Offizier, Landschreiber, Redaktor, Diplomat, Direktor Int. Büro Telegraphenunion
Amt: Regierungsrat, Bundesrat (FDP)
Voller Name: Emil Johann Frey
Konfession: reformiert


Sohn des Emil Remigius (Obergerichtspräsident) und der Henriette geborene Chatoney. Heirat 1870 mit Emma Kloss.

Nach Bezirksschulen im Baselbiet trat Frey ins Basler Pädagogium ein, verliess dieses ohne Abschlusszeugnis und wechselte nach Jena an ein landwirtschaftliches Institut. Ab 1860 war er in den USA als Farmerknecht tätig. Nach Ausbruch des Sezessionskriegs meldete er sich als Freiwilliger zur Nordstaatenarmee und stieg im Kriegsverlauf zum Major auf. Von 1863 bis 1865 erduldete er das Schicksal eines Kriegsgefangenen der Südstaaten. Nach seiner Freilassung erhielt Frey die us-amerikanische Staatsbürgerschaft. Bei Kriegsende kehrte er nach Arlesheim zurück, wurde 1865 zum Landschreiber von Baselland, kurz darauf zum Regierungsrat (1866–72) gewählt. Frey war als Regierungsrat für Erziehung, Kirchen und Militär zuständig und sowohl 1866 als auch 1870 Regierungsratspräsident. Während seiner Amtszeit setzte er 1868 ein kantonales Fabrikgesetz durch und war im Kulturkampf Vertreter der radikalen Linken. 1872 wurde Frey Redaktor und Mitbesitzer der «Basler Nachrichten». Im selben Jahr wählte die Baselbieter Bevölkerung Frey sowohl in den Landrat als auch in den Nationalrat. Den Landrat präsidierte er 1881/82, den Nationalrat 1876. Frey war als Befürworter der Wiedervereinigung der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt 1875 Präsident der Verfassungskommission. Als Nationalrat setzte sich Frey vorrangig für die Revision der Bundesverfassung ein. 1878 wurde er erster Präsident der radikal-demokratischen Fraktion und 1894 war er Mitbegründer der FDP Schweiz. Mehrmals bewarb er sich erfolglos um einen Bundesratssitz. 1882 bis 1888 ging Frey als Gesandter der Schweiz nach Washington und zeichnete sich vor allem als Betreuer der Schweizer Immigranten aus. 1888 kehrte er als Redaktor der Basler «National-Zeitung» in die Schweiz zurück und wurde erneut in den Nationalrat und 1890 als Nachfolger Bernhard Hammers in den Bundesrat gewählt, 1894 war er Bundespräsident. Als Vorsteher des Militärdepartements von 1891 bis 1897 förderte er die zuvor vernachlässigte Wehrbereitschaft, den Festungsbau am Gotthard und die Planung der Talsperre von Saint-Maurice. Seine Vorlage einer teilrevidierten Militärorganisation wurde 1895 vom Volk verworfen, worauf Frey aus dem Bundesrat zurücktrat. In der Folge war er bis 1921 Direktor des Büros der Internationalen Telegraphen-Union in Bern. Frey engagierte sich 1901 auch als Präsident der Vereinigung für internationalen Arbeiterschutz, 1905 war er Vizepräsident der Internationalen Konferenz für Arbeiterschutz in Bern und 1906 Präsident der Konferenz, welche die ersten Arbeiterschutzverträge abschloss. Frey erhielt von der Universität Bern 1911 die Ehrendoktorwürde. Seine militärische Karriere beendete er als Oberst. Frey vermochte durch Charme seine Mitmenschen zu gewinnen, entwickelte aber auch einen Hang zu Eitelkeit und weltmännischem Gehabe und war nicht frei von persönlicher Empfindlichkeit. Unermüdlich, von militärischer Disziplin und rastlos, entwickelte Frey in allen Funktionen grösste Aktivität, hatte aber oft Mühe, sich in einmal gegebene Normen einzufügen.

Autor: Fritz Grieder für das Historische Lexikon der Schweiz.

Literatur

Grieder, Fritz: Der Baselbieter Bundesrat Emil Frey: Staatsmann, Sozialreformer, Offizier 1838–1922. Liestal 1988.

Altermatt, Urs: Die Schweizer Bundesräte: Ein biographisches Lexikon. Zürich 1991. S. 248–253.

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