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Walter Weigum wuchs als Sohn eines russlanddeutschen Vaters und einer Aargauer Mutter zunächst im russischen Neudorf auf. Ab 1913 lebte die Familie im katholischen Appenzell, wo sein Vater als Pfarrer einer kleinen reformierten Gemeinde eingesetzt wurde. In Appenzell besuchte Weigum ab 1915 die Schulen bis zur ersten Gymnasialklasse. Nachdem er in Niesky bei Görlitz ein Zwischenjahr am Pädagogium absolviert hatte, besuchte er ab 1923 die Evangelische Lehranstalt Schiers, die er 1927 mit der Matura abschloss. Von 1927 bis 1931 studierte Weigum in Zürich, Heidelberg und Paris Geschichte und Germanistik. Er erlangte das Sekundarlehrer-Diplom an der Universität Zürich. Ab 1932 unterrichtete Weigum an der Bezirksschule in Waldenburg. Seine Dissertation von 1945 trug den Titel «Heutelia. Eine Satire über die Schweiz des 17. Jahrhunderts». Ab 1946 arbeitete Weigum in Liestal an der Bezirksschule, der Realschule und ab 1964 als Sprach- und Geschichtslehrer am Gymnasium. | Walter Weigum wuchs als Sohn eines russlanddeutschen Vaters und einer Aargauer Mutter zunächst im russischen Neudorf auf. Ab 1913 lebte die Familie im katholischen Appenzell, wo sein Vater als Pfarrer einer kleinen reformierten Gemeinde eingesetzt wurde. In Appenzell besuchte Weigum ab 1915 die Schulen bis zur ersten Gymnasialklasse. Nachdem er in Niesky bei Görlitz ein Zwischenjahr am Pädagogium absolviert hatte, besuchte er ab 1923 die Evangelische Lehranstalt Schiers, die er 1927 mit der Matura abschloss. Von 1927 bis 1931 studierte Weigum in Zürich, Heidelberg und Paris Geschichte und Germanistik. Er erlangte das Sekundarlehrer-Diplom an der Universität Zürich. Ab 1932 unterrichtete Weigum an der Bezirksschule in Waldenburg. Seine Dissertation von 1945 trug den Titel «Heutelia. Eine Satire über die Schweiz des 17. Jahrhunderts». Ab 1946 arbeitete Weigum in Liestal an der Bezirksschule, der Realschule und ab 1964 als Sprach- und Geschichtslehrer am Gymnasium. | ||
− | Nach seiner Pensionierung 1967 publizierte er die Jugenderinnerungen seines Vaters als Deutschrusse auf der Krim, später gab er auch seine eigenen Jugenderinnerungen heraus. 1998/99 beschäftigte er sich mit den Publikationen seiner Mutter und gab Auskunft für das Buch «Frauenleben Appenzell». Er engagierte sich auch in verschiedenen Vereinen. So war er beispielsweise während zwanzig Jahren Aktuar der Gemeinnützigen Gesellschaft Baselland | + | Nach seiner Pensionierung 1967 publizierte er die Jugenderinnerungen seines Vaters als Deutschrusse auf der Krim, später gab er auch seine eigenen Jugenderinnerungen heraus. 1998/99 beschäftigte er sich mit den Publikationen seiner Mutter und gab Auskunft für das Buch «Frauenleben Appenzell». Er engagierte sich auch in verschiedenen Vereinen. So war er beispielsweise während zwanzig Jahren Aktuar der Gemeinnützigen Gesellschaft Baselland. |
Autorin: Manuela Nipp | Autorin: Manuela Nipp |
* 02.11.1908 in Neudorf (deutsche Kolonie), Verwaltungsbezirk Cherson, Russland
– † 28.02.2004 in Liestal
Beruf: Lehrer, Historiker, Autor
Heimatort: Brunnadern (SG) und Liestal
Geburtsname: Siegfried Walter Weigum
Konfession: reformiert
Sohn des David Weigum (Pfarrer) und der Clara, geborene Plüss. Heirat 1938 mit Elsbeth Senn. Zwei Töchter, zwei Söhne.
Walter Weigum wuchs als Sohn eines russlanddeutschen Vaters und einer Aargauer Mutter zunächst im russischen Neudorf auf. Ab 1913 lebte die Familie im katholischen Appenzell, wo sein Vater als Pfarrer einer kleinen reformierten Gemeinde eingesetzt wurde. In Appenzell besuchte Weigum ab 1915 die Schulen bis zur ersten Gymnasialklasse. Nachdem er in Niesky bei Görlitz ein Zwischenjahr am Pädagogium absolviert hatte, besuchte er ab 1923 die Evangelische Lehranstalt Schiers, die er 1927 mit der Matura abschloss. Von 1927 bis 1931 studierte Weigum in Zürich, Heidelberg und Paris Geschichte und Germanistik. Er erlangte das Sekundarlehrer-Diplom an der Universität Zürich. Ab 1932 unterrichtete Weigum an der Bezirksschule in Waldenburg. Seine Dissertation von 1945 trug den Titel «Heutelia. Eine Satire über die Schweiz des 17. Jahrhunderts». Ab 1946 arbeitete Weigum in Liestal an der Bezirksschule, der Realschule und ab 1964 als Sprach- und Geschichtslehrer am Gymnasium. Nach seiner Pensionierung 1967 publizierte er die Jugenderinnerungen seines Vaters als Deutschrusse auf der Krim, später gab er auch seine eigenen Jugenderinnerungen heraus. 1998/99 beschäftigte er sich mit den Publikationen seiner Mutter und gab Auskunft für das Buch «Frauenleben Appenzell». Er engagierte sich auch in verschiedenen Vereinen. So war er beispielsweise während zwanzig Jahren Aktuar der Gemeinnützigen Gesellschaft Baselland.
Autorin: Manuela Nipp
«Heutelia». Eine Satire über die Schweiz des 17. Jahrhunderts. Frauenfeld 1945.
David Weigum: Damals auf der Krim (1876–1952). Hg. von Walter Weigum. Stuttgart [ohne Jahr].
Ketzer, Kind und Konkubine. Eine Kindheit in Appenzell (1913–1922). Hg. von Roland Inauen. Basel 1996.
Bräuniger, Renate (Hg.): Frauenleben Appenzell. Beiträge zur Geschichte der Frauen im Appenzellerland, 19. und 20. Jahrhundert. Herisau 1999.
Dr. Walter Weigum-Senn, Liestal, zum 80. Geburstag. In: Basellandschaftliche Zeitung, 02.11.1988.
Walter Weigum-Senn. In: Basellandschaftliche Zeitung, 28.02.2004.
Walter Weigum, Liestal, zum 90. Geburtstag. In: Basellandschaftliche Zeitung, 03.11.1998.
Staatsarchiv Basel-Landschaft, Sammlung biographischer Zeitungsausschnitte BioGen.