Zeile 19: | Zeile 19: | ||
|KONFESSION= | |KONFESSION= | ||
|GESCHLECHT=Mann | |GESCHLECHT=Mann | ||
+ | |BILD=Roland_Straumann_1979.jpg | ||
|HEIMATORT= | |HEIMATORT= | ||
− | |||
}} | }} | ||
* 03.10.1899 in Waldenburg
– † 24.11.1999 in Liestal
Beruf: Arzt, Unternehmer, Landrat
Amt: Landratspräsident FDP
Sohn des Hermann Straumann (Arzt) und der Fanny Mathilde, geborene Thommen. Heirat 1927 mit Emilie Lili Beck. Sechs Kinder.
Roland Straumann wuchs in Waldenburg auf. Hier besuchte er die Primar- und von 1912 bis 1915 die Bezirksschule. Danach ging Straumann in Basel auf das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium und machte 1918 die Matura. Im gleichen Jahr begann Straumann ein Medizinstudium an der Universität Basel. Nach Auslandsemestern in Heidelberg, London und Paris schloss er sein Studium in Basel ab und begann 1926 seine Laufbahn als Assistenzarzt in Langenthal im Emmental. Bereits 1927 übernahm Straumann die Praxis des Vaters in Waldenburg. Neben seiner Arbeit als praktischer Arzt war Straumann als Verwaltungsrat in verschiedenen Firmen aktiv. Von 1935 bis 1977 sass er im Verwaltungsrat der Grossmetzgerei Bell AG in Basel. 1937 erfolgt die Wahl in den Verwaltungsrat der Waldenburgerbahn. 1938 wurde Straumann Verwaltungsrat der Thommen Uhrenfabrik AG (ab 1987 Revue Thommen) in Waldenburg. Die Firma, die sich seit 1915 zusätzlich auf die Entwicklung von Instrumenten für das Flugzeugcockpit zu spezialisieren begann, baute in dieser Zeit mit einer Erweiterung der Produktion von Aviatikinstrumenten ihr zweites Standbein auf. Das Engagement bei der Waldenburger Traditionsfirma war eine Familienangelegenheit: Straumanns Vater war Verwaltungsratsmitglied und sein Onkel Alphonse Thommen Hauptaktionär. Zusammen mit seinem Schwager, dem Ingenieur Rudolf Gelpke, übernahm Straumann bis 1938 viele kleinere Aktienpakete und die Anteile von Alphonse Thommen und hielt so schliesslich die Aktienmehrheit der Uhrenfabrik. Straumann blieb bis 1993 Verwaltungsratspräsident der Revue Thommen. Straumann war auch politisch engagiert: 1936 wurde er in den Gemeinderat und kurz darauf zum Gemeindepräsidenten von Waldenburg, 1940 für die FDP in den Baselbieter Landrat und 1951/52 zum Landratspräsidenten gewählt. Als Politiker setzte er sich insbesondere für die Elektrifizierung der Waldenburgerbahn ein. Daneben war Straumann in vielen Vereinen und Gesellschaften aktiv. Er präsidierte etwa von 1952 bis 1968 die Ärztegesellschaft Baselland, das Komitee ‹Laufetal blyb bi Bärn› und 1991 das Komitee Baselland ohne Laufental.
Autorin: Franziska Schürch
Bösiger, Robert: Der Präsident. Dr. med. Roland Straumann, Waldenburg. In: Baselbieter Heimatbuch, Bd. 21 (1997), S. 81–94.
Oktober 1999. In: Chronik des Kantons Basel-Landschaft. URL: www.baselland.ch/okt1999-htm.287768.0.html#body-over, Zugriff: 10.09.2014.
History. In: Revue Thommen AG, 2011. URL: www.thommen.aero/dynasite.cfm?dsmid=103267, Zugriff: 10.09.2013.
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Straumann Roland, 1899–?, Dokumentensammlung.