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− | Sohn des Eugenio Mascarin (Zollbeamter) und der Irene, geborene Sala. Erste Heirat mit Gerda Grepp. Zweite Heirat mit | + | Sohn des Eugenio Mascarin (Zollbeamter) und der Irene, geborene Sala. Erste Heirat mit Gerda Grepp († 1940). Ein Sohn, zwei Töchter. Zweite Heirat mit Cosette Muschietti († 2009). Zwei Söhne. Dritte Heirat mit Adelheid Grieder († 1983). Eine Tochter. |
Mario Mascarin wurde in Rivarolo Ligure (Italien) geboren und wuchs in Venedig auf. Die Mutter starb dreizehn Monate nach seiner Geburt, der Vater heiratete daraufhin deren Schwester Erminia Sala, die Mascarin aufzog. Er absolvierte von 1920 bis 1923 zunächst eine Ausbildung als Buchhalter und leistete Militärdienst. | Mario Mascarin wurde in Rivarolo Ligure (Italien) geboren und wuchs in Venedig auf. Die Mutter starb dreizehn Monate nach seiner Geburt, der Vater heiratete daraufhin deren Schwester Erminia Sala, die Mascarin aufzog. Er absolvierte von 1920 bis 1923 zunächst eine Ausbildung als Buchhalter und leistete Militärdienst. | ||
− | 1924/25 machte er einen Studienaufenthalt in Wien und begann dort, journalistisch zu arbeiten. Zurück in Italien, hatte er in einer Manufaktur in | + | 1924/25 machte er einen Studienaufenthalt in Wien und begann dort, journalistisch zu arbeiten. Zurück in Italien, hatte er in einer Manufaktur in Nove di Bassano eine erste Begegnung mit keramischem Arbeiten. In den Jahren 1927/28 arbeitete Mascarin als Kunstkritiker und Journalist im Tessin. Ab 1929 war er Sonderkorrespondent einer italienischen Zeitung in Norwegen. Als diese von den Faschisten in Italien verboten wurde, blieb Mascarin in Norwegen im Exil und machte eine Ausbildung zum Keramiker. 1932 kehrte er ins Tessin zurück und arbeitet erneut als Kunstkritiker. Ab 1936 lebte er in Zürich und war freier Mitarbeiter des Keramikateliers Waidberg. Während seiner anschliessenden Tätigkeit von 1940 bis 1943 in der Kunstkeramikabteilung der Ziegelei Thayngen lernte er die Schweizer Keramiker Edouard Chapallaz und Philippe Lambercy kennen. Ab 1944 lebte und arbeitete er dann in Basel, wo er für die Keramikfirma Paul Eisen tätig war. Mascarin führte ab 1935 ein eigenes Keramikatelier in der Nähe von Zürich und ab 1946 eines in Muttenz. Er gilt als Schweizer Pionier der Steinzeugkeramik und als Vorreiter in Glasurtechniken bei hohen Temperaturen. Zwischen 1955 und 1965 stellte er seine Werke an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland aus. |
1943 war Mascarin Gründungsmitglied der ‹Colonie libere italiane› und 1959 Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Schweizer Keramik. Anfang der 1950er-Jahre war er zudem zwei Jahre lang Dozent an der Kunstgewerbeschule Zürich. 1963 gewann er den Preis ‹Ballardini des Istituto d’Arte per la Ceramica, Faenza›. | 1943 war Mascarin Gründungsmitglied der ‹Colonie libere italiane› und 1959 Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Schweizer Keramik. Anfang der 1950er-Jahre war er zudem zwei Jahre lang Dozent an der Kunstgewerbeschule Zürich. 1963 gewann er den Preis ‹Ballardini des Istituto d’Arte per la Ceramica, Faenza›. | ||
Mario Mascarin verstarb 1966 an seinem langjährigen Wohn- und Arbeitsort Muttenz. | Mario Mascarin verstarb 1966 an seinem langjährigen Wohn- und Arbeitsort Muttenz. |
* 17.05.1901 in Rivarolo Ligure
– † 19.06.1966 in Muttenz
Beruf: Keramiker
Heimatort: Italien
Sohn des Eugenio Mascarin (Zollbeamter) und der Irene, geborene Sala. Erste Heirat mit Gerda Grepp († 1940). Ein Sohn, zwei Töchter. Zweite Heirat mit Cosette Muschietti († 2009). Zwei Söhne. Dritte Heirat mit Adelheid Grieder († 1983). Eine Tochter.
Mario Mascarin wurde in Rivarolo Ligure (Italien) geboren und wuchs in Venedig auf. Die Mutter starb dreizehn Monate nach seiner Geburt, der Vater heiratete daraufhin deren Schwester Erminia Sala, die Mascarin aufzog. Er absolvierte von 1920 bis 1923 zunächst eine Ausbildung als Buchhalter und leistete Militärdienst. 1924/25 machte er einen Studienaufenthalt in Wien und begann dort, journalistisch zu arbeiten. Zurück in Italien, hatte er in einer Manufaktur in Nove di Bassano eine erste Begegnung mit keramischem Arbeiten. In den Jahren 1927/28 arbeitete Mascarin als Kunstkritiker und Journalist im Tessin. Ab 1929 war er Sonderkorrespondent einer italienischen Zeitung in Norwegen. Als diese von den Faschisten in Italien verboten wurde, blieb Mascarin in Norwegen im Exil und machte eine Ausbildung zum Keramiker. 1932 kehrte er ins Tessin zurück und arbeitet erneut als Kunstkritiker. Ab 1936 lebte er in Zürich und war freier Mitarbeiter des Keramikateliers Waidberg. Während seiner anschliessenden Tätigkeit von 1940 bis 1943 in der Kunstkeramikabteilung der Ziegelei Thayngen lernte er die Schweizer Keramiker Edouard Chapallaz und Philippe Lambercy kennen. Ab 1944 lebte und arbeitete er dann in Basel, wo er für die Keramikfirma Paul Eisen tätig war. Mascarin führte ab 1935 ein eigenes Keramikatelier in der Nähe von Zürich und ab 1946 eines in Muttenz. Er gilt als Schweizer Pionier der Steinzeugkeramik und als Vorreiter in Glasurtechniken bei hohen Temperaturen. Zwischen 1955 und 1965 stellte er seine Werke an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland aus. 1943 war Mascarin Gründungsmitglied der ‹Colonie libere italiane› und 1959 Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Schweizer Keramik. Anfang der 1950er-Jahre war er zudem zwei Jahre lang Dozent an der Kunstgewerbeschule Zürich. 1963 gewann er den Preis ‹Ballardini des Istituto d’Arte per la Ceramica, Faenza›. Mario Mascarin verstarb 1966 an seinem langjährigen Wohn- und Arbeitsort Muttenz.
Autorin: Miriam Baumeister
Seit 1955 wurden Mascarins Werke sowohl in Einzel- als auch in Gruppenausstellungen gezeigt, hauptsächlich in der Schweiz und in Italien, aber auch in anderen westeuropäischen Ländern und in Nordamerika. Folgende Museen besitzen Werke von Mascarin: Museum Bellerive, Zürich. Musée d'Art et Histoire, Genève. Musèe d'Art décoratif, Lausanne. Museo Internazionale della Ceramica, Faenza. Museo della Ceramica dell'Istituto Statale d'Arte di Nove.
Baeriswyl-Descloux, Michèle: Mascarin, Mario. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D31548.php, Zugriff: 23.09.2014.
Biografie. In: Website Mario Mascarin. URL: www.mascarin.ch/biographie.php?cat=maiolica, Zugriff: 23.09.2014.
Filliol, Claude et al.: Mario Mascarin. Riehen 2006.
Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich. Schweizerische Nationalbibliothek, Bern.