Julie Helene (Leny) Bider

(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Faktenkasten |NACHNAME=Bider |VORNAME1=Julie |VORNAME2=Helene |GEBURTSNAME= |SPITZNAMEN=Leny |ALIAS1=Leny Harold |ALIAS2= |GEBURTSJAHR=1894 |GEBURTSMONAT=1…“)
 
Zeile 20: Zeile 20:
 
|GESCHLECHT=Frau
 
|GESCHLECHT=Frau
 
|HEIMATORT=Langenbruck
 
|HEIMATORT=Langenbruck
|BILD=
+
|BILD=STABL_PA_6005_Bider_Julie_Helene_Bild_60_Portrait 1917.jpg
 
}}
 
}}
  

Version vom 15. August 2014, 09:36 Uhr

* 08.11.1894 in Langenbruck – † 07.07.1919 in Zürich
Spitznamen: Leny
Beruf: Filmschauspielerin, Modedesignerin, Ladeninhaberin
Heimatort: Langenbruck
Voller Name: Julie Helene Bider
Alias: Leny Harold
Konfession: reformiert


STABL PA 6005 Bider Julie Helene Bild 60 Portrait 1917.jpg
Julie Helene Bider


Tochter des Jakob Bider (Tuchhändler) und der Frieda Maria geborene Glur.

Leny Bider wuchs in Langenbruck in einer wohlhabenden, politisch aktiven Familie auf. Ihr Bruder war der Flugpionier Oskar Bider. Bis 1908 besuchte sie die Primarschule in Langenbruck. Danach war sie Schülerin der Töchterschule Basel, des Mädchenpensionats in Lausanne und ab 1912 der Haushaltungsschule Rallingen bei Merligen am Thunersee. Nachdem 1907 ihre Mutter verstorben war, lebte sie zunächst in Basel, als 1911 auch ihr Vater starb, folgte der Umzug zu ihrem Onkel Max Glur-Forster nach Liestal. Nach der Schulzeit machte sie einen Sprachaufenthalt in England. 1915 liess sich Bider in Zürich nieder. Dort besuchte sie die Kunstfachschule und absolvierte eine Ausbildung zur Stummfilmschauspielerin. 1917 hatte Bider eine Nebenrolle im 15-minütigen Stummfilm «Frühlingsmanöver», ebenfalls 1917 erschien sie, unter dem Pseudonym Leny Harold, in der Hauptrolle des ersten Schweizer Kinofilms «Der Bergführer» unter der Regie von Eduard Binz. Obwohl beide Filme erfolgreich waren, fand ihre Schauspielkarriere keine Fortsetzung. Leny Bider widmete sich stattdessen ihrem 1916 eröffneten Mode-Atelier in der Zürcher Bahnhofstrasse, das sie unter ihrem Namen Helene Bider führte. Sie verkaufte dort selbst entworfene Kleider und Hüte und war als Fotomodell tätig. Am 5. Juli 1919 wurde Biders bevorstehende Hochzeit mit dem Apothekeninhaber Ernst Theodor Jucker in der Baselbieter Zeitung «Landschäftler» publiziert. Zwei Tage später, am 7. Juli 1919, kam ihr Bruder Oskar bei einem Absturz während einer Flugakrobatik-Vorstellung in Dübendorf ums Leben. Noch am selben Tag nahm sich Bider in ihrem Mietzimmer im ehemaligen Hotel Bellevue-au-Lac in Zürich das Leben. Am 10. Juli 1919 wurden die Geschwister Bider in Langenbruck beigesetzt. Seit 2009 erinnert in Langenbruck der Leny Bider-Platz an sie.

Autorin: Miriam Baumeister

Literatur

Dettwiler-Riesen, Johannes: Julie Helene «Leny» Bider (1894–1919). Thun 2014.

Dettwiler-Riesen, Johannes: Eine frühe Langenbrucker Kinofilm-Schauspielerin. Betrachtungen zur Biografie von Julie Helene ‹Leny› Bider 1894–1919. In: Baselbieter Heimatblätter, Jg. 75, Nr. 1 (2010), S. 2-38.

Frauenverein Langenbruck (Hg.): Leny Bider im Schatten des Flugpioniers: ein ungewöhnlicher Lebenslauf einer Frau aus Langenbruck. Langenbruck 2009.

Frauenverein Langenbruck (Hg.): Leny Bider – eine bewegte und künstlerisch begabte Frau. Langenbruck 2011. Schriber, Margrit: Das zweitbeste Glück. Zürich 2011.

Film

Eduard Bienz: Der Bergführer. Stummfilm, 1917.

Archive

Staatsarchiv Basel-Landschaft. Staatsarchiv Basel-Stadt. Universitätsbibliothek Basel. Privatarchiv Johannes Dettwiler.

Von „https://personenlexikon.bl.ch/index.php?title=Julie_Helene_(Leny)_Bider&oldid=7464