Hans Frei

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Aktuelle Version vom 11. Dezember 2014, 12:02 Uhr

* 03.10.1870 in Wölflinswil (AG) – † 30.01.1932 in Muttenz
Beruf: Typograf, Redaktorr
Amt: Grossrat SP, Nationalrat
Heimatort: Wölflinswil und Basel
Konfession: römisch-katholisch


FreiH1870.jpeg
Johannes (Hans) Frei


Sohn des Gregor Frei (Förster, Landwirt, Gemeindeammann, Grossrat). Heirat 1907 mit Anna Sandmeier. Ein Kind.

Wegen des frühen Todes seines Vaters lebte Hans Frei ab 1881 bei seiner Tante. Nach der Volksschule begann er 1885 bei der Buchdruckerei Herzog in Rheinfelden eine Setzerlehre, die er 1888 abschloss. Bis 1902 arbeitete er in verschiedenen Offizinen in Rheinfelden und Basel als Typograf. 1888 trat er ausserdem dem Helvetischen Typographenbund und dem Grütliverein bei. Die Grütlianer verliess er allerdings bereits 1892 wieder, um sich der SP anzuschliessen, zu deren Geschäftsleitung er von 1905 bis 1919 (SP Basel-Stadt) und 1915 bis 1917 (SP Schweiz) gehörte. Von 1895 bis 1902 wirkte er in der Typographie Basel als Sekretär und Präsident und ab 1898 war er Vorstandsmitglied des Helvetischen Typographenbunds. 1902 begann er als Redaktor beim «Genossenschaftlichen Volksblatt» des Allgemeinen Consumvereins zu arbeiten, wechselte aber noch im selben Jahr zur sozialistischen Zeitung, dem Basler «Vorwärts» und blieb dort bis 1917. Ebenfalls 1902 wurde Frei erstmals in den Basler Grossen Rat gewählt, den er 1918/19 präsidierte. Ab 1911 vertrat er Basel-Stadt zudem im Nationalrat. 1919 beendete er seine politische Karriere. Grund dafür waren parteiinterne Spannungen: Frei gehörte dem rechten Flügel der SP an und vertrat einen demokratischen Sozialismus statt eines kommunistischen. Es kam zu Konflikten, die ihn schliesslich dazu veranlassten, von seinen politischen Ämtern zu demissionieren und die Partei zu verlassen, bevor es zu einem Ausschluss kommen konnte. Zugleich beendete Frei 1919 seine Tätigkeiten als Vorstandsmitglied des Quartiervereins Aeschen-Steinen-Gundeldingen und als Präsidiumsmitglied des Verbands der Angestellten und Arbeiter des Kantons Basel-Stadt. Interne Richtungskämpfe waren auch der Grund, weshalb Frei 1917 die «Vorwärts»-Redaktion verliess und zum Verband Schweizer Konsumvereine (VSK) wechselte, für dessen Blätter er als Redaktor arbeitete. Als der VSK 1919 die Siedlungsgenossenschaft Freidorf in Muttenz initiierte, beteiligte sich Frei an der Gründung und stand dem Verwaltungsrat der Freidorfstiftung bis zu seinem Tod als Präsident vor. Seine Frau leitete die Freidorfwirtschaft. 1932 starb Hans Frei nach längerer Krankheit im Freidorf in Muttenz.

Autor: Roman Seifert

Werke

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Binnenschifffahrt. Bern 1913.

Warum ich aus der sozialdemokratischen Partei austreten musste. Basel 1919.

Mein Lebenslauf. In: Merz, Heinrich: Gedenkschrift an Johann Frei-Sandmeier. Basel 1932.

Literatur

Biografie: Frei, Johannes L. Website Schweizer Parlament. URL: www.parlament.ch/d/suche/seiten/biografie.aspx?biografie_id=2072, Zugriff: 11.02.2014.

Bolliger, Markus: Die Basler Arbeiterbewegung im Zeitalter des Ersten Weltkrieges und der Spaltung der Sozialdemokratischen Partei. Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Arbeiterbewegung. Basel/Stuttgart 1970.

Gruner, Erich (Hg.): Die schweizerische Bundesversammlung 1848–1920, Bd. 1, Biographien. Bern 1966.

Merz, Heinrich: Gedenkschrift an Johann Frei-Sandmeier. Basel 1932.

Weber, Kathrin: Frei, Hans. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D4493.php, Zugriff: 30.01.2014.

Archive

Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Dokumentensammlung 1920–1932.

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