Anne Sophie de Montet-Burckhardt

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Tochter des Natanael Burckhardt (Prokurist) und der Emilie, geborene Burckhardt. Heirat 1906 mit Charles Albert Eduard de Montet (Psychiater). Vier Kinder.
  
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Anne Burckhardt wuchs als zweites von vier Kindern in Niederschönthal auf. Sie besuchte zunächst die Dorfschule, später wurde sie privat unterrichtet. Nach einem zweijährigen Sprachaufenthalt in einem Mädchenpensionat in Morges absolvierte sie in Frankfurt eine einjährige Gesangsausbildung bei Julius Stockhausen. In Frankfurt lernte sie auch ihren Mann kennen. Nach der Hochzeit lebte das Ehepaar zunächst in Münsterlingen, bevor es sich in Vevey niederliess.
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Als junge Mutter schrieb Montet-Burckhardt die unveröffentlichten «Briefe über Frauenrechte und Familie». Sie war aktiv in der Vereinigung Dames de Morges und amtete als Sekretärin bei der Union des Femmes de Vevey. Von 1917 bis 1929 war sie Präsidentin des Frauenstimmrechtsvereins Vevey. 1927 verfasste Montet-Burckhardt eine Jubiläumsschrift zum zwanzigjährigen Bestehen des waadtländischen Frauenstimmrechtsvereins. Im Bund Schweizerischer Frauenvereine (BSF), wo sie sich zunächst in der Kommission für Familienzulagen engagierte, war sie ab 1925 im Vorstand, von 1929 bis 1935 Präsidentin und von 1936 bis 1947 Vizepräsidentin. Unter ihrem Präsidium wurde die erste Eingabe an das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement betreffend die «Beibehaltung der Schweizerischen Nationalität für die einen Ausländer heiratende Schweizerin» verfasst. Montet-Burckhardt besuchte im Jahr 1930 einen vom Internationalen Frauenrat organisierten Kongress in Wien. In ihren Ämtern beim BSF leitete sie ausserdem die BFS-Kommission zur Bekämpfung der Krisenfolgen für berufstätige Frauen. Während der Krise der 1930er-Jahre forderte sie das Recht auf Erwerbstätigkeit für verheiratete Frauen. Montet-Burckhardt vertrat den BSF auch in der Eidgenössischen Filmkommission. Bei ihrem Austritt aus dem Vorstand 1947 erhielt sie die Vereins-Ehrenmitgliedschaft.
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Neben ihrer Tätigkeit beim BSF beteiligte sich Montet-Buckhardt 1933 an der Gründung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Hausdienst zur besseren Anerkennung der Hausangestellten und war bis 1950 deren Präsidentin. 1951 verfasste sie für das Buch «Frauen in der Tat 1850–1950» einen Beitrag über ihre Vorgängerin im BSF, Pauline Chaponnière-Chaix. Ausserdem war sie im Vorstand des Vereins zur Bekämpfung der Schnapsgefahr.
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Anne Montet-Burckhardt starb in Ascona, wo ihre Tochter lebte, an einem Herzschlag.
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Autorin: Manuela Nipp
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==Werke==
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20 ans d'activité [de l'] Association cantonale vaudoise pour le suffrage féminin, 1907–1927. Vevey 1927.
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Jahresbericht des Bundes schweizerischer Frauenvereine 1930–1931. In: Jahrbuch der Schweizerfrauen, Bd. 12 (1931), S. 25–57.
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Bund schweizerischer Frauenvereine. Bericht des Vorstandes 1932–1933. In: Jahrbuch der Schweizerfrauen, Bd. 13 (1932), S. 44–79.
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Engagement sans retour. Pauline Chaponnière-Chaix (1850–1934). In: Büttiger, Clara (Hg.): Frauen der Tat / Femmes d’action. 1850–1950. Aarau 1951, S. 17–27.
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==Literatur==
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Anna de Montet-Burckhardt. In: Der Landschäftler, 15.12.1952.
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Ludi, Regula: Montet [-Burckhardt], Anne de. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9358.php, Zugriff: 04.11.2014.
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Tod Anna de Montet-Burckhardt. In: Der Bund, 06.12.1952.
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==Archive==
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Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Montet-Burckhardt, Anna de.
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Archives Cantonales Vaudoises, Bestandesgeschichte Privatarchiv Montet und PP 314 E 12, Anne de Montet. Association cantonale vaudoise pour le suffrage féminin, 20 ans d'activité, 1907–1927, Vevey.
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Aktuelle Version vom 18. Dezember 2014, 15:33 Uhr

* 29.06.1878 in Niederschönthal (Füllinsdorf) – † 02.12.1952 in Vevey
Beruf: Sängerin, Sekretärin der Union des Femmes de Vevey
Heimatort: Vevey
Voller Name: Anne Sophie de Montet
Geburtsname: Burckhardt
Alias: Anna
Konfession: reformiert


Tochter des Natanael Burckhardt (Prokurist) und der Emilie, geborene Burckhardt. Heirat 1906 mit Charles Albert Eduard de Montet (Psychiater). Vier Kinder.

Anne Burckhardt wuchs als zweites von vier Kindern in Niederschönthal auf. Sie besuchte zunächst die Dorfschule, später wurde sie privat unterrichtet. Nach einem zweijährigen Sprachaufenthalt in einem Mädchenpensionat in Morges absolvierte sie in Frankfurt eine einjährige Gesangsausbildung bei Julius Stockhausen. In Frankfurt lernte sie auch ihren Mann kennen. Nach der Hochzeit lebte das Ehepaar zunächst in Münsterlingen, bevor es sich in Vevey niederliess. Als junge Mutter schrieb Montet-Burckhardt die unveröffentlichten «Briefe über Frauenrechte und Familie». Sie war aktiv in der Vereinigung Dames de Morges und amtete als Sekretärin bei der Union des Femmes de Vevey. Von 1917 bis 1929 war sie Präsidentin des Frauenstimmrechtsvereins Vevey. 1927 verfasste Montet-Burckhardt eine Jubiläumsschrift zum zwanzigjährigen Bestehen des waadtländischen Frauenstimmrechtsvereins. Im Bund Schweizerischer Frauenvereine (BSF), wo sie sich zunächst in der Kommission für Familienzulagen engagierte, war sie ab 1925 im Vorstand, von 1929 bis 1935 Präsidentin und von 1936 bis 1947 Vizepräsidentin. Unter ihrem Präsidium wurde die erste Eingabe an das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement betreffend die «Beibehaltung der Schweizerischen Nationalität für die einen Ausländer heiratende Schweizerin» verfasst. Montet-Burckhardt besuchte im Jahr 1930 einen vom Internationalen Frauenrat organisierten Kongress in Wien. In ihren Ämtern beim BSF leitete sie ausserdem die BFS-Kommission zur Bekämpfung der Krisenfolgen für berufstätige Frauen. Während der Krise der 1930er-Jahre forderte sie das Recht auf Erwerbstätigkeit für verheiratete Frauen. Montet-Burckhardt vertrat den BSF auch in der Eidgenössischen Filmkommission. Bei ihrem Austritt aus dem Vorstand 1947 erhielt sie die Vereins-Ehrenmitgliedschaft.

Neben ihrer Tätigkeit beim BSF beteiligte sich Montet-Buckhardt 1933 an der Gründung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Hausdienst zur besseren Anerkennung der Hausangestellten und war bis 1950 deren Präsidentin. 1951 verfasste sie für das Buch «Frauen in der Tat 1850–1950» einen Beitrag über ihre Vorgängerin im BSF, Pauline Chaponnière-Chaix. Ausserdem war sie im Vorstand des Vereins zur Bekämpfung der Schnapsgefahr. Anne Montet-Burckhardt starb in Ascona, wo ihre Tochter lebte, an einem Herzschlag.

Autorin: Manuela Nipp

Werke

20 ans d'activité [de l'] Association cantonale vaudoise pour le suffrage féminin, 1907–1927. Vevey 1927.

Jahresbericht des Bundes schweizerischer Frauenvereine 1930–1931. In: Jahrbuch der Schweizerfrauen, Bd. 12 (1931), S. 25–57.

Bund schweizerischer Frauenvereine. Bericht des Vorstandes 1932–1933. In: Jahrbuch der Schweizerfrauen, Bd. 13 (1932), S. 44–79.

Engagement sans retour. Pauline Chaponnière-Chaix (1850–1934). In: Büttiger, Clara (Hg.): Frauen der Tat / Femmes d’action. 1850–1950. Aarau 1951, S. 17–27.

Literatur

Anna de Montet-Burckhardt. In: Der Landschäftler, 15.12.1952.

Ludi, Regula: Montet [-Burckhardt], Anne de. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9358.php, Zugriff: 04.11.2014.

Tod Anna de Montet-Burckhardt. In: Der Bund, 06.12.1952.

Archive

Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Montet-Burckhardt, Anna de.

Archives Cantonales Vaudoises, Bestandesgeschichte Privatarchiv Montet und PP 314 E 12, Anne de Montet. Association cantonale vaudoise pour le suffrage féminin, 20 ans d'activité, 1907–1927, Vevey.

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