Robert Schläpfer

Zeile 28: Zeile 28:
 
Robert Schläpfer wuchs in Zürich auf. Er besuchte dort die Primar- und Sekundar- sowie die Oberrealschule. Anschliessend studierte er Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte und Volkskunde an der Universität Zürich, unter anderem bei Rudolf Hotzenköcherle. Für diesen war er auch an der Erstellung des «Sprachatlas der deutschen Schweiz» beteiligt. 1955 promovierte Schläpfer bei Hotzenköcherle zum Thema «Mundart des Kantons Basel Landschaft».
 
Robert Schläpfer wuchs in Zürich auf. Er besuchte dort die Primar- und Sekundar- sowie die Oberrealschule. Anschliessend studierte er Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte und Volkskunde an der Universität Zürich, unter anderem bei Rudolf Hotzenköcherle. Für diesen war er auch an der Erstellung des «Sprachatlas der deutschen Schweiz» beteiligt. 1955 promovierte Schläpfer bei Hotzenköcherle zum Thema «Mundart des Kantons Basel Landschaft».
 
Ebenfalls 1955 erfolgte der Umzug nach Liestal, wo Schläpfer Lehrer an der Realschule wurde. Ab 1961 war er Konrektor des ersten basellandschaftlichen Gymnasiums in Liestal, und von 1965 bis 1975 Direktor des damals neu gegründeten Kantonalen Lehrerseminars. 1976 wechselte er zum Lehrmittelverlag sabe und arbeitete erneut an der Erstellung des «Sprachatlas der deutschen Schweiz».
 
Ebenfalls 1955 erfolgte der Umzug nach Liestal, wo Schläpfer Lehrer an der Realschule wurde. Ab 1961 war er Konrektor des ersten basellandschaftlichen Gymnasiums in Liestal, und von 1965 bis 1975 Direktor des damals neu gegründeten Kantonalen Lehrerseminars. 1976 wechselte er zum Lehrmittelverlag sabe und arbeitete erneut an der Erstellung des «Sprachatlas der deutschen Schweiz».
Ab Mitte der 1970er-Jahre unterrichtete Schläpfer auch an der Universität Basel. Er erfüllte seinen Lehrauftrag zunächst als Lektor, nach seiner Habilitation als Privatdozent und später als Extraordinarius. Sein Forschungsschwerpunkt war die Dialektologie, dabei befasste er sich neben der basellandschaftlichen Mundart besonders mit dem Jenischen. In den 1960er Jahren erstellte er eine umfassende "Inventur" der Schweizer Jenischen mit Hilfe mehrerer jenischen Gewährspersonen. Dieses Sprachmaterial wurde später von Hansjörg Roth ausgewertet und 2001 als "Jenisches Wörterbuch" publiziert. Zudem war er von 1975 bis 1980  Vorstandsmitglied der jenischen Interessensvertretung "Radgenossenschaft der Landstrasse".
+
Ab Mitte der 1970er-Jahre unterrichtete Schläpfer auch an der Universität Basel. Er erfüllte seinen Lehrauftrag zunächst als Lektor, nach seiner Habilitation als Privatdozent und später als Extraordinarius. Sein Forschungsschwerpunkt war die Dialektologie, dabei befasste er sich neben der basellandschaftlichen Mundart besonders mit dem Jenischen. In den 1960er Jahren erstellte er eine umfassende "Inventur" des Schweizer Jenischen mit Hilfe mehrerer jenischen Gewährspersonen. Dieses Sprachmaterial wurde später von Hansjörg Roth ausgewertet und 2001 als "Jenisches Wörterbuch" publiziert. Zudem war er von 1975 bis 1980  Vorstandsmitglied der jenischen Interessensvertretung "Radgenossenschaft der Landstrasse".
  
 
Autorin: Miriam Baumeister
 
Autorin: Miriam Baumeister

Version vom 27. Juni 2017, 09:42 Uhr

* 26.12.1923 in Zürich – † 14.10.2001 in Liestal
Beruf: Professor für deutsche Philologie, Dialektologe, Sprachwissenschaftler
Heimatort: Zürich und Trogen


Sohn eines Metzgers und einer Weissnäherin. Heirat 1951 mit Elisabeth Frick.

Robert Schläpfer wuchs in Zürich auf. Er besuchte dort die Primar- und Sekundar- sowie die Oberrealschule. Anschliessend studierte er Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte und Volkskunde an der Universität Zürich, unter anderem bei Rudolf Hotzenköcherle. Für diesen war er auch an der Erstellung des «Sprachatlas der deutschen Schweiz» beteiligt. 1955 promovierte Schläpfer bei Hotzenköcherle zum Thema «Mundart des Kantons Basel Landschaft». Ebenfalls 1955 erfolgte der Umzug nach Liestal, wo Schläpfer Lehrer an der Realschule wurde. Ab 1961 war er Konrektor des ersten basellandschaftlichen Gymnasiums in Liestal, und von 1965 bis 1975 Direktor des damals neu gegründeten Kantonalen Lehrerseminars. 1976 wechselte er zum Lehrmittelverlag sabe und arbeitete erneut an der Erstellung des «Sprachatlas der deutschen Schweiz». Ab Mitte der 1970er-Jahre unterrichtete Schläpfer auch an der Universität Basel. Er erfüllte seinen Lehrauftrag zunächst als Lektor, nach seiner Habilitation als Privatdozent und später als Extraordinarius. Sein Forschungsschwerpunkt war die Dialektologie, dabei befasste er sich neben der basellandschaftlichen Mundart besonders mit dem Jenischen. In den 1960er Jahren erstellte er eine umfassende "Inventur" des Schweizer Jenischen mit Hilfe mehrerer jenischen Gewährspersonen. Dieses Sprachmaterial wurde später von Hansjörg Roth ausgewertet und 2001 als "Jenisches Wörterbuch" publiziert. Zudem war er von 1975 bis 1980 Vorstandsmitglied der jenischen Interessensvertretung "Radgenossenschaft der Landstrasse".

Autorin: Miriam Baumeister

Werke (Auswahl)

Die Mundart des Kantons Baselland. Frauenfeld 1956.

Jenisch: Zur Sondersprache des Fahrenden Volkes in der deutschen Schweiz. Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Bd. 77 (1981).

Die viersprachige Schweiz. Zürich 1982.

Das Spannungsfeld zwischen Mundart und Standardsprache in der deutschen Schweiz. Aarau 1991.

Mehrsprachigkeit – eine Herausforderung. Basel 1994.

Baselbieterdeutsch – gestern, heute, morgen. Baselbieter Heimatbuch, Bd. 22 (1999).

Literatur

Baumgartner, Heinrich und Rudolf Hotzenköcherle: Sprachatlas der deutschen Schweiz. Bern/Basel 1962–2003.

Basler Zeitung, 12.02.1992.

Nationalzeitung, 25.11.1974.

Archive

Staatsarchiv Basel-Landschaft. Staatsarchiv Basel-Stadt. Staatsarchiv Zürich.

Von „https://personenlexikon.bl.ch/index.php?title=Robert_Schläpfer&oldid=8981