* 22.03.1771
– † 27.06.1848
Beruf: Theologe, Schriftsteller und Journalist, Natur- und Geschichtsforscher
Amt: Regierungskommissär, Regierungsstatthalter, Tagsatzungsgesandter
Voller Name: Johann Heinrich Daniel Zschokke
Konfession: reformiert
ZSCHOKKE Johann Heinrich Daniel, geb. 22.3.1771 Magdeburg, gest. 27.6.1848 Aarau, ref., von Magdeburg, Graubünden (1798), Aargau (1804), Aarau (1823) und Lausen (1833). Sohn des Johann Gottfried, von Oschatz, Tuchmacher in Magdeburg, und der Dorothea Elisabeth Jordan, von Magdeburg. Heirat 1805 Anna Elisabeth Nüsperli von Aarau. Schulen in Magdeburg; Theologie- und Philosophiestudium in Frankfurt a.O., Dr. phil. 1792, Habilitation 1792. Reise in die Schweiz und nach Frankreich 1795/96. Leiter der Erziehungsanstalt Reichenau GR 1797/98. Politisch aktiv im Sinne der revolutionären «Patrioten». In der Helvetik Chef des Büros für Nationalkultur 1798; Regierungskommissär in den Kantonen Waldstätten 1799 und Tessin 1800; Regierungsstatthalter im Kanton Basel 1800/01. Lässt sich als Privatgelehrter auf Schloss Biberstein bei Aarau nieder 1802. Im neu gegründeten Kanton Aargau Oberforst- und Bergrat 1804-29, Grossrat 1815-41, Mitglied der Verfassungskommission 1830/31 und Tagsatzungsgesandter 1833/34 und 1837. Gründet die liberale Zeitung Schweizer-Bote und redigiert sie bis 1837. Gründet mit u.a. I. P. V. Troxler zusammen den Bürgerlichen Lehrverein Aarau 1819, von dem auch manche Baselbieter profitieren. Wird während der Trennungswirren mehrmals von verfolgten Basellandschäftlern aufgesucht und um Rat gefragt. Neben seinem öffentlichen Wirken und besonders im Alter breite schriftstellerische und historiographische Tätigkeit.
W.: Historische Denkwürdigkeiten der helvetischen Staatsumwälzung, 3 Bände, Winterthur 1802-05. - Überlieferungen zur Geschichte unserer Zeit, 6 Bände, Aarau 1817/22. - Des Schweizerlandes Geschichte für das Schweizervolk, Aarau 1834. - Volksbildung ist Volksbefreiung. Eine Rede, Sissach 1836. - Eine Selbstschau, Aarau 1842.
Lit.: Personalien in: Leichenrede, 1848. - Günther Carl in: Lebensbilder aus dem Aargau, 1953, 83-99 (mit Verzeichnis der Werke). - Biographisches Lexikon des Aargaus, 1958, 493f. - Martin E. in: Lausen. Unser Dorf einst und jetzt. Eine Heimatkunde, Liestal 1963, 84-87. 1963, 83-89. - Drack M. T.: Der Lehrverein zu Aarau 1819-1830, 1967, Kap. 2.
Dieser Text ist aus: Birkhäuser, Kaspar: Das Personenlexikon des Kantons Basel-Landschaft. Liestal 1997.