* 04.06.1860
– † 17.10.1937
Beruf: Unternehmer, Fabrikant
Amt: Gemeinderat, Burgerrat, Stadtburgerpräsident
Voller Name: Joseph Eduard Gerster
Konfession: römisch-katholisch
GERSTER Joseph Eduard, geb. 4.6.1860 Laufen, gest. 17.10. 1937 Laufen, röm.-kath., von Laufen. Sohn des Franz Josef Ferdinand, Weinhändler, und der Josephine Richard von Bonfol. Heirat 1891 Ida Roth, Wirtin und Posthalterin in Büsserach, von Büsserach und Beinwil. Schulen in Laufen, Porrentruy und Basel. Handelsschule in Burgdorf 1876-77. Kaufmännischer Leiter und Teilhaber der Kalk- und Gipsfabrik Gygi, Bärschwil. Zusammen mit Johann Spielmann und Albert Borer Gründung der Tonwarenfabrik AG Laufen 1892, deren erster Geschäftsführer und Direktor er wird. In den 20er Jahren entwickelt sich das Unternehmen zum grössten Falzziegelwerk der Schweiz und erweitert die Produktion mit der Gründung der Keramischen Industrie Laufen (heute Keramik Holding Laufen AG) 1925. Er ist einziger Vertreter der katholisch-konservativen Partei im Gemeinderat 1888-96, Mitglied des Burgerrates und Stadtburgerpräsident. Zudem ist er im kulturellen Bereich äusserst rege: Er gilt als Schöpfer der Laufentaler Tracht; seine Gedichte, lokalhistorischen und volkskundlichen Erzählungen erscheinen in dem von ihm mitbegründeten Birsthaler. Gründer der Kleinkinderschule und Verwalter des Waisenhauses «Maria Hilf» in Laufen. Mit seinen insgesamt sechs Kindern, die wichtige Stellungen im wirtschaftlichen und politischen Leben einnehmen, legt er den Grundstein zu einer der einflussreichsten Familien im Laufental.
Lit.: StA BL, PA 190 (Der gesamte schriftliche Nachlass wurde 1996 dem StA BL übergeben). - Frey Alfred Arnold: Direktor Joseph Gerster-Roth Laufen, Jbl 6, 1944, 132-133. - NoZ, 17.10.1987, 9.12.1988. - Gerster Lorenzo (Hg.): Joseph Gerster-Roth, 1860, das literarische und historische Gesamtwerk in sieben Bänden. Basel 1988. - Jermann Leo: Joseph Gerster-Roth 1860-1937, Laufentaler Jb 5, 1990, 112-117. A.S.
Dieser Text ist aus: Birkhäuser, Kaspar: Das Personenlexikon des Kantons Basel-Landschaft. Liestal 1997.