Godefroy de Blonay

* 25.07.1869 in Niederschönthal (Füllinsdorf) – † 14.02.1937 in Biskra (Algerien)
Beruf: Ägyptologe, Indologe, Privatdozent
Amt: Präsident des Internationalen Olympischen Komitees
Heimatort: Niederschönthal, Neuenburg
Voller Name: Godefroy Jean-Henri-Louis Baron Blonay de
Konfession: reformiert


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Godefroy Jean-Henri-Louis Baron Blonay de


Sohn des Gustave Louis de Blonay (Baron, Besitzer von Schloss Grandson, NE) und der Marie, geborene Ringwald. Heirat 1901 mit Elisabeth Sophie de Salis-Soglio. Vier Kinder.

Godefroy de Blonay studierte zunächst Ägyptologie in Paris und befasste sich danach mit indischen Sprachen und Zivilisationen. Seine Dissertation verfasste er 1895 in Paris über die buddhistische Gottheit Tara. Ab 1910 führte er umfangreiche Renovations- und Sanierungsarbeiten im Schloss Grandson durch, um es mit seiner Familie bewohnen zu können. Blonays Vater hatte das Neuenburger Schloss im Jahr 1875 erworben. Von 1911 bis 1929 arbeitete Blonay als Privatdozent an der Universität Neuenburg. Als erster Schweizer war er von 1899 bis 1937 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOK). Inspiriert durch die gute Organisation der Olympischen Spiele in Schweden 1912, trieb er die Gründung eines Schweizerischen Olympischen Komitees voran. Bis dahin hatten Schweizer Sportler eigenständig und ohne nationales Auswahlverfahren an den Olympischen Spielen teilgenommen. Dessen Gründungsversammlung – bei der so gut wie alle Schweizer Sportverbände beteiligt waren – erfolgte am 7. Oktober 1912 in Ouchy, Lausanne. Blonay war von 1912 bis 1915 dessen erster Präsident. Er war ein enger Vertrauter von Pierre de Coubertin, Gründungsmitglied des IOK und treibende Kraft innerhalb der Olympischen Bewegung. Von 1914 bis 1919 war Blonay Interimspräsident des IOK, da Coubertin während des Ersten Weltkriegs Dienst tun musste. Damit war Blonay der erste Schweizer IOK-Präsident. Auf ihn ist auch zurückzuführen, dass das IOK sich schliesslich in Lausanne niederliess. Ab 1925 war Blonay sowohl Mitglied der Exekutivkommission des IOK als auch dessen Vizepräsident. 1920 nahm aufgrund von Blonays Engagement zum ersten Mal eine geschlossene Schweizer Delegation von Sportlern an den Olympischen Spielen in Antwerpen teil. Blonay war neben seinen Ämtern beim IOK und dem Schweizerischen Olympischen Komitee von 1921 bis 1937 Präsident der «Société d’histoire de la Suisse romande».

Autorin: Manuela Nipp

Werke

Matériaux pour servir à l’histoire de la Déesse Buddhique Tara. Paris 1895.

Aperçu sur l’état de l’indianisme. Leçon d’inauguration de la chaire d’indianisme à l’université de Neuchâtel lue le 13 décembre 1915. Paris 1915.

Literatur

Biographie Godefroy de Blonay. In: Swissolympic. URL: www.swissolympic.ch/de/Olympisches/Olympische-Bewegung/Schweiz-und-Olympia/Geschichte/Schweizer-IOC-Praesident/Ein-Schweizer-IOC-Praesident, Zugriff: 10.07.2014.

Château Grandson: Geschichte des Schlosses. Die Familie de Blonay. URL: www.chateau-grandson.ch/de/blonay.html, Zugriff: 10.07.2014.

Geschichte. In: Swissolympic. URL: www.swissolympic.ch/Olympisches/Olympische-Bewegung/Schweiz-und-Olympia/Geschichte/Die-Olympische-Bewegung-in-der-Schweiz, Zugriff: 10.07.2014.

Organisationskomitee für die XI. Olympiade Berlin: The XIth Olympic Games Berlin 1936, official report, Bd. 1 (1936), S. 18f.

Schweiz und Olympische Spiele: Eine wechselhafte Beziehung. In: Swissinfo. URL: origin.swissinfo.ch/ger/schweiz-und-olympische-spiele--eine-wechselhafte-beziehung/564724, Zugriff: 14.07.2014.

Wendl, Karel: Blonay, Godefroy de. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D13981.php, Zugriff: 10.07.2014.

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