Adam Franz Xaver Philipp von Roggenbach

* 09.12.1750 in Zwingen – † 14.01.1980 in Freiburg im Breisgau
Beruf: Philosoph, Hofrat, Geheimrat, Oberhofmarschall, Autor
Heimatort: Zwingen-Laufen, ab 1792 Emmishofen
Voller Name: Adam Philipp von Roggenbach
Konfession: römisch-katholisch


Sohn des Franz Conrad Josef Ignaz von Roggenbach (Domizellar, Landvogt von Zwingen und Laufen) und der Antonia Helena Franziska Josephina Priska, geborene von Andlau. Heirat 1776 mit Anna Maria Henriette Reuttner von Weyl. Vierzehn Kinder.

Adam Franz Xaver Philipp von Roggenbach wurde auf Schloss Zwingen in eine einflussreiche Magistratenfamilie geboren. Als von Roggenbachs Vater 1756 starb, übernahm sein Onkel, Franz Joseph Sigismund von Roggenbach, seine Vormundschaft. Die Familie zog nach Pruntrut. 1767 wurde von Roggenbach als Kammerjunker bestellt, drei Jahre später, 1770, trat er als Hofkavalier und Hofratsassessor in den fürstbischöflichen Dienst. Von Roggenbach besuchte daraufhin das Jesuitenkolleg in Pruntrut und studierte dann zuerst Philosophie in Nancy und später Recht in Strassburg und Würzburg. 1773 begann von Roggenbachs Karriere im Dienste seines Onkels und Vormunds, des neu ernannten Fürstbischofs von Basel. Von Roggenbach wurde zunächst Hofrat, 1781 Hofmarschall, 1782 Geheimrat und kurz darauf Oberhofmarschall. 1783/84 liess er ausserhalb der Stadtmauern von Pruntrut den Landschaftsgarten Bellevue anlegen. Der Garten existiert heute nicht mehr. Er regte die Erstellung der Ermitage in Arlesheim an. Von Roggenbach war nach seiner Ernennung zum Geheimrat einer der engsten Vertrauten des Fürstbischofs und folgte diesem nach der Französischen Revolution 1792 ins Exil nach Konstanz. Später liess sich er sich in Emmishofen im Thurgau nieder, wo er das Bürgerrecht erhielt. 1793 zog er nach Schopfheim auf einen Familiensitz. Nach dem Tod des Fürstbischofs 1794, der von Roggenbach zu seinem alleinigen Erben bestimmt hatte, diente er noch bis zum Frühjahr 1796 dessen Nachfolger Franz Xaver von Neveu. Danach liess er sich definitiv in Schopfheim nieder. Anfang 1798 trat er in den Dienst des Markgrafen Karl Friedrich von Baden und wurde Ende desselben Jahres Landvogt von Mahlberg. 1800 erhielt von Roggenbach Teile seines Familienvermögens zurück, das nach der Französischen Revolution konfisziert worden war. Im Jahr 1801 wurde er badischer Geheimrat und 1802 nahm er die Ortenauer Reichsstädte für Baden in Besitz. 1810 übernahm er das Amt des Kreisdirektors im Dreisamkreis Freiburg im Breisgau. Als 1813/14 die Breisgauer für die Wiedervereinigung mit der königlich-kaiserlichen Habsburgermonarchie eintraten, wurde von Roggenbach von der grossherzoglichen Regierung dafür verantwortlich gemacht und in der Folge 1814 zwangspensioniert. Er erhielt dennoch kurz danach das Grosskreuz des Ordens vom Zähringer Löwen und die Ernennung zum Staatsrat.

Autorin: Manuela Nipp

Werke

Geschichte des uralten Bistums Basel. Gesammelt von dem ehemals dortseitigen geheimen Rath, nunmehr grossherzoglich-badischen Staats-Rath von Roggenbach. Unveröffentlichtes Manuskript, 1823. Freiherrlich von Gayling’sches Gesamtarchiv, Schloss Ebnet, Freiburg im Breisgau.

Literatur

Bregnard, Damien: Roggenbach, Adam Franz Xaver Philipp von. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D17741.php, Zugriff: 02.07.2014.

Hug, Vanja und Dominik Wieser: Baron Adam Franz Xaver von Roggenbachs Garten in Porrentruy und die Ermitage von Arlesheim. In: Baselbieter Heimatblätter, Jg. 72, Nr. 28 (2007), S. 125–138.

Hug, Vanja: Das Fürstbistum Basel und seine beiden Landschaftsgärten in Arlesheim und Pruntrut. Basel 2009.

Jorio, Marco: Adam Franz Xaver Philipp Nikolaus Franz von Sales von Roggenbach. In: Der Untergang des Fürstbistums Basel (1792–1815), Freiburg im Breisgau 1981, S. 268f.

Roggenbach, Max Freiherr von: Adam Franz Xaver von Roggenbach. In: Chronik der Freiherrlichen Familie von Roggenbach. Freiburg im Breisgau 1888, S. 94–99. URL: daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00039987/images/index.html?id=00039987&fip=xdsydeayaewqeayaxsewqeayafsdrweayaewqen&no=39&seite=111, Zugriff: 09.07.2014.

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