* 22.04.1917 in Läufelfingen
– † 31.10.1977 in Zürich
Beruf: Kameramann, Dokumentarfilmer
Heimatort: Eptingen
Sohn des Karl Ritter und der Bertha, geborene Wyss. Erste Heirat 1948 mit Erna Steuri. Zweite Heirat 1966 mit Bertha Johanna Charlotte Ullischberger.
Otto Ritter besuchte von 1933 bis 1935 das Tonfilmseminar der Reimann-Schule in Berlin und sammelte seine ersten Erfahrungen als Kameraassistent mit den Filmen «Der schwarze Walfisch» (Fritz Wendhausen), «Der Schimmelreiter» (Curt Oertel, Hans Deppe) und «Die englische Heirat» (Reinhold Schüzel). In der Schweiz arbeitete Ritter von 1935 bis 1938 mit Paul Schmid. Bis 1942 war er regelmässig Assistent von Harry Ringger. Mit den Dokumentarkurzfilmen, die er in den 1940er-Jahren für Max Haufler und Hans Trommer drehte, etablierte sich Ritter als Kameramann. Er drehte zahlreiche Schweizer Spielfilme wie beispielsweise «Romeo und Julia aus dem Dorfe» (1941). Zudem produzierte er Filme in Eigenregie, wie den international ausgezeichneten Dokumentarfilm «Fusio» (1949). Von 1947 bis 1958 arbeitete er unter anderem bei der Condor Film AG, für die er mehrere Auftragsdokumentationsfilme und Werbesketches drehte.
Ritter gilt als herausragender Schweizer Filmemacher und als Spezialist im Erzeugen eines plastischen und atmosphärisch-poetischen Filmbilds. Er erhielt den Übernamen ‹Dichter mit der Kamera›. Die Stadt Zürich verlieh ihm 1962 den Filmpreis. Autorin: Manuela Nipp
Wie sollen die schweizerischen Filmlieblinge aussehen? Kurzfilm (15 Minuten), 1935.
Nume nid gsprängt … aber geng hüh! Spielfilm (69 Minuten), 1935.
S’Vreneli am Thunersee. Spielfilm (71 Minuten), 1936.
Was isch denn i mym Harem los? Spielfilm (90 Minuten), 1936/37.
Farinet / L’or dans la montagne. Spielfilm (91 Minuten), 1938.
Emil, me mues halte rede mitenand. Spielfilm (95 Minuten), 1941.
Romeo und Julia auf dem Dorfe. Spielfilm (103 Minuten), 1941.
Menschen, die vorüberziehen … Spielfilm (104 Minuten), 1941/42.
Der Winzig simuliert. Spielfilm (94 Minuten), 1942.
Steibruch. Spielfilm (99 Minuten), 1942.
Matura-Reise. Spielfilm (106 Minuten), 1942.
Komödie um Erika. Werbekurzfilm (15 Minuten), 1943.
Nach dem Sturm. Spielfilm (99 Minuten), 1948.
Barry – moines du Mont Saint-Bernard. Spielfilm (107 Minuten), 1948.
Wenn d’Fraue wähle. Spielfilm (85 Minuten), 1958–1960.
Seelische Grausamkeit. Spielfilm (86 Minuten), 1961.
Die Nylonschlange. Spielfilm (81 Minuten), 1963.
Grat am Himmel. Dokumentarfilm, 1947 (ausgezeichnet in Edinburgh und Bombay).
Bergkinder. Kurzfilm, 1948.
Fusio. Kurzfilm (20 Minuten), 1949 (ausgezeichnet in Trient, Preis des alpinen Films).
Diavolezza – Un film BP. Kurzfilm (14 Minuten), 1958.
Werkliste der im Stadtarchiv Zürich vorhandenen Drehbücher Ritters. URL: amsquery.stadt-zuerich.ch/Dateien/0/D2992.pdf, Zugriff 12.11.2014.
Complete Index To World Film. URL: www.citwf.com/person55658.htm, Zugriff: 17.11.2014.
Dumont, Hervé: Geschichte des Schweizer Films. Spielfilme 1896–1965. Lausanne 1987.
Filmdatenbank Felix Aeppli. URL: aeppli.ch/Film/Abf/X_CH_1950-1964_1.html, Zugriff: 17.11.2014.
Gautier, Michael: Ritter, Otto. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9226.php, Zugriff: 12.11.2014.
Stadtarchiv Zürich, Nachlass: VII. 163. Otto Ritter (1917–1977), Kameramann und Drehbuchautor, Akten und Fotos.