* 23.04.1936 in Basel
– † 08.07.1996 in Basel
Beruf: Schriftstellerin und Malerin
Heimatort: Reinach
Geburtsname: Feigenwinter
Tochter des Georg Feigenwinter (Strafgerichtspräsident) und der Elisabeth, geborene Lichtenhahn. Heirat mit Joseph Duvanel (Kunstmaler). Eine Tochter.
Adelheid Feigenwinter wuchs als ältestes von vier Kindern zuerst in Pratteln und danach in Liestal auf. Ihr Vater war streng katholisch, während die aus der Stadt stammende Mutter protestantisch war. In der Schule und auch innerhalb der Familie galt Feigenwinter als Wunderkind: Schon früh schrieb sie eigene Geschichten, sie zeichnete und malte viel. Aufgrund einer psychischen Erkrankung verbrachte sie als junge Erwachsene immer wieder Zeit in psychiatrischen Kliniken. Als junge Frau begann sie unter dem Pseudonym Judith Januar im Feuilleton der «Basler Nachrichten» eigene Texte zu publizieren. Sie besuchte die Kunstgewerbeschule in Basel und machte eine Lehre als Textilzeichnerin. Nach ihrer Heirat mit dem Kunstmaler Joseph Duvanel arbeitete sie als Büroangestellte und als Mitarbeiterin in einem Meinungsforschungsinstitut, um das Budget des Künstlerhaushalts aufzubessern. Zusammen mit Mann und Tochter lebte sie um 1968/69 während einiger Zeit auf Formentera, der kleinsten Baleareninsel. Während ihrer Ehe beschränkte sie sich auf das Schreiben, das Malen nahm sie erst nach der Trennung wieder auf. Duvanel-Feigenwinter schrieb vorwiegend Prosaminiaturen. Ihre Erzählungen, die nach 1980 im Luchterhand-Verlag publiziert wurden, handeln von Menschen – vor allem Frauen und Kinder – am Rande der Gesellschaft, von gescheiterten Existenzen. Duvanels literarisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet und gesellschaftlich anerkannt, sie galt bereits zu Lebzeiten als bedeutende Schweizer Autorin. Diese Anerkennung stand in einem starken Kontrast zu ihrem finanziell und psychisch prekären Alltag. Duvanel nahm sich in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 1996 das Leben.
Autorin: Isabel Koellreuter
1981: Kleiner Basler Kunstpreis.
1984: Kranichsteiner Literaturpreis.
1987: Literaturpreis der Stadt Basel.
1988: Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung.
1995: Gastpreis des Kantons Bern.
Merkwürdige Geschichten aus Basel (mit Felix Feigenwinter und Gunild Regine Winter). Basel 1978.
Wände, dünn wie Haut. Basel 1979.
Das Brillenmuseum. Erzählungen. Darmstadt 1982.
Anna und ich. Erzählungen. Darmstadt 1985.
Das verschwundene Haus. Erzählungen. Darmstadt 1988.
Gnadenfrist. Erzählungen. Frankfurt am Main 1991.
Die Brieffreundin. Erzählungen. München 1995.
Der letzte Frühlingstag. Erzählungen. München 1997.
Beim Hute meiner Mutter. Erzählungen. Zürich 2004.
Duvanel, Adelheid. In: Autorenverzeichnis der Stiftung Bibliomedia. URL: www.bibliomedia.ch/de/autoren/Duvanel_Adelheid/160.html, Zugriff: 16.09.2014.
Duvanel, Adelheid. In: Literapedia Bern. URL: www.literapedia-bern-ch/Duvanel,_Adelheid, Zugriff: 16.09.2014.
Feigenwinter, Felix: Persönliche Erinnerungen an meine Schwester Adelheid Duvanel-Feigenwinter (1936–1996). URL: felix-feigenwinter-basel.over-blog.de/article-erinnerung-an-meine-schwester-adelheid-duvanel-feigenwinter-45057328.html, Zugriff: 16.09.2014.
Hofer, Susanne: «… irgendeine Bedeutung, die niemand begreift». Die Kinderfiguren im Werk Adelheid Duvanels. Unveröffentlichte Lizentiatsarbeit an der Universität Bern. Bern 1998.
Krayfuss, Gudrun S.: Scherezadel. Eine Basler Autorin wird entdeckt. Reflexionen zu Leben und Schaffen von Adelheid Duvanel. Basel 1998.
Wände, dünn wie Haut. Zeichnungen und Gemälde der Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel. Ausstellungskatalog der Stiftung für Schweizerische Naive Kunst und Art Brut im Museum im Lagerhaus St. Gallen, St. Gallen 2009.
Universitätsbibliothek Basel, Basler Literarisches Archiv.