Christoph Rolle
* 04.01.1806
– † 25.08.1870
Spitznamen: General
Beruf: Lehrer, Geschäftsmann, Redaktor
Amt: Landrat, Regierungsrat
Konfession: reformiert
ROLLE Christoph, «General», geb. 4.1.1806 Lausen, gest. 25.8.1870 Lausen, ref., von Lausen. Sohn des Jakob, Papiermacher, und der Katharina Hänger. 1. Heirat 1828 Margaretha Strübin von Liestal; 2. Heirat 1867 Anna Maria Leuenberger von Eriswil BE. Ausbildung zum Lehrer bei Pfarrer Bischoff in Muttenz. Lehrer in Muttenz 1827-31 und 1832/33 sowie Liestal 1833-43. In Muttenz von den Basler Behörden 14 Monate des Amtes enthoben, weil er sich an der Revolte der Landschäftler beteiligt. Geschäftsmann ab 1843. Im neuen Landkanton Anhänger der oppositionellen Bewegungspartei. Vorstandsmitglied des Patriotischen Vereins 1833. Erziehungsrat 1837. Unterstützt die Fremdenpetition von Johannes Martin 1839. Vorstandsmitglied des Volksvereins 1847. Streitbarer Landrat 1854-58. Beginnt nach dem «Niemalsbeschluss» des Landrats zur Wiedervereinigung mit Basel von 1861, in seinem Revisionsverein alle Unzufriedenen im Kanton zu sammeln. Führt als «Revisionsgeneral» mit seinen Anhängern die direktdemokratische Verfassungsrevision von 1862/63 herbei, die Baselland als erstem Kanton der Schweiz das obligatorische Gesetzesreferendum bringt. Gründer der BL Kantonalbank 1864. Regierungsrat 1863-66; führt in diesem Amt ein derartiges Parteiregiment, dass der Bundesrat mehrmals eingreifen muss. Mitgründer und zeitweise Redaktor des Volksblatts aus Baselland 1861 und des Demokraten aus Baselland 1866.
Lit.: Predigt, gehalten bei der Beerdigung des Herrn Christoph Rolle, Druckschrift 1870, darin 10-13: Personalien. - Oeri Albert: Der Revisionsgeneral Rolle, Basel 1905. - HBLS 5, 688. - Martin Ernst in: Lausen. Unser Dorf einst und jetzt. Eine Heimatkunde, Liestal 1963, 78-83. - Blum 1977, vgl. 776. - Dokumente 2, 95-121, 256ff.
Dieser Text ist aus: Birkhäuser, Kaspar: Das Personenlexikon des Kantons Basel-Landschaft. Liestal 1997.