Fritz Buser

* 07.12.1885 in Sissach – † 01.03.1975 in Sissach
Beruf: Agronom, Landwirtschaftslehrer
Heimatort: Gelterkinden


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Fritz Buser


Sohn des Friedrich Buser und der Anna, geborene Graf. Heirat mit Jeanne Marguerite Bézille. Ein Sohn, eine Tochter.

Fritz Buser wurde in der Voregg in Sissach geboren. Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte er von 1904 bis 1906 die Landwirtschaftsschule Strickhof in Zürich. 1911 gründete er den Verband ehemaliger Landwirtschaftsschüler des Baselbiets. In Solothurn gründete er den Landwirtschaftlichen Genossenschaftsverband Nordwestschweiz. Bis 1912 arbeitete Buser im Bereich Pflanzenbau und entwickelte sich zum Experten auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung. Im Anschluss daran begann er ein Studium der Agrarwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ). Während des Ersten Weltkriegs ging er an die Hochschule in Klagenfurt und kehrte nach Kriegsende 1919 als kaiserlich-königlicher Professor für Landwirtschaft in die Schweiz zurück. 1920 schloss Buser an der ETHZ sein Studium mit dem Diplom als Landwirtschaftslehrer ab. Danach arbeitete er als Direktor an der Landwirtschaftsschule in Visp. Zudem war er Sekretär des Schweizerischen Alpen Clubs (SAC) Oberwallis. In dieser Funktion lernte er den belgischen König Albert I. kennen, der ein begeisterter Alpinist war. Diese Bekanntschaft verschaffte ihm einen Vertrag mit der belgischen Regierung zur landwirtschaftlichen Weiterentwicklung von Belgisch-Kongo. Geplant war die Ansiedlung von rund zwei Millionen arbeitslosen Belgiern. Buser reiste 1924 in die Provinz Kasai und baute dort eine Versuchsfarm auf mit dem Ziel, die weissen Siedler mit europäischem Gemüse und Obst zu versorgen. Von 1925 bis 1931 war Buser ‹Chef du Service Agricole au Kasai›. Daneben schrieb er für die Zeitschrift «Ausweg – Zeitschrift für Umschichtung, Wanderung und Siedlung». Im Jahr 1926 zog er in die Südprovinz Kantanga um, wo er in Mukishi die staatliche ‹Station Experimentale au Lomami› leitete. Als König Albert I. 1934 starb, änderte sich die belgische Auswanderungspolitik. Buser bekam keine Fördergelder mehr und war nun auf den Erlös aus seiner landwirtschaftlichen Produktion angewiesen. Er belieferte die Lomami-Farm der ‹Union Minière du Katanga›, eine der damals grössten Kupferminen der Welt. Bei Kriegsausbruch 1939 wollten Buser und seine Frau zuerst nach Europa zurückkehren. Dann beschlossen sie jedoch, nach Kenia umzuziehen und in Londiani eine Farm zu pachten. In Kenia gab Buser im Auftrag des Landwirtschaftsdepartements in Nairobi Kurse. So konnte er landwirtschaftliche Aufklärungs- und Forschungsreisen durchführen. Im Zuge des Mau-Mau-Aufstands der kenianischen Bevölkerung gegen die britische Herrschaft Anfang der 1950er-Jahre verlor Buser seinen gesamten Besitz. Er kehrte im Februar 1975 nach Sissach zurück und starb einen Monat später.

Autorin: Manuela Nipp

Literatur

Auskunft Einwohnerdienst Sissach.

Buser, Hans: In Afrika beflügelt Onkel Fritz die Fantasien seines Neffen in Sissach. In: Als Schweizer Kaufmann in Ghana. Hans Buser erzählt. Basler Afrikabiographien, Basel 2010, 2. Aufl., S. 4–6.

Oelz, Oswald: Souverän auch im Fels. König Albert I. von Belgien – Blaublüter mit alpinistischer Begeisterung. In: Neue Zürcher Zeitung, 27.08.2010. URL: www.nzz.ch/lebensart/reisen-freizeit/souveraen-auch-im-fels-1.7346437, Zugriff: 15.07.2014.

Todesanzeige Fritz Buser-Bézille. In: Basellandschaftliche Zeitung, 04.03.1975.

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