Andreas Lindt

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Sohn des Karl Lindt (Pfarrer) und der Gertrud, geborene Barth. Heirat 1950 mit Ruth Koechlin.
 
Sohn des Karl Lindt (Pfarrer) und der Gertrud, geborene Barth. Heirat 1950 mit Ruth Koechlin.
  
Andreas Lindt wurde in Meiringen geboren. Nach der Schulzeit studierte er Theologie in Neuenburg, Bern und Basel. Danach wirkte er ab 1948 als Pfarrer in Pratteln und ab 1960 in Worb. Ausserdem war er in dieser Zeit auch als Rektor kirchlich-theologischer Schulen in Basel und Bern tätig. 1957 wurde er in Basel mit einer Arbeit über Leonhard Ragaz zum Doktor der Theologie promoviert. 1963 habilitierte sich Lindt mit einer Arbeit über den Kulturkampf in der Kirchengeschichte. Im gleichen Jahr wurde er als Privatdozent an der Universität Bern engagiert. 1971 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für neuere Kirchengeschichte in Münster (Westfalen). Von 1974 bis zu einem Tod 1985 hatte Lindt den Lehrstuhl für Neuere Kirchengeschichte an der Universität Bern inne. Seine Interessen galten vor allem der Ökumene und dem religiösen Sozialismus sowie der Darstellung von Totalitarismus und Kirchenkampf in der Kirchengeschichte. Sein Hauptwerk «Das Zeitalter des Totalitarismus» erschien 1981. Zudem nahm Lindt immer wieder Stellung zu aktuellen Problemen in der Schweiz und weltweit. Er verstarb 1985 unerwartet während einer Tagung in Sigriswil (BE).
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Andreas Lindt wurde in Meiringen geboren. Nach der Schulzeit studierte er Theologie in Neuenburg, Bern und Basel. Danach wirkte er ab 1948 als Pfarrer in Pratteln und ab 1960 in Worb. Ausserdem war er in dieser Zeit auch als Rektor kirchlich-theologischer Schulen in Basel und Bern tätig. 1957 promovierte er in Basel mit einer Arbeit über Leonhard Ragaz. 1963 habilitierte sich Lindt mit einer Arbeit über den Kulturkampf in der Kirchengeschichte. Im selben Jahr wurde er als Privatdozent an der Universität Bern engagiert. 1971 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für Neuere Kirchengeschichte in Münster (Westfalen). Von 1974 bis zu einem Tod 1985 hatte er den Lehrstuhl für Neuere Kirchengeschichte an der Universität Bern inne.
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Lindts Interessen galten vor allem der Ökumene und dem religiösen Sozialismus sowie der Darstellung von Totalitarismus und Kirchenkampf in der Kirchengeschichte. Sein Hauptwerk «Das Zeitalter des Totalitarismus» erschien 1981. Zudem nahm er immer wieder Stellung zu aktuellen kirchen- und gesellschaftlichen Problemen in der Schweiz und weltweit.
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Andreas Lindt verstarb 1985 unerwartet während einer Tagung in Sigriswil (BE).
  
 
Autorin: Miriam Baumeister
 
Autorin: Miriam Baumeister
 
  
 
==Werke==
 
==Werke==
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Leonhard Ragaz. Eine Studie zur Geschichte und Theologie des religiösen Sozialismus. Zollikon 1957.
 
Leonhard Ragaz. Eine Studie zur Geschichte und Theologie des religiösen Sozialismus. Zollikon 1957.
  
Protestanten – Katholiken, Kulturkampf : Studien zur Kirchen- und Geistesgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts. Zürich 1963.
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Protestanten – Katholiken, Kulturkampf: Studien zur Kirchen- und Geistesgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts. Zürich 1963.
  
Der Kulturkampf im Berner Jura. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Jg. 32, Heft 1 (1970), S. 1–12.
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Der Kulturkampf im Berner Jura. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Jg. 32, H. 1 (1970), S. 1–12.
  
 
Das Zeitalter des Totalitarismus. Stuttgart 1981.
 
Das Zeitalter des Totalitarismus. Stuttgart 1981.
  
Der schweizerische Protestantismus – Entwicklungslinien nach 1945. In: Conzemius, V. et al.: Die Zeit nach 1945 als Thema kirchlicher Zeitgeschichte. Göttingen 1988, S. 61–71.
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Der schweizerische Protestantismus – Entwicklungslinien nach 1945. In: Conzemius, Victor et al. (Hg.): Die Zeit nach 1945 als Thema kirchlicher Zeitgeschichte. Göttingen 1988, S. 61–71.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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Dellsperger, Rudolf: Lindt, Andreas. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D10737.php, Zugriff: 31.10.2014.
 
Dellsperger, Rudolf: Lindt, Andreas. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D10737.php, Zugriff: 31.10.2014.
  
Kocher, Hermann: Anhang II: Bibliographie Andreas Lindt. In: Conzemius, V. et al.: Die Zeit nach 1945 als Thema kirchlicher Zeitgeschichte. Göttingen 1988, S. 299–314.
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Kocher, Hermann: Anhang II: Bibliographie Andreas Lindt. In: Conzemius, Victor et al. (Hg.): Die Zeit nach 1945 als Thema kirchlicher Zeitgeschichte. Göttingen 1988, S. 299–314.
  
Lohmann, Hartmut: Lindt, Andreas. In: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Band V, Hamm 1993, Sp. 87–91.
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Lohmann, Hartmut: Lindt, Andreas. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. V, Hamm 1993, Sp. 87–91.
  
 
==Archive==
 
==Archive==
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Archiv für Zeitgeschichte, Zürich, PA Biographische Sammlung.
 
Archiv für Zeitgeschichte, Zürich, PA Biographische Sammlung.
 
Staatsarchiv Bern, N Lindt.
 
Staatsarchiv Bern, N Lindt.
  
 
[[Kategorie:Theologie]]
 
[[Kategorie:Theologie]]

Aktuelle Version vom 15. Dezember 2014, 12:45 Uhr

* 02.07.1920 in Meiringen (BE) – † 09.10.1985 in Sigriswil (BE)
Beruf: Theologe, Professor
Heimatort: Bern
Konfession: reformiert


LindtA1920.jpeg
Andreas Lindt


Sohn des Karl Lindt (Pfarrer) und der Gertrud, geborene Barth. Heirat 1950 mit Ruth Koechlin.

Andreas Lindt wurde in Meiringen geboren. Nach der Schulzeit studierte er Theologie in Neuenburg, Bern und Basel. Danach wirkte er ab 1948 als Pfarrer in Pratteln und ab 1960 in Worb. Ausserdem war er in dieser Zeit auch als Rektor kirchlich-theologischer Schulen in Basel und Bern tätig. 1957 promovierte er in Basel mit einer Arbeit über Leonhard Ragaz. 1963 habilitierte sich Lindt mit einer Arbeit über den Kulturkampf in der Kirchengeschichte. Im selben Jahr wurde er als Privatdozent an der Universität Bern engagiert. 1971 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für Neuere Kirchengeschichte in Münster (Westfalen). Von 1974 bis zu einem Tod 1985 hatte er den Lehrstuhl für Neuere Kirchengeschichte an der Universität Bern inne. Lindts Interessen galten vor allem der Ökumene und dem religiösen Sozialismus sowie der Darstellung von Totalitarismus und Kirchenkampf in der Kirchengeschichte. Sein Hauptwerk «Das Zeitalter des Totalitarismus» erschien 1981. Zudem nahm er immer wieder Stellung zu aktuellen kirchen- und gesellschaftlichen Problemen in der Schweiz und weltweit. Andreas Lindt verstarb 1985 unerwartet während einer Tagung in Sigriswil (BE).

Autorin: Miriam Baumeister

Werke

Leonhard Ragaz. Eine Studie zur Geschichte und Theologie des religiösen Sozialismus. Zollikon 1957.

Protestanten – Katholiken, Kulturkampf: Studien zur Kirchen- und Geistesgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts. Zürich 1963.

Der Kulturkampf im Berner Jura. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Jg. 32, H. 1 (1970), S. 1–12.

Das Zeitalter des Totalitarismus. Stuttgart 1981.

Der schweizerische Protestantismus – Entwicklungslinien nach 1945. In: Conzemius, Victor et al. (Hg.): Die Zeit nach 1945 als Thema kirchlicher Zeitgeschichte. Göttingen 1988, S. 61–71.

Literatur

Dellsperger, Rudolf: Lindt, Andreas. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D10737.php, Zugriff: 31.10.2014.

Kocher, Hermann: Anhang II: Bibliographie Andreas Lindt. In: Conzemius, Victor et al. (Hg.): Die Zeit nach 1945 als Thema kirchlicher Zeitgeschichte. Göttingen 1988, S. 299–314.

Lohmann, Hartmut: Lindt, Andreas. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. V, Hamm 1993, Sp. 87–91.

Archive

Archiv für Zeitgeschichte, Zürich, PA Biographische Sammlung. Staatsarchiv Bern, N Lindt.

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