Franz Xaver von Mahler

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Sohn des Johann German Joseph (Statthalter Propstei Moutier-Grandval und Hofrat des Fürstbischofs von Basel) und der Maria Anna, geborene Schnorff.  
 
Sohn des Johann German Joseph (Statthalter Propstei Moutier-Grandval und Hofrat des Fürstbischofs von Basel) und der Maria Anna, geborene Schnorff.  
  
Franz Xaver von Mahler machte seine Grundausbildung am Jesuitenkolleg in Porrentruy. Danach studierte er von 1761 bis 1764 Philosophie und Theologie in Freiburg im Breisgau. 1761 empfing er vom Basler Fürstbischof die Tonsur sowie die niederen Weihen. Von 1764 bis 1767 studierte von Mahler Theologie in Rom. Er promovierte am Collegium Germanicum. 1767 empfing er in Rom die Weihe zum Subdiakon. Von 1768 bis 1789 war er Erzdiakon und Chorherr des Kollegiatstifts Moutier-Grandval. Die dafür erforderlichen Weihen musste von Mahler 1769 (Diakon) und 1770 (Priester) nachholen. Ab 1786 war von Mahler Domherr von Basel mit päpstlicher Provision. Nach dem Einmarsch der Franzosen ins Fürstbistum Basel 1792 hielt sich von Mahler bei den Fürstbischöfen Franz Joseph Sigismund von Roggenbach und Franz Xaver von Neveu im Exil in Biel und Konstanz auf. Er beteiligte sich als Gesandter des Domkapitels und als Mitglied des Geheimen Rats an der Regierung des verbliebenen Teils des Hochstifts. Dabei verfolgte er eine reichs- und kaisertreue Politik. Von 1794 bis 1816 war er Generalvikar der Diözese Basel; dazwischen, von 1795 bis 1801, war er auch Generalvikar der Diözesen Besançon und Belley. 1796 kehrte von Mahler mit von Neveu nach Konstanz zurück und folgte diesem nach St. Urban und nahm als Vertreter des Domkapitels an der Konferenz von Murgenthal teil. 1798 hielt er sich beim Domkapitel in Freiburg im Breisgau auf, wurde vom Fürsten aber wieder zurückgerufen und ging nach Ulm.
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Franz Xaver von Mahler machte seine Grundausbildung am Jesuitenkolleg in Porrentruy. Danach studierte er von 1761 bis 1764 Philosophie und Theologie in Freiburg im Breisgau. 1761 empfing er vom Basler Fürstbischof die Tonsur sowie die niederen Weihen. Von 1764 bis 1767 studierte von Mahler Theologie in Rom. Er promovierte am Collegium Germanicum. 1767 empfing er in Rom die Weihe zum Subdiakon. Von 1768 bis 1789 war er Erzdiakon und Chorherr des Kollegiatstifts Moutier-Grandval. Die dafür erforderlichen Weihen musste von Mahler 1769 (Diakon) und 1770 (Priester) nachholen. Ab 1786 war von Mahler Domherr von Basel mit päpstlicher Provision. Nach dem Einmarsch der Franzosen ins Fürstbistum Basel 1792 hielt sich von Mahler bei den Fürstbischöfen [[Franz Joseph Sigismund von Roggenbach|Franz Joseph Sigismund von Roggenbach]] und Franz Xaver von Neveu im Exil in Biel und Konstanz auf. Er beteiligte sich als Gesandter des Domkapitels und als Mitglied des Geheimen Rats an der Regierung des verbliebenen Teils des Hochstifts. Dabei verfolgte er eine reichs- und kaisertreue Politik. Von 1794 bis 1816 war er Generalvikar der Diözese Basel; dazwischen, von 1795 bis 1801, war er auch Generalvikar der Diözesen Besançon und Belley. 1796 kehrte von Mahler mit von Neveu nach Konstanz zurück und folgte diesem nach St. Urban und nahm als Vertreter des Domkapitels an der Konferenz von Murgenthal teil. 1798 hielt er sich beim Domkapitel in Freiburg im Breisgau auf, wurde vom Fürsten aber wieder zurückgerufen und ging nach Ulm.
 
1799 ging von Mahler nach Passau, wo er 1800 Kastellan war. 1801 kehrte er ins ehemalige Fürstbistum Basel zurück, um Familienangelegenheiten zu regeln. Er liess sich in Arlesheim nieder und verwaltete von dort aus die Pfarreien der Diözese im Kanton Solothurn und im Fricktal. Durch den Kauf der Domkirche von Arlesheim 1811 bewahrte er diese vor ihrem Zerfall. Der Kauf erfolgte zusammen mit Johann Baptist Madeux und Johann Gerhard Schwarz. Sie verkauften den Dom an die Gemeinde weiter. 1798 erhielt von Mahler von seinem Onkel Franz Xaver von Schnorff das Haus links neben dem Dom (heute: Bezirksstatthalteramt, Kirchgasse 5). Im Jahr 1814 nahm von Mahler an der vom Fürstbischof in Offenburg einberufenen Kapitelsitzung teil und nach dem Wiener Kongress wurde er durch von Neveu in seinen Funktionen als Generalvikar bestätigt.  
 
1799 ging von Mahler nach Passau, wo er 1800 Kastellan war. 1801 kehrte er ins ehemalige Fürstbistum Basel zurück, um Familienangelegenheiten zu regeln. Er liess sich in Arlesheim nieder und verwaltete von dort aus die Pfarreien der Diözese im Kanton Solothurn und im Fricktal. Durch den Kauf der Domkirche von Arlesheim 1811 bewahrte er diese vor ihrem Zerfall. Der Kauf erfolgte zusammen mit Johann Baptist Madeux und Johann Gerhard Schwarz. Sie verkauften den Dom an die Gemeinde weiter. 1798 erhielt von Mahler von seinem Onkel Franz Xaver von Schnorff das Haus links neben dem Dom (heute: Bezirksstatthalteramt, Kirchgasse 5). Im Jahr 1814 nahm von Mahler an der vom Fürstbischof in Offenburg einberufenen Kapitelsitzung teil und nach dem Wiener Kongress wurde er durch von Neveu in seinen Funktionen als Generalvikar bestätigt.  
  

Version vom 10. November 2014, 14:54 Uhr

* 20.09.1746 in Delémont – † 19.06.1816 in Arlesheim
Amt: Theologe, Erzdiakon, Domherr, Generalvikar
Heimatort: Delémont
Voller Name: Franz Xaver von Mahler
Geburtsname: Franz Xaver Joseph Anton German Randoald von Mahler
Konfession: römisch-katholisch


Sohn des Johann German Joseph (Statthalter Propstei Moutier-Grandval und Hofrat des Fürstbischofs von Basel) und der Maria Anna, geborene Schnorff.

Franz Xaver von Mahler machte seine Grundausbildung am Jesuitenkolleg in Porrentruy. Danach studierte er von 1761 bis 1764 Philosophie und Theologie in Freiburg im Breisgau. 1761 empfing er vom Basler Fürstbischof die Tonsur sowie die niederen Weihen. Von 1764 bis 1767 studierte von Mahler Theologie in Rom. Er promovierte am Collegium Germanicum. 1767 empfing er in Rom die Weihe zum Subdiakon. Von 1768 bis 1789 war er Erzdiakon und Chorherr des Kollegiatstifts Moutier-Grandval. Die dafür erforderlichen Weihen musste von Mahler 1769 (Diakon) und 1770 (Priester) nachholen. Ab 1786 war von Mahler Domherr von Basel mit päpstlicher Provision. Nach dem Einmarsch der Franzosen ins Fürstbistum Basel 1792 hielt sich von Mahler bei den Fürstbischöfen Franz Joseph Sigismund von Roggenbach und Franz Xaver von Neveu im Exil in Biel und Konstanz auf. Er beteiligte sich als Gesandter des Domkapitels und als Mitglied des Geheimen Rats an der Regierung des verbliebenen Teils des Hochstifts. Dabei verfolgte er eine reichs- und kaisertreue Politik. Von 1794 bis 1816 war er Generalvikar der Diözese Basel; dazwischen, von 1795 bis 1801, war er auch Generalvikar der Diözesen Besançon und Belley. 1796 kehrte von Mahler mit von Neveu nach Konstanz zurück und folgte diesem nach St. Urban und nahm als Vertreter des Domkapitels an der Konferenz von Murgenthal teil. 1798 hielt er sich beim Domkapitel in Freiburg im Breisgau auf, wurde vom Fürsten aber wieder zurückgerufen und ging nach Ulm. 1799 ging von Mahler nach Passau, wo er 1800 Kastellan war. 1801 kehrte er ins ehemalige Fürstbistum Basel zurück, um Familienangelegenheiten zu regeln. Er liess sich in Arlesheim nieder und verwaltete von dort aus die Pfarreien der Diözese im Kanton Solothurn und im Fricktal. Durch den Kauf der Domkirche von Arlesheim 1811 bewahrte er diese vor ihrem Zerfall. Der Kauf erfolgte zusammen mit Johann Baptist Madeux und Johann Gerhard Schwarz. Sie verkauften den Dom an die Gemeinde weiter. 1798 erhielt von Mahler von seinem Onkel Franz Xaver von Schnorff das Haus links neben dem Dom (heute: Bezirksstatthalteramt, Kirchgasse 5). Im Jahr 1814 nahm von Mahler an der vom Fürstbischof in Offenburg einberufenen Kapitelsitzung teil und nach dem Wiener Kongress wurde er durch von Neveu in seinen Funktionen als Generalvikar bestätigt.

Autorin: Manuela Nipp

Literatur

Bosshart-Pfluger, Catherine: Das Balser Domkapitel von seiner Übersiedlung nach Arlesheim bis zur Säkularisation (1678-1803). Basel 1983, S. 229–231.

Bosshart-Pfluger, Catherine: Mahler, Franz Xaver von. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D17045.php, Zugriff : 15.10.2014.

Denkmalpflege Basel-Landschaft: Kulturdenkmäler in Arlesheim. Bezirksstatthalteramt, Kirchgasse 5, Arlesheim. URL: www.baselland.ch/kirchgasse5-htm.294794.0.html, Zugriff: 20.10.2014.

Jorio, Marco: Der Untergang des Fürstbistums Basel (1792-1815). Freiburg im Breisgau 1981.

Römisch-Katholische Kirchgemeinde Arlesheim: Der Dom im Kontext der Kapitelresidenz. URL: www.rkk-arlesheim.ch/de/vereine/domfreu11.php, Zugriff: 20.10.2014.

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