Rudolf Abderhalden

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Sohn des Emil Abderhalden (Biochemiker und Physiologe) und der Margarethe geborene Barth.
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Sohn des Emil Abderhalden (Biochemiker und Physiologe) und der Margarethe geborene Barth. Heirat mit Elisabeth Flückiger.  
  
 
Rudolf Abderhalden wurde 1910 in Berlin geboren. Sein Vater, der in Oberutzwil geborene und in Basel ausgebildete Biochemiker und Physiologe Emil Abderhalden, erhielt 1911 einen Ruf als Professor für physiologische Chemie an die Universität Halle. Die Familie zog nach Halle, wo Abderhalden seine Kindheit und Jugend erlebte und das Reform-Realgymnasium besuchte. Als Kind erkrankte er an spinaler Kinderlähmung und war in der Folge körperbehindert.
 
Rudolf Abderhalden wurde 1910 in Berlin geboren. Sein Vater, der in Oberutzwil geborene und in Basel ausgebildete Biochemiker und Physiologe Emil Abderhalden, erhielt 1911 einen Ruf als Professor für physiologische Chemie an die Universität Halle. Die Familie zog nach Halle, wo Abderhalden seine Kindheit und Jugend erlebte und das Reform-Realgymnasium besuchte. Als Kind erkrankte er an spinaler Kinderlähmung und war in der Folge körperbehindert.

Version vom 17. September 2014, 15:49 Uhr

* 8.10.1910 in Berlin – † 23.08.1965 in Meran
Beruf: Physiologe, Pathologe, Direktor Institut für endokrine Diagnostik
Konfession: reformiert


Sohn des Emil Abderhalden (Biochemiker und Physiologe) und der Margarethe geborene Barth. Heirat mit Elisabeth Flückiger.

Rudolf Abderhalden wurde 1910 in Berlin geboren. Sein Vater, der in Oberutzwil geborene und in Basel ausgebildete Biochemiker und Physiologe Emil Abderhalden, erhielt 1911 einen Ruf als Professor für physiologische Chemie an die Universität Halle. Die Familie zog nach Halle, wo Abderhalden seine Kindheit und Jugend erlebte und das Reform-Realgymnasium besuchte. Als Kind erkrankte er an spinaler Kinderlähmung und war in der Folge körperbehindert. 1936 schloss er sein Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität Halle mit einer Dissertation mit dem Titel «Abwehrfermente aus der Gruppe der Polypeptidasen» ab. Nur dank der Intervention seines Vaters erhielt er daraufhin eine Assistenzstelle an dessen Institut. Am 1. Mai 1937 trat Abderhalden der NSDAP bei und war Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbunds (NSDDB), des Nationalsozialistischen Altherrenbunds der Deutschen Studenten (NSAHB) und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). 1939 habilitierte er sich ebenfalls an der Universität Halle mit einer Arbeit mit dem Titel «Der Einfluss der Ernährung auf die Reaktionsweise des Organismus gegenüber exogenen Einwirkungen» und wurde 1940 Oberassistent am Physiologisch-chemischen Institut der Universität Halle. Wilhelm Wagner, der Dozentenführer der Universität, stellte sich aufgrund Abderhaldens Behinderung sowohl der Habilitation als auch der Ernennung zum Dozenten und der Übertragung der Oberassistentenstelle entgegen. Abderhalden konnte diese Stelle wiederum nur dank der Fürsprache seines Vaters und weiteren Beziehungen antreten. 1945 wurde Abderhalden zusammen mit seinem Vater in die amerikanische Besatzungszone zwangsevakuiert. Von dort kehrten sie mittellos in die Schweiz zurück. Von 1945 bis 1965 ist Abderhalden als Privatdozent an der Universität Basel belegt. Von besonderer Bedeutung ist seine Tätigkeit als Direktor des Instituts für endokrine Diagnostik in Binningen. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Erforschung von Allergien sowie die der Funktion von Enzymen. Abderhalden verstarb 1965 in Meran im Südtirol.

Autorin: Miriam Baumeister

Werke (Auswahl)

Vitamine, Hormone, Fermente: Ein Buch für Ärzte, Biologen und Studierende. Berlin 1943. 4 Neuauflagen bis 1959.

Medizinische Terminologie. Basel 1948.

Grundriss der Allergie. Basel 1950.

Klinische Enzymologie. Stuttgart 1958.

Literatur

Eberle, Henrik: Die Martin-Luther-Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Halle 2002.

Koelbing, Huldrych M. F.: Abderhalden, Emil. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D14263.php, Zugriff: 17.01.2014.

Nachruf. In: National-Zeitung, 28.08.1965

Archive

Staatsarchiv Basel-Stadt.

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