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==Werke== | ==Werke== | ||
Bohuslav Martinů hat ein umfangreiches und vielfältiges Werk hinterlassen. Es umfasst Orchesterwerke, Konzerte, Opern, Ballette, Vokalmusik und Klavier- und Kammermusik. Es ist im Halbreich-Verzeichnis erfasst und nummeriert. Eine vollständige Übersicht findet sich auf der Website des Bohuslav Martinů Institutes, URL: database.martinu.cz/works/public_index/, Zugriff 20.10.2014. | Bohuslav Martinů hat ein umfangreiches und vielfältiges Werk hinterlassen. Es umfasst Orchesterwerke, Konzerte, Opern, Ballette, Vokalmusik und Klavier- und Kammermusik. Es ist im Halbreich-Verzeichnis erfasst und nummeriert. Eine vollständige Übersicht findet sich auf der Website des Bohuslav Martinů Institutes, URL: database.martinu.cz/works/public_index/, Zugriff 20.10.2014. | ||
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==Literatur (Auswahl)== | ==Literatur (Auswahl)== |
* 08.12.1890 in Polička (heute Tschechien)
– † 27.08.1959 in Liestal
Beruf: Komponist
Heimatort: Tschechien und USA
Konfession: reformiert
Sohn des Ferdinand Martinů (Schuster, Turm- und Brandwächter) und der Karolina. Heirat 1931 mit Charlotte Quennehen.
Bohuslav Martinů wurde als jüngstes von drei Kindern im böhmischen Polička geboren und wohnte dort mit seiner Familie im Glockenturm der Jakobskirche. Als Siebenjähriger erhielt er seinen ersten Violinunterricht. Nach seinem ersten öffentlichen Auftritt wurde dem 16-Jährigen 1906 mit Hilfe des Stadtrats die Aufnahme ans Prager Konservatorium ermöglicht. Im Schuljahr 1909/10 verliess er die Violinklasse und studierte stattdessen Orgel und Komposition. Zweimal wurde er wegen «unverbesserlicher Nachlässigkeit» vom Konservatorium verwiesen. Nach seiner zweiten Verweis begann er an der Oper «La Mort de Tintagiles», an Liedern und Klavierstücken zu schreiben. Claude Debussy war ihm in seinen frühen Jahren eine wichtige Inspirationsquelle. Das Violindiplom holte Martinů 1912 nach, ein Jahr später komponierte er sein erstes Ballett «Noc». Er spielte im Orchester der Tschechischen Philharmonie die zweite Violine. Während des Ersten Weltkriegs zog er sich nach Polička zurück und unterrichtete an der dortigen Musikschule Violine. Anfang 1919 wurde seine «Tschechische Rhapsodie» uraufgeführt – sein erster grösserer Erfolg. Von 1920 bis 1923 war er ständiges Mitglied der Tschechischen Philharmonie. Martinů zog 1923 nach Paris, wo er bis 1940 blieb. Zunächst lernte er bei Albert Roussel, von Igor Strawinsky und Arthur Honegger liess er sich ebenfalls inspirieren. Er kam in Kontakt mit jungen Komponisten, mit denen er die Gruppe Les Constructeurs bildete. Sein Schaffen wurde zwischen 1927 und 1929 stark vom Jazz beeinflusst. Zu dieser Zeit begannen sich auch Verlage für ihn zu interessieren. Zwischen 1927 und 1932 schuf Martinů siebzig neue Werke. Ab 1930 begann er auch tschechisch-volkstümliche Elemente in seine Kompositionen aufzunehmen. Zudem wandte er sich dem Concerto Grosso zu. Zwischen 1931 und 1936 schuf er die grosse Bühnentrilogie «Splaicek, Hry o Marii und Divadlo za branou». Im Jahr 1936 lerne er Paul Sacher kennen, in dessen Auftrag er einige Werke komponierte. Aus diesem Kontakt ergab sich eine lebenslange Freundschaft. Die Arbeit an seinem Lieblingswerk, der Oper «Juliette», schloss er 1937 ab. Sie wurde 1938 in Prag uraufgeführt. Kurze Zeit nach der Besetzung von Paris durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg wanderte Martinů nach Amerika aus, wo er bis 1953 blieb. Dort schrieb er neue Symphonien und lernte Albert Einstein kennen, für den er die «Five Madrigal Stanzas» komponierte. Nach einem zweijährigen Aufenthalt (1953–1955) in Nizza reiste Martinů nochmals in die USA. 1956 kehrte er schliesslich nach Europa zurück. Der Schönenberg bei Pratteln wurde zu seinem Hauptwohnsitz. Eines seiner erfolgreichsten Werke, «Gilgamesch», wurde 1958 unter der Leitung von Paul Sacher vom Basler Kammerchor und Orchester uraufgeführt. Martinů hatte das Werk Maja Sacher gewidmet. 1958 wurde eine Krebserkrankung diagnostiziert. Innerhalb von nur vier Monaten komponierte Martinů elf neue Werke, vorwiegend Auftragsarbeiten aus der Tschechoslowakei. Seine letzte Komposition – «The Prophecy of Isaiah», der Musikschule in Polička gewidmet, die inzwischen seinen Namen trug – vollendete er im Sanatorium in Liestal. Bohuslav Martinů starb am in Liestal und wurde auf dem Schönenberg begraben. 1978 erfolgte die Überführung seiner Überreste nach Polička.
Autorin : Manuela Nipp
Bohuslav Martinů hat ein umfangreiches und vielfältiges Werk hinterlassen. Es umfasst Orchesterwerke, Konzerte, Opern, Ballette, Vokalmusik und Klavier- und Kammermusik. Es ist im Halbreich-Verzeichnis erfasst und nummeriert. Eine vollständige Übersicht findet sich auf der Website des Bohuslav Martinů Institutes, URL: database.martinu.cz/works/public_index/, Zugriff 20.10.2014.
Halbreich, Harry: Bohuslav Martinů. Werkverzeichnis und Biografie. 2. Aufl. Mainz 2007.
Marketa, Maurova: Martinůs Geburtsstübchen auf dem Kirchenturm in Polička. Sendung Radio Prag vom 10.11.2001. URL: www.radio.cz/de/rubrik/tourist/martinus-geburtsstuebchen-auf-dem-kirchenturm-in-policka, Zugriff: 12.06.2014.
Martinů, Charlotte: Mein Leben mit Bohuslav Martinů. Prag 1978.
Sacher, Paul: Bohuslav Martinů, Nachruf. Basel 1960.