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Emma Aenishänslin wurde in Liestal geboren und wuchs dort auf. Nach der Schule absolvierte sie eine Verwaltungslehre. Als einzige Frau in einer Klasse mit dreissig Männern besuchte sie die kaufmännische Berufsschule und schloss diese erfolgreich ab. Sie beteiligte sich schon früh im Stenographen-Verein als Aktuarin und besuchte Wettschreiben. | Emma Aenishänslin wurde in Liestal geboren und wuchs dort auf. Nach der Schule absolvierte sie eine Verwaltungslehre. Als einzige Frau in einer Klasse mit dreissig Männern besuchte sie die kaufmännische Berufsschule und schloss diese erfolgreich ab. Sie beteiligte sich schon früh im Stenographen-Verein als Aktuarin und besuchte Wettschreiben. | ||
Im Jahr 1926 heiratete sie Eduard Erb, Lehrer und Redaktor beim «Allschwiler Wochenblatt», und zog nach Allschwil. Dort übernahm sie das Amt der Kassiererin beim Reformierten Frauenverein und beim Schulfrauen-Verein. 1932 gründete sie die Frauenriege und amtete im Schulhaus Gartenstrasse während siebzehn Jahren als Sekretärin der Hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule. | Im Jahr 1926 heiratete sie Eduard Erb, Lehrer und Redaktor beim «Allschwiler Wochenblatt», und zog nach Allschwil. Dort übernahm sie das Amt der Kassiererin beim Reformierten Frauenverein und beim Schulfrauen-Verein. 1932 gründete sie die Frauenriege und amtete im Schulhaus Gartenstrasse während siebzehn Jahren als Sekretärin der Hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule. | ||
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Ab Mobilmachung 1939 waltete sie als Sektionschef an Stelle des Ehemanns Erb Eduard, der ab dem 1. Tag der Mobilmachung als Offizier im Dienst aktiv war. Die tägliche Sprechstunde von 19-20 Uhr fand zu Hause statt, unter dem Einverständnis mit dem Kreiskommando Baselland. | Ab Mobilmachung 1939 waltete sie als Sektionschef an Stelle des Ehemanns Erb Eduard, der ab dem 1. Tag der Mobilmachung als Offizier im Dienst aktiv war. Die tägliche Sprechstunde von 19-20 Uhr fand zu Hause statt, unter dem Einverständnis mit dem Kreiskommando Baselland. | ||
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Von 1944 bis 1974 war Erb-Aenishänslin Präsidentin der Frauenzentrale Basel-Landschaft und wurde zur Ehrenpräsidentin ernannt. In dieser Position setzte sie sich für die politische Beteiligung der Frauen und für den Ausbau der Organisation ein. Zudem gehörte sie verschiedenen Frauenorganisationen in der ganzen Schweiz an. | Von 1944 bis 1974 war Erb-Aenishänslin Präsidentin der Frauenzentrale Basel-Landschaft und wurde zur Ehrenpräsidentin ernannt. In dieser Position setzte sie sich für die politische Beteiligung der Frauen und für den Ausbau der Organisation ein. Zudem gehörte sie verschiedenen Frauenorganisationen in der ganzen Schweiz an. | ||
Neben der Frauenzentrale stand sie während fünfunddreissig Jahren der August-Spende-Kommission für notleidende Mütter vor. Zudem engagierte sie sich bei der kantonalen Winterhilfe und bei der Krebsliga beider Basel. Von ihrer Erfahrung und ihrem Engagement profitierten auch der Schweizerische Aufklärungsdienst und die Arbeitsgemeinschaft Frau und Demokratie. Des Weiteren initiierte sie den Tag der Frauenwerke in Basel-Landschaft sowie Staatsbürgerkurse für Frauen. | Neben der Frauenzentrale stand sie während fünfunddreissig Jahren der August-Spende-Kommission für notleidende Mütter vor. Zudem engagierte sie sich bei der kantonalen Winterhilfe und bei der Krebsliga beider Basel. Von ihrer Erfahrung und ihrem Engagement profitierten auch der Schweizerische Aufklärungsdienst und die Arbeitsgemeinschaft Frau und Demokratie. Des Weiteren initiierte sie den Tag der Frauenwerke in Basel-Landschaft sowie Staatsbürgerkurse für Frauen. |
* 24.04.1904 in Liestal
– † 29.08.2000 in Allschwil
Spitznamen: Emmely, Emmeli
Beruf: Sozialarbeiterin, kaufmännische Angestellte, Präsidentin der Frauenzentrale Basel-Landschaft, Präsidentin des Mattenheims für geistig behinderte Menschen, Stiftungsrätin Alterszentrum Allschwil
Heimatort: Rickenbach
Geburtsname: Aenishänslin
Konfession: reformiert
Tochter des Emil Aenishänslin (Finanzkontrolleur) und der Emma, geborene Brüderlin. Heirat 1926 mit Eduard Erb (Primarlehrer). Ein Sohn, eine Tochter.
Emma Aenishänslin wurde in Liestal geboren und wuchs dort auf. Nach der Schule absolvierte sie eine Verwaltungslehre. Als einzige Frau in einer Klasse mit dreissig Männern besuchte sie die kaufmännische Berufsschule und schloss diese erfolgreich ab. Sie beteiligte sich schon früh im Stenographen-Verein als Aktuarin und besuchte Wettschreiben. Im Jahr 1926 heiratete sie Eduard Erb, Lehrer und Redaktor beim «Allschwiler Wochenblatt», und zog nach Allschwil. Dort übernahm sie das Amt der Kassiererin beim Reformierten Frauenverein und beim Schulfrauen-Verein. 1932 gründete sie die Frauenriege und amtete im Schulhaus Gartenstrasse während siebzehn Jahren als Sekretärin der Hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule.
Ab Mobilmachung 1939 waltete sie als Sektionschef an Stelle des Ehemanns Erb Eduard, der ab dem 1. Tag der Mobilmachung als Offizier im Dienst aktiv war. Die tägliche Sprechstunde von 19-20 Uhr fand zu Hause statt, unter dem Einverständnis mit dem Kreiskommando Baselland.
Von 1944 bis 1974 war Erb-Aenishänslin Präsidentin der Frauenzentrale Basel-Landschaft und wurde zur Ehrenpräsidentin ernannt. In dieser Position setzte sie sich für die politische Beteiligung der Frauen und für den Ausbau der Organisation ein. Zudem gehörte sie verschiedenen Frauenorganisationen in der ganzen Schweiz an. Neben der Frauenzentrale stand sie während fünfunddreissig Jahren der August-Spende-Kommission für notleidende Mütter vor. Zudem engagierte sie sich bei der kantonalen Winterhilfe und bei der Krebsliga beider Basel. Von ihrer Erfahrung und ihrem Engagement profitierten auch der Schweizerische Aufklärungsdienst und die Arbeitsgemeinschaft Frau und Demokratie. Des Weiteren initiierte sie den Tag der Frauenwerke in Basel-Landschaft sowie Staatsbürgerkurse für Frauen. Erb-Aenishänslin engagierte sich für Menschen mit Behinderung und war lange Zeit im Verein zur Betreuung und Förderung geistig behinderter Jugendlicher und Erwachsener Mattenheim in Ettingen tätig, den sie mitbegründete und präsidierte. Auch im Alters- und Pflegeheim und in der Alterssiedlung Am Bachgraben in Allschwil wirkte sie als Stiftungsrätin und im Arbeitsausschuss und betreute selbst deren Bewohnerinnen und Bewohner. Nach dem Tod ihres Mannes 1971 redigierte sie das «Allschwiler Wochenblatt» für einige Zeit weiter.
Autorin: Manuela Nipp
Auskunft Einwohnerkontrolle Allschwil.
Emmeli Erb-Aenishänslin noch sehr aktiv. In: Basler Zeitung, 21.04.1984.
Staatsarchiv Basel-Landschaft, PA 6012 Würgler Personenkartei, BioGen Zeitungsausschnitte.
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel, Biogr. Erb-Aenishänslin, Emma.