* 07.10.1885 in Basel
– † 04.03.1965 in Liestal
Beruf: Weissnäherin, Unternehmerin
Geburtsname: Lavater
Konfession: römisch-katholisch
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Tochter des Johann Georg Lavater (Schlossergeselle) und der Elisabeth (Elise), geborene Wagner. Heirat 1916 mit Fritz Schweizer. Ein Sohn, eine Tochter.
Marie Lavater wuchs als viertes von insgesamt zwölf Kindern auf. Bis zirka 1883 lebte die Familie in Jungholz im Elsass (damals Teil des Deutschen Kaiserreichs), zog dann nach Basel und liess sich um 1891 in Muttenz nieder. Im Alter von drei Jahren besuchte Lavater die Kleinkinderschule in St. Jakob, wo sie während drei Jahren Stricken, Sticken, Nähen und Flicken lernte. Ihre Schulzeit begann im Frühjahr 1892 und dauerte rund acht Jahre. Nebst dem normalen Schulunterricht ging Lavater ab der dritten Primarstufe während vier Jahren auch in die Arbeitsschule, wo sie in textilem Werken unterrichtet wurde. Danach absolvierte sie eine knapp einjährige Lehre als Weissnäherin in Muttenz. Als Weissnäherin brachte sie Stickereien und Verzierungen auf ungefärbten Textilien wie Bettwäsche, Tisch- und Taschentüchern sowie Damenunterwäsche an. Während rund fünfzehn Jahren arbeitete sie in verschiedenen Ateliers in Basel. 1916 gründete sie im Alter von dreissig Jahren ihr eigenes Atelier in Muttenz. Damit gehört sie zu einer der ersten Gründerinnen eines Kleinbetriebs im Kanton Basel-Landschaft. Sie bildete mindestens siebzehn Lehrtöchter aus. Bei einem Sturz zog sich Marie Schweizer-Lavater eine Gehirnerschütterung zu, an deren Folgen sie im März 1965 starb.
Autorinnen: Barbara Rebmann, Andrea Schäfer, Irene Schubiger
Der Nachlass aus dem Nähatelier (Textilien, Modelle, Geschäftskorrespondenz und Rechnungsbücher) befindet sich heute in der Textil-Sammlung des Museum.BL in Liestal.
Mündliche Auskünfte der Enkelinnen Elisabeth Schweizer und Claudia Thommen-Schweizer.