Martin Birmann

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BIRMANN (geb. GRIEDER) Martin, geb. 26.11.1828 Rünenberg, gest. 19.8.1890 Liestal, ref., von Rünenberg und Basel. Sohn des Johannes Grieder, Posamenter, und der Elisabeth Buser. Heirat 1859 Elisabeth Socin von Basel. Pädagogium in Basel, Studium der Theologie in Basel und Göttingen, als Pfarrer 1852 in Liestal ordiniert. Aus armem Haus, von J. Kettiger gefördert. Wird 1853 von Juliana Birmann in Basel adoptiert und nimmt deren Namen an. Setzt sich fortan mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, für arme Mitmenschen ein. Amtet bis 1888 unbesoldet als BL Armeninspektor. Präsident des Armenerziehungsvereins 1853-90. Finanziell unterstützt von seiner Adoptivmutter, kauft er 1854 die Anstalt für verwahrloste Knaben in Augst und steht ihr bis 1890 als Präsident vor. Reorganisator des Kantonsspitals und 1877 Initiant zur Errichtung des neuen Krankenhauses. Übernimmt als gemässigt Liberaler auch politische Ämter: Landrat 1854-90 (Schöpfer des kantonalen Armengesetzes, Mitglied vieler Kommissionen), Ständerat 1869-90 (Präsident 1884, Autorität für kirchen- und kulturpolit. Fragen). In den 1860er Jahren entschiedener Anti, zugleich ein Mann der Vermittlung und Versöhnung. Mitgründer der Basellandschaftlichen Zeitung 1854. Verwaltungsrat der BL Hypothekenbank 1859-90 (ab 1878 Präsident) und der Waldenburgerbahn 1880-90 (ab 1888 Präsident). Aktiv auch im Landwirtschaftlichen Verein und in der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Daneben entfaltet Birmann eine literarisch-lokalgeschichtliche Tätigkeit. Die Universität Basel ehrt ihn 1885 mit dem Dr. phil. h.c.
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Geboren in Rünenberg, gestorben in Liestal, von Rünenberg und Basel. Sohn des Johannes Grieder, Posamenter, und der Elisabeth Buser. Heirat 1859 Elisabeth Socin von Basel.
W.: Gesammelte Schriften, 2 Bände, Basel 1894
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Lit.: StA BL, PA 056. -Grieder Fritz: Martin Birmann, Basellandschaftlicher Philanthrop, Sozialhelfer, Politiker, Liestal 1991 (QF 40), hier umfassende Bibliographie
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Pädagogium in Basel, Studium der Theologie in Basel und Göttingen, als Pfarrer 1852 in Liestal ordiniert. Aus armem Haus, von J. Kettiger gefördert. Wurde 1853 von [[Juliana Birmann-Vischer|Juliana Birmann]] in Basel adoptiert und nahm deren Namen an. Setzte sich fortan mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, für arme Mitmenschen ein. Amtete bis 1888 unbesoldet als BL Armeninspektor. Präsident des Armenerziehungsvereins 1853-1890. Finanziell unterstützt von seiner Adoptivmutter, kaufte er 1853 ein Landgut in Augst, das er zur Anstalt für verwahrloste Knaben umwandelte. Der Armenerziehungsanstalt Augst stand er bis 1890 als Präsident vor. Reorganisator des Kantonsspitals und 1877 Initiant zur Errichtung des neuen Krankenhauses. Übernahm als gemässigt Liberaler auch politische Ämter: Landrat 1854-1890 (Schöpfer des kantonalen Armengesetzes, Mitglied vieler Kommissionen), Ständerat 1869-1890 (Präsident 1884, Autorität für kirchen- und kulturpolit. Fragen). In den 1860er Jahren entschiedener Anti, zugleich ein Mann der Vermittlung und Versöhnung. Mitgründer der Basellandschaftlichen Zeitung 1854. Verwaltungsrat der BL Hypothekenbank 1859-1890 (ab 1878 Präsident) und der Waldenburgerbahn 1880-1890 (ab 1888 Präsident). Aktiv auch im Landwirtschaftlichen Verein und in der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Daneben entfaltete Birmann eine literarisch-lokalgeschichtliche Tätigkeit. Die Universität Basel ehrte ihn 1885 mit dem Dr. phil. h.c.
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W.: Gesammelte Schriften, 2 Bände, Basel 1894.
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Lit.: StA BL, PA 056. -Grieder Fritz: Martin Birmann, Basellandschaftlicher Philanthrop, Sozialhelfer, Politiker, Liestal 1991 (QF 40), hier umfassende Bibliographie.
  
== Quellen ==
 
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[[Kategorie:A bis Z]]
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[[Kategorie:Politik]]
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[[Kategorie:Religion]]
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Aktuelle Version vom 24. Juli 2018, 09:55 Uhr

* 26.11.1828 in Rünenberg – † 19.08.1890 in Liestal
Beruf: Pfarrer
Amt: Landrat, Ständerat, Armeninspektor
Geburtsname: Grieder
Konfession: reformiert


Geboren in Rünenberg, gestorben in Liestal, von Rünenberg und Basel. Sohn des Johannes Grieder, Posamenter, und der Elisabeth Buser. Heirat 1859 Elisabeth Socin von Basel.

Pädagogium in Basel, Studium der Theologie in Basel und Göttingen, als Pfarrer 1852 in Liestal ordiniert. Aus armem Haus, von J. Kettiger gefördert. Wurde 1853 von Juliana Birmann in Basel adoptiert und nahm deren Namen an. Setzte sich fortan mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, für arme Mitmenschen ein. Amtete bis 1888 unbesoldet als BL Armeninspektor. Präsident des Armenerziehungsvereins 1853-1890. Finanziell unterstützt von seiner Adoptivmutter, kaufte er 1853 ein Landgut in Augst, das er zur Anstalt für verwahrloste Knaben umwandelte. Der Armenerziehungsanstalt Augst stand er bis 1890 als Präsident vor. Reorganisator des Kantonsspitals und 1877 Initiant zur Errichtung des neuen Krankenhauses. Übernahm als gemässigt Liberaler auch politische Ämter: Landrat 1854-1890 (Schöpfer des kantonalen Armengesetzes, Mitglied vieler Kommissionen), Ständerat 1869-1890 (Präsident 1884, Autorität für kirchen- und kulturpolit. Fragen). In den 1860er Jahren entschiedener Anti, zugleich ein Mann der Vermittlung und Versöhnung. Mitgründer der Basellandschaftlichen Zeitung 1854. Verwaltungsrat der BL Hypothekenbank 1859-1890 (ab 1878 Präsident) und der Waldenburgerbahn 1880-1890 (ab 1888 Präsident). Aktiv auch im Landwirtschaftlichen Verein und in der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Daneben entfaltete Birmann eine literarisch-lokalgeschichtliche Tätigkeit. Die Universität Basel ehrte ihn 1885 mit dem Dr. phil. h.c.

W.: Gesammelte Schriften, 2 Bände, Basel 1894.

Lit.: StA BL, PA 056. -Grieder Fritz: Martin Birmann, Basellandschaftlicher Philanthrop, Sozialhelfer, Politiker, Liestal 1991 (QF 40), hier umfassende Bibliographie.

Dieser Text ist aus: Birkhäuser, Kaspar: Das Personenlexikon des Kantons Basel-Landschaft. Liestal 1997.

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